April 27, 2018

Investition ETFs Einzelaktien

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Es gibt eigentlich einen großen Grund, warum Investoren Einzelaktien den ETFs bevorzugen und sich lieber ein eigenes Portfolio aus Einzelwerten aufbauen wollen:

Und zwar ist es das Stock Picking.

Ich möchte mich heute kritisch damit auseinandersetzen, ob ich als Investor die Zukunft richtig einschätzen und dadurch eine höhere Rendite mit Einzelaktien erzielen kann. Dafür lassen wir den Punkt des Market Timings außen vor und widmen uns nur dem Stock Picking.

Risiken & Chancen

Bei der Investition in ein einzelnes Unternehmen oder nur eine Handvoll (10-30 Aktien) habe ich das Risiko, dass ein einzelnes Unternehmen ausfällt. Bei einer breiten Investition zum Beispiel in den MSCI World hat es kaum eine Auswirkung, wenn eines der Unternehmen pleitegeht. Bei wenigen Einzelaktien sind die Auswirkungen der einzelnen Aktien deutlich höher. Das heißt eine einzige sehr gut laufende Aktie kann die Performance des gesamten Portfolios deutlich verbessern. Auf der anderen Seite kann eine einzige schlechte Aktie auch die Performance des ganzen Portfolios herunterziehen.

Mir stellen sich also die Fragen:

  • Wieso sollte ich das größere Risiko von Einzelaktien auf mich nehmen?
  • Kann ich dadurch eine deutlich bessere Performance erzielen und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür?
  • Lohnt es sich auch nach Berücksichtigung des größeren Zeitaufwands für die Recherche?

Problem der Nachprüfbarkeit

„Die Wertentwicklung aus der Vergangenheit ist keine Garantie für die Zukunft.“

Diesen Spruch wirst Du wahrscheinlich auch schon einmal in einem Fondsprospekt gelesen haben. Wenn ich als angehender Investor die Entscheidung zwischen einem passiven Investmentansatz mit ETFs und einem aktiveren Ansatz mit Einzelaktien treffe, habe ich ein ganz großes Problem.

Ich kann nie mit absoluter Gewissheit sagen, wie die Entwicklung in der Zukunft sein wird.

Werde ich der nächste Warren Buffet, der eine deutlich bessere Performance als der Gesamtmarkt erzielt?

Oder war die ganze Zeit umsonst und ich wäre mit ETFs deutlich besser gefahren?

Erst nach 5, 10 oder 15 Jahren kann ich anhand meiner Ergebnisse beurteilen, ob ich mit meiner Einzelaktienauswahl besser gefahren bin oder ob ich doch lieber auf ETFs gesetzt hätte.

Die Zukunft ist ungewiss

Wenn ich mit meiner Aktienauswahl eine deutlich bessere Performance als der Gesamtmarkt erzielen will, muss ich eine Zukunftsprognose machen und die besten Branchen und Einzelunternehmen herausfinden.

Immer wieder habe ich in Blogs gelesen, dass niemand eine Glaskugel hat und die Zukunft zuverlässig prognostizieren kann. Trotzdem versuchen viele Privatanleger genau das mit ihrer klugen Einzelaktienauswahl zu erreichen.

Ich möchte mit Dir deshalb mal ein kleines Gedankenexperiment wagen und etwa 10 Jahre in die Vergangenheit reisen. Wir stellen uns einfach mal vor, was damals die Erwartungen der Zukunft waren und wo viele große Unternehmen heute wirklich stehen.

Netflix

Schauen wir uns doch einfach mal Netflix an. Netflix wurde 1997 gegründet und verleiht in den ersten 10 Jahren der Firmengeschichte über das Internet DVDs und Blurays und schickt sie den Leuten nach Hause. Erst im Jahr 2007 steigt Netflix in das Video-on-Demand-Geschäft ein.

Hätte jemand von Euch damals gedacht, dass das Unternehmen in der Zukunft Millionen von Abonnenten haben und eigene hochkarätige Serien produzieren würde. Stand 2018 waren es weltweit insgesamt über 118 Millionen Menschen, die ein Netflix-Abonnement haben.

Netflix Chart

Quelle: Chart von der Comdirect

Hättest Du im Jahr 2009 Dein Geld in Netflix investiert, hättest Du es mehr als verfünfzigfacht. Doch die wenigsten hatten das damals auch nur annähernd so eingeschätzt.

Apple

Januar 2007: Mit dem ersten IPhone startet das Zeitalter der Smartphones. Du musst heute nur einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und wirst entdecken, dass fast keiner mehr ohne sein Handy auskommt. Niemand hätte damals gedacht, dass sich Apple und die gesamte Handy-Industrie so gut entwickeln würde. Zu diesem Zeitpunkt ist Nokia noch einer der führenden Unternehmen der Mobilfunkindustrie.

Wer von Euch hat heute noch ein Nokia als Handy?

Apple Chart

Quelle: Chart von der Comdirect

Mit einer Investition in Apple hättest Du Dein Geld in 10 Jahren mehr als verzehnfacht.

Amazon

Kommen wir als nächstes Beispiel zu Amazon. Im Jahr 2008 hat Amazon „gerade mal“ 20.000 Mitarbeiter und ist noch ein kleinerer Online-Handel. Im Jahr 2008 gibt es noch sehr viele verschiedene Online-Händler und es lässt sich die Zukunft der Unternehmen nur sehr schwer abschätzen. Heutzutage kommst Du als Kunde kaum noch an Amazon vorbei und ich kenne eigentlich kaum noch jemanden, der noch nie etwas bei Amazon eingekauft hat. Amazon ist mit großem Abstand der größte Versandhandel und die meisten kaufen heute eigentlich fast alles über Amazon. Zudem dringt das Unternehmen in immer mehr Bereiche ein (Alexa, Kindle, Lebensmittel, Video-on-Demand).

Amazon Chart

Quelle: Chart von der Comdirect

Amazon beschäftigt heute knapp 25-mal so viele Mitarbeiter (insgesamt 560.000) und hat seinen Wert fast verdreizigfacht.

Hast Du die drei Aktien vor 10 Jahren gekauft?

Aus der heutigen Sicht scheint es logisch, dass Apple ein sehr bedeutender Handyhersteller ist, Netflix das traditionelle Fernsehprogramm mit seinem Streamingdienst ablöst und Du von Amazon alles am nächsten Tag geliefert bekommst.

Aber wer hätte das vor 10 Jahren gedacht? Wer hat vor 10 Jahren diese Produkte bereits genutzt und daran gedacht in diese Unternehmen zu investieren?

Und wenn Du in die Unternehmen investiert hast, stellt sich die Frage:

Hast Du die Aktien auch bis heute gehalten oder „schon“ bei einer Verdoppelung oder Vervierfachung verkauft?

Ehrlich gesagt fällt es mir sehr schwer einzuschätzen, wie die Wirtschaft und das Leben im Jahr 2028 aussehen werden.

Haben sich selbstfahrende Autos durchgesetzt, sodass durch die bessere Auslastung der Fahrzeuge (bisher stehen die meisten PKW mindestens 23 Stunden ungenutzt am Tag herum) nur noch ein Bruchteil der Autos benötigt wird? Welches Unternehmen wird davon am meisten profitieren?

Tesla, VW, BMW oder ein ganz anderes Unternehmen?

Gibt es den Einzelhandel in der heutigen Form noch oder hat Amazon alles verdrängt?

Wird alles per Drohne ausgeliefert, sodass die Logistikbranche komplett revolutioniert wird?

Wie weit fortgeschritten ist die künstliche Intelligenz und welche Aufgaben können dadurch extrem automatisiert werden?

Und ganz zum Schluss:

Welche Technologie wird sich durchgesetzt haben, die wir jetzt noch gar nicht auf dem Schirm haben?

Meine Schlussfolgerung

Ich setze unteranderem lieber auf breit gestreute ETFs, weil ich die Zukunftsentwicklung nicht vorhersagen und die besten Einzelunternehmen nicht identifizieren kann. Besonders die großen Auswirkungen der Digitalisierung werden viele Unternehmen hart treffen und zu großen Veränderungen in unserer Gesellschaft führen.

Wer wird im Jahr 2028 die Nase vorne haben und welche Unternehmen werden scheitern?

Solange ich diese Frage für mich nicht mit einigermaßen großer Sicherheit beantworten kann, möchte ich auch nicht ein größeres Risiko mit Einzelwerten eingehen.

Wie siehst Du dieses Thema? Kannst Du die Zukunft vorhersagen und wie beziehst Du die Unsicherheit in Deine Investmententscheidungen mit ein?


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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Hallo Dominik,

    ein sehr guter Beitrag, der die Vorteile der Diversifizierung durch die ETFs hervorhebt. Auch ich habe keine Glaskugel und kann die Zukunft nicht vorhersagen. Deshalb habe ich auch Sparpläne auf breite ETFs laufen.

    Aber dennoch macht es mir Spaß nebenbei auch in Einzelwerte zu investieren. Dadurch habe ich eine besondere Bindung zu den Produkten, die ich konsumiere. Ich entscheide mich bewusst, in welche Unternehmen ich investiere und in welche nicht.

    Ich würde 99% der Menschen ETFs als Anlageklasse empfehlen, weil sich die meisten etwas einfaches wünschen, was Rendite bringt und gleichzeitig wenig Aufwand bedeutet. Mir persönlich gefällt der Aufwand, sich ein wenig mit den einzelnen Unternehmen zu beschäftigen.

    Zu deiner Frage: Natürlich hatte ich weder Netflix, noch Amazon, noch Apple vor 10 Jahren im Depot. 😀 Und selbst wenn, hätte ich sie wahrscheinlich nicht bis heute gehalten.

    Beste Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      ich denke das wichtigste ist es eine gute Mischung zu haben und nicht alles nur auf eine einzige Karte setzen. Das kann sonst schnell anch hinten losgehen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorher gedacht hatte.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Hallo,
    wäre interessant gewesen, auch ein paar „Pfeile nach unten“ zu sehen, also Aktien die dramatisch abgestürzt sind – obwohl sie vielleicht mal eine Zeit lang super performt haben oder die Firma super lief. Ok, Nokia hast du genannt, die waren damals Marktführer und jetzt?

    ETFs überzeugen mich, und trotzdem halte ich auch Einzelaktien. Einen Titel weil ich die stark vergünstigt über meine Firma erwerben konnte, andere weil es mir Spaß macht und greifbarer ist als ein ETF.

    Ein Argument für Einzeltitel im Vergleich zu ETFs ist dass ich bei Aktien keine laufenden Gebühren zahlen muss, bei ETFs schon (die TER).
    In wenigen Tagen gehe ich zum ersten Mal auf eine Aktionärshauptversammlung. Ich will mir das ein Mal anschauen (und dann vermutlich nie wieder) und gegen die weitere Erhöhung der Vorstandsgehälter stimmen. Das kann ich bei einem ETF nicht.

    Deine Überlegungen finde ich aber gut und ich stimme ihnen zu. Lieber breit streuen, ich traue mir auch nicht zu, die nächste Börsenrakete zu erkennen, zu kaufen und dann vor allem zwischendurch nicht wieder zu verkaufen.
    Selbst wenn wir technologische Trends erkennen können ist noch lange nicht gesagt welche der am Trend beteiligten Firmen börsenmäßig das neue Netflix oder Amazon ist. Du nennst Tesla, vielleicht setzt sich ja zum Beispiel in der E-Mobilität eine ganz andere Firma durch (vielleicht aus China?), die wir heute noch gar nicht auf dem Schirm haben.

    Grüße,
    Noemi

    1. Hallo Noemi,

      dann wäre der Artikel ja noch viel länger geworden, wenn ich die auch noch mit aufgenommen hätte. 😉
      Ich denke die allermeisten ETF-Investoren haben auch die ein oder andere Einzelaktie aus den von Dir genannten Gründen. Für mich bleibt es aber oft unverständlich, warum manche Menschen ausschließlich auf Einzelaktien setzen und auch vollkommen davon überzeugt sind, dass sie damit den Markt outperformen werden.

      Die Gebühren wären für mich kein großer Faktor, weil sie zum einen seit Jahren dramatisch fallen und mit der weiter steigenden Beliebtheit von ETFs dieser Trend sich auch weiter fortsetzen wird. Bei einer TER von 0,25 % hast Du selbst bei einem investierten Vermögen von 100.000 € nur 250 € Kosten im Jahr. Dafür ist das Vermögen auf etliche Länder gestreut, Du brauchst Dich nicht um Quellensteuern kümmern und hast mit einer einzelnen Position auch insgesamt weniger Arbeit. Aus gutem Grund haben die meisten Einzelaktieninvestoren nur Aktien aus Deutschland, Schweiz, USA, Großbritannien, Singapur etc und die europäischen Nachbarn aus Frankreich etc. bleiben außen vor. Das gleiche gilt auch für die Emerging Markets.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Wenn es deinen Blog in zwei oder vier Jahre noch gibt, dann würde ich mir gerne ein Update von diesem Post wünschen. Ob Du immer noch bei einer ETF only Strategie bist.

    ETFs sind schon sehr langweilig. Kaufen , liegen lassen , alle sechs Monate oder einmal im Jahr ne rebalancing machen. Fertig !
    Eigentlich total geil ! Nur der Mensch will mehr ! *evil*

    Auch wenn niemand weiß , was das nächste Amazon ist , irgendwie glaubt man ja doch, Konzern XY könnte es schaffen und da wartet dann die dicke Rendite auf mich 😉 . Was noch schlimmer ist, je mehr man über diesen Konzern ließt umso mehr wird man in den Bann gezogen. „Das kann einfach nur gut werden“ . Mir fällt es ganz schön schwer dem zu widerstehen, auch wenn ich schon einige Finanzbücher verschlugen habe.

    1. Hallo Sebastian,

      die Zukunft lässt sich nur schwer prognostizieren und deshalb wage ich auch keine Prognose.
      Ein Update ist bestimmt spannend, wenn ich es geschafft habe bei meinen ETFs zu bleiben und nicht „schwach“ geworden bin.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Hallo Dominik,
    man kann einfach etwas kaufen und liegen lassen. Ob man dazu Aktien oder ETFs nutzt ist Geschmacksache.
    Mir liegt diese Anlagestrategie nicht, da dies auch bedeutet Verluste von über 60% auszuhalten. Der Kurs der Apple Aktie hat auch große Dellen zwischendurch. Von 2015 bis Mitte 2016 ging es abwärts. Das muß man echt mögen, wenn das Depot über 1,5 Jahre nur weniger wird.
    Ich bevorzuge den aktiven Handel mit Einzelwerten. Das kann man auch mit ETFs machen. Mit allem was einen Chart hat, kann man technische Analyse betreiben und damit seine Kaufentscheidung treffen.
    Mir ist bewußt, dass einige diese Art der Analyse für Humbug halten und lieber auf fundamentale Daten der Firmen schwören.

    Aber es ist egal mit welcher Methode man an der Börse Gewinn macht. Solange das Ergebnis positiv ist, hat man Recht. Jeder muß seine eigene Anlagestrategie finden. Für jemanden, den diese Kurven nerven ist technische Analyse bestimmt nichts.

    Viele Grüße

    Yvonne

    1. Hallo Yvonne,

      es bleibt jedem selbst überlassen, wie er sein Geld anlegt und vermehrt. Der wichtigste Punkt ist, dass die Strategie auch wirklich funktioniert und kein Geld verbrannt wird. Es gibt ja auch Leute, die ihr Geld in Sammleruhren oder Whiskey anlegen. Solange sie sich auskennen und das ganze sich lohnt, ist ja alles in Ordnung. Dazu kommt auch noch der zeitliche Aspekt. Meiner Meinung nach lohnt sich der Aufwand nämlich erst ab einer bestimmten Summe. Vorher wäre es sinnvoller sich aufs Geldverdienen zu konzentrieren.

      Schöne Grüße
      Dominik

    1. Hallo Bertold,

      mein Portfolio gibt es nirgendwo zu sehen.
      Ich glaube das wäre mit meinen paar ETFs auch nicht so spannend.

      Schöne Grüße
      Dominik

    1. Hallo Bertold,

      ich habe die klassische 70/30 Aufteilung in meinem Depot und noch einen Dividenden-ETF vom Beginn.
      Das reicht mir definitiv zum Start und ich habe auch nicht vor das massiv auszubauen.

      Bei weiterem Interesse kann ich Dir folgendes Fachbuch empfehlen:

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Hallo Dominik,

        danke für deine Buchempfehlung. Kommers Weltportfolio ist mir ein Begriff.

        Nachdem ich viele Jahre auf der Jagd nach Kursgewinnen war, habe ich mich gegen Ende letzten Jahres dazu entschieden, meinen Handelsstil komplett zu ändern. Statt Kursgewinne werde ich zukünftig ausschließlich auf Unternehmensgewinne und Zinsen setzen.
        Die Idee war, ein Depot aufzubauen, welches möglichst jeden Monat Erträge ausschüttet. Der Depotaufbau soll in den nächsten Jahren über monatliche Sparpläne erfolgen.

        Insgesamt spare ich 8 Fonds an.
        2 Rentenfonds, die monatlich ausschütten (TempletonGlobal Bond, Ishares EM-Bond)
        2 Fonds, die Jan, Apr, Jul, Okt ausschütten (Global Div. / Euro Div)
        2 Fonds die Feb, Mai, Aug, Nov ausschütten (JP income / Global Reits)
        2 Fonds die Mrz, Jun, Sep, Dez ausschütten (Asia Div. / EM Div.)

        Damit erhalte ich 4 Ausschüttungen je Monat (natürlich verschiebt sich da auch mal was)

        In diesem Monat gabs 30€, was einer Ausschüttungsrendite von 6% aufs Jahr entspricht.

        In einigen Jahren sollten zumindest durchschnittlich 500€ pro Monat (nach Steuer) erzielt werden. Mal schauen wie es sich weiter entwickelt.

        Gruß
        Bertold

  5. Auch wenn der Beitrag etwas älter ist, würde ich ihn dennoch gerne kommentieren.

    Bis vor 4 Jahren war ich auch noch großer ETF Fan und habe alle Bücher von Kommer gelesen. Dann jedoch kam mir ein Gedanke, der mich nicht mehr losließ und das war Japan und die Tatsache, dass auch ein Index seitwärts laufen kann. Wer vor 30 Jahren in den Nikkei 225 investiert hat, hat heute einen Verlust und bei Investment vor 20 Jahre wäre man minimal im Plus. D.h. der Index ist hier gnadenlos seitwärts gelaufen. Eben weil ich die Zukunft nicht vorhersehen kann, kann ich nicht ausschließen, dass eine ETF Strategie sich nicht so verhält wie Japan in den letzten 20-30 Jahren. Ich habe nur einen Versuch und daher suche ich lieber Wachstumsunternehmen gezielter, denn solange es den Kapitalismus gibt, wird es auch Wachstum geben müssen, nur vielleicht in der Breite nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit.

    Schaut man sich hingegen einzelne JP Aktien an, so findet man dort teilweise auch ähnliche Entwicklungen wie bei westlichen Aktien. Eine FANUC hat in 20 Jahren ihre 500% gemacht. Eine Softbank sogar 1300%. Wie kommt es also, dass der Index so schlecht performt hat? Nun ich vermute mal stark, weil sich dessen Inhalt öfters mal gewandelt hat und unglücklicherweise sich die gut performenden Aktien und schlecht performende Aktien zur gleichen Zeit ausstachen.

    Denn viele vergessen meiner Meinung nach, dass ein Index eben auch aus Aktien besteht. Und wenn ich Pech habe und die Mehrzahl der Unternehmen in meinem Index underperformt, dann kann der Index nicht steigen, weil die Verluste der schlechten Aktien, die Gewinne der guten Aktien überwiegen. Man sieht das dieses Jahr gut an den Europäischen Indizes, die in ihrer Performance den US Indizies hinterher hinken. In einem DAX sind auch ein Haufen Unternehmen, die niemand einzeln mit der Kneifzange anfassen würde, aber als Index wird der DAX gerne bespart. Ähnlich ist es mit dem S&P500, auch er hat viele Verlierer und getrieben wird er eigentlich nur durch eine handvoll Tech-Aktien, die ETF Anhänger als zu riskant ansehen. Nur wenn die Tech Aktien einknicken, wird alles mit runtergerissen, denn wenn gut steigende Aktien nicht mehr gewollt sind, wer kauft dann nocht mittlemäßige/unterirdische Performer?

    Ich will damit nicht ETFs schlecht reden, mit Sparplan sind sie zu Beginn oft die einzige Möglichkeit überhaupt sein Geld zu investieren, denn eins ist auch klar, für Einzelaktien braucht man Kapital. Aber so ab 20.000 EUR lohnt es sich meiner Meinung nach sich näher damit zu befassen (so 1500-200 EUR je Aktie), vor allem wenn man noch jung ist und mehr Risiko eingehen kann. Es ist auch viel interessanter als eine ETF Strategie, da deutlich aktiver und dank der Volatilität in meinem Depot lerne ich es mit Verlusten/Gewinnen umzugehen. Mir macht es mittlerweile nichts mehr aus, wenn das Depot um +/- 5000 EUR am Tag schwankt. Das ist wichtig, denn mein Ziel ist es Multimillionär zu werden und dann sollte ich auch +/- 50000 EUR Schwankung am Tag aushalten können. Das ist etwas, an das man sich auch gewöhnen muss :D.

    Außerdem schließt das Eine, das Andere nicht aus :). Mit den Einzelaktien habe ich nun ein Niveau erreicht, bei dem meine mtl. Sparrate kaum eine Rolle mehr spielt (Sparrate p.a. <3% des Depotwerts). D.h. die Sparrate geht nun in ein neues Depot mit ETF Strategie, jedoch auch mit Signalen (GD200 bzw. 21 Monatsdurchschnitt für Verkauf/Einkauf) und zwar in MDAX+NASDAQ100. Das sind meiner Meinung nach die beiden besten Indizies, in die man investieren sollte. So hole ich mir die Weltmarktführer aus DE (Mittelstand) und USA (Tech-Konzerne). Den Verkauf nach Signal sehe ich dabei als essentiell an, bei Buy&Hold ist Verkauf nicht nötig, weil man alles zu Beginn investiert. Bei Sparplan hingegen erhöhe ich stetig durch Nachkäufe meinen Einstandspreis, da Hausse Phasen statistisch deutlich länger als Baisse Phasen sind. Mit dem Verkauf/Kauf nach Signallinie erhoffe ich mir den Einstandspreis etwas zu senken und so langfristig mehr Rendite rauszuholen als beim normalen Sparplan. Das ETF-Depot ist dabei für die Altersvorsorge gedacht (neben Versicherungen und Immobilien), das Wachstumsdepot mit Einzelaktien soll mich – nein ich korrigiere -, wird mich reich machen.

    1. Hallo Georg,

      vielen Dank für Deinen langen Kommentar.
      Dabei ist letzten Endes auch vollkommen egal, dass der ursprüngliche Beitrag schon etwas älter ist. 😉

      Natürlich können einzelne Marktwirtschaften sich auch über längere Zeiträume schlechter entwickeln und kein gutes Rendtieplus erwirtschaften. Wenn Du dmals also (Entschuldigung) so blöd warst und DEIN GESAMTES Vermögen in Japan investiert hast, hast Du in der Tat sehr gelitten. Ich kenne allerdings keinen vernünftig denkenden Menschen, der unter einer ETF-Strategie versteht in ein einziges Land zu investieren. Ich bin zum Beispiel mit meinem Depot in 46 Länder investiert und mache mir um einzelne Länder keinen Kopf. Wenn mein gesamtes Weltportfolio sich nicht mehr erholt, haben wir viel schlimmere Probleme als das eigene Depot. Dann bricht nämlich die gesamte Weltwirtschaft zusammen, ohne sich später wieder zu erholen.

      Und ja:

      Du KANNST mit Einzelaktien deutlich bessere Renditen als mit ETFs erzielen. Schließlich kannst Du die besten Unternehmen heraussuchen und den Markt mit dem optimalen Kaufs- und Verkaufszeitpunkt timen. Mir ist das zur Zeit noch viel zu viel Aufwand und ich fokussiere mich eher darauf mein Einkommen und Sparsummen zu steigern. Das liegt allerdings auch daran, dass ich noch ziemlich am Beginn meines Wirtschaftslebens und meiner Investmentkarriere liege. Das kann sich also später auch noch ändern.

      Schöne Grüße
      Dominik

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