Oktober 23, 2019

Social Media

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Kennst Du das auch?

Du willst nur mal eben ganz kurz bei Facebook reinschauen und danach eine wichtige Aufgabe erledigen. Oder nur ein kurzes Video auf YouTube anschauen und dann den Computer ausschalten.

Und ZACK! – 3 Stunde herum.

In den letzten Monaten habe ich immer wieder versucht weniger Zeit auf Social Media zu verbringen. Ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm und besonders auf Social Media verbringe. Ich habe vor allem festgestellt, dass es mir nicht gut tut und ich mich danach oft schlecht fühle.

Bei meiner Arbeit sitze ich schon den ganzen Tag (über 8 Stunden) vor dem Computer. Wenn ich dann Zuhause ankomme und als allererstes den Computer anschalte, um Kommentare hier auf dem Blog zu beantworten, meine Mails zu lesen, die Neuigkeiten auf Facebook auszuchecken, Instagram-Stories zu schauen und ein paar neue YouTube-Videos zu konsumieren, wird es schnell zu viel.

Besonders bewusst ist mir das vor einigen Tagen geworden, als ich von etwa 6 bis 15 Uhr bei der Arbeit am Computer gesessen habe und danach auch Zuhause durchgehend von 16 bis 21 Uhr am Rechner war.

Über 14 Stunden habe ich an diesem Tag vor dem Bildschirm verbracht! Mehr als 80 % meiner wachen Zeit!

Dabei wollte ich nach der Arbeit eigentlich nur kurz meinen Blogbeitrag auf Facebook teilen und ein paar Videos auf YouTube schauen. Nur aus dieser kurzen Aktion sind dann über 5 Stunden geworden.

Social Media macht süchtig

YouTube und jede andere Social Media-Plattform hat das Ziel, dass Du abhängig wirst. Auch wenn das nach außen natürlich niemals jemand so formulieren würde.

Die Haupteinnahmequelle von YouTube ist die Werbung vor und in Videos. YouTube hat als wirtschaftliches Unternehmen natürlich auch das Ziel möglichst viel Gewinn zu machen. Daran ist an sich auch nichts Verwerfliches.

Das bedeutet allerdings in der Schlussfolgerung eines:

Je länger Du auf YouTube Videos guckst und umso abhängiger Du bist, desto mehr Geld verdient das Unternehmen.

Nur dieses eine Video und dann schalte ich aus…

Das gleiche gilt für alle anderen Social Media Plattformen auch. Je mehr Zeit die „Nutzer“ auf den Plattformen verbringen, desto mehr Werbung kann angezeigt und ausgespielt werden.

Dazu habe ich vor einigen Jahren auch ein sehr zutreffendes Zitat gehört. Es lohnt sich darüber einfach mal nachzudenken.

„Wenn etwas kostenlos ist, dann bist Du vielleicht nicht der Kunde, sondern das Produkt.“

Unbekannt

Social Media Plattformen verdienen ihr Geld durch Anzeigenkunden und haben ein Interesse daran Dich möglichst abhängig von ihnen zu machen. Dadurch können sie nämlich ihren Gewinn steigern und dafür sorgen, dass die Einnahmen möglichst stabil bleiben.

Aus unternehmerischer Sicht ist mit Abstand das Beste Kunden zu haben, die nach Deinem Produkt süchtig sind.

Bei YouTube wurde zum Beispiel vor einiger Zeit das Feature eingeführt, dass automatisch das nächste Video startet, wenn Du es nicht bewusst pausierst. Und auch der Algorithmus ist immer besser geworden, sodass immer das Video vorgeschlagen wird, was mit größter Wahrscheinlichkeit jetzt weiter angeschaut wird. Im Hintergrund arbeiten Verhaltensforscher, Informatiker und Wissenschaftler daran die Plattform immer intelligenter zu machen, sodass die Menschen immer mehr Videos schauen und es schwieriger wird abzuschalten.

Videos in Endlosschleife

Und auch als Videoproduzent hast Du den Anreiz möglichst reißerische Titel und provokante Videos zu veröffentlichen, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Schließlich kannst Du dann mehr Geld verdienen.

Mission Money kann das zum Beispiel sehr gut.

Ich bin süchtig…

Mir fällt es schwer es einzugestehen, aber ich bin wohl süchtig nach sozialen Medien.

Alle Anzeichen deuten darauf hin:

  • ich verbringe jeden Tag Stunden auf Social Media
  • ich checke viel zu oft am Tag mein Handy, ob es etwas Neues gibt (durchschnittliche Aktivierungen in der letzten Woche: 35-mal am Tag!)
  • mir fällt es schwer die Zeit auf den Plattformen auf ein Minimum zu beschränken oder zum Beispiel nur ein Video auf YouTube zu schauen
  • wenn mir langweilig ist, greife ich automatisch nach meinem Handy und öffne zum Beispiel Instagram

Natürlich haben soziale Medien auch sehr viele Vorteile und positive Aspekte. Es ist zum Beispiel sehr leicht mit vielen Menschen in Kontakt zu bleiben, eigene Inhalte zu verbreiten und neues zu lernen.

Wie ist wohl das Leben ohne Social Media?

In den letzten Monaten ist mir allerdings immer bewusster geworden, dass für mich aktuell die Nachteile überwiegen:

  • Durch die sozialen Medien verbringe ich viel zu viel Zeit vor dem Computer/Handy.
  • Die Medien machen mich passiv, ich konsumiere hauptsächlich nur.
  • Es ist eine ständige Überlastung mit neuen Informationen.
  • Es verstärkt bei mir die Angst etwas zu verpassen. (Gedanke: Ich kann nicht alle Inhalte konsumieren. Hoffentlich kriege ich alles mit./Bin überall dabei)
  • Nur kurzfristige Belohnung/Glücksgefühle.
  • Viele oberflächliche Kontakte statt tiefer Beziehungen.

Aus diesen Gründen habe ich für mich entschieden für 90 Tage eine Auszeit von sozialen Medien zu nehmen. In den letzten Monaten und Wochen habe ich bereits versucht meinen Social Media Konsum zu reduzieren und es hat nicht besonders gut geklappt. Mir fällt es zum Beispiel gerade bei YouTube schwer nur kurz ein Video zu schauen und dann sofort die Seite wieder zu schließen.

Ich bleibe dann meistens hängen und schaue noch etliche weitere Videos.

Ich weiß jetzt schon, dass es gerade am Anfang für mich sehr schwer werden wird.

Das ist für mich ein weiteres Anzeichen dafür, wie süchtig und abhängig ich mittlerweile von den sozialen Medien bin.

Einer der Hauptgründe für diesen Beitrag ist, dass ich mich öffentlich vor meinen Lesern committe. Vielleicht inspiriere ich ja auch den ein oder anderen dazu hieran teilzunehmen.

Ich werde hier auf dem Blog wahrscheinlich auch regelmäßig neue Artikel dazu veröffentlichen, wie gut oder schlecht es bisher funktioniert hat. Zudem werde ich teilen, was meine Erfahrungen sind.

PS: Die Challenge (bzw. der kalte Entzug) startet für mich am 01.11.2019.

Wie gehst Du mit sozialen Medien um? Sind sie eher Fluch oder Segen?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Ich habe mich bei Facebook vor ca. 3 Jahren abgemeldet, weil mir die künstliche Welt auf den Zeiger ging. Was sehe ich dort? „Freunde“ im Urlaub. Mehr nicht. Mit wievielen Leuten davon bin ich wirklich befreundet? 3. Alle teilen ihr Leben aber nicht auf FB, daher fehlt mir nichts.
    Instagram öffne ich einmal im Tag um über meine Seiten zu lachen und für mein Hobby Inspirationen zu bekommen. Aber es gab auch schon Wochen wo ich nicht einmal im Tag reingeschaut habe. Aktuell dann nur, wenn ich das Kind schlafen lege und das mal wieder länger dauert.
    Youtube konsumiere ich ca. 4 mal die Woche als Ersatz fürs Fernsehen, da nur hier ein Programm läuft was mich interessiert. Serienähnlich, ca. 15 Minuten lange Videos.

    Um es kurz zu machen:
    Ich könnte ohne Probleme auf Social Media verzichten und fand die Welt ohne Social Media auch besser (bin 35 Jahre alt). Whatsapp sind alle Gruppen stumm geschaltet und auch hier verpasse ich nicht sinnvolles.
    Lieber mal mit einem Freund treffen oder einfach die Zeit mit meinen Kindern verbringen. Ich habe alle Ressourcen in meinem Leben ausreichend, außer Zeit. Also verschwende ich diese nicht mit Social Media.

    1. Hallo Tobias,

      danke Dir für Deinen Kommentar. Freut mich zu hören, dass Du einen guten Umgang mit den sozialen Medien für Dich gefunden hast.
      Es stimmt natürlich, dass die meisten Menschen in den sozialen Medien nicht so viel teilen und auch die meisten meiner Facebook-Freunde eher entfernte Bekannte sind. Dauerhaft ganz darauf verzichten würde ich nicht wollen, da ich in ein paar Facebook-Gruppen bin- und wieder aktiv bin und wichtige Informationen erhalte. Habe in den letzten Tagen allerdings auch dort etwas ausgemistet und bin aus knapp 20 Gruppen ausgetreten.

      Ein Detox wird mir trotzdem gut tun.

      Denke auch, dass echte soziale Kontakte viel wichtiger als die Online Kontakte sind. Hier besteht aus meiner Sicht die Gefahr, dass zu viel Zeit Online verbracht wird. Zumindest bei mir sehe ich diese Gefahr.

      Schöne Grüße
      Dominik

    1. Hallo Jörg,

      ich bin auch gespannt. Dann kriege ich die Antwort ja nach meinem Experiment mit. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

    1. Hallo Steven,

      danke Dir für Deinen Kommentar.
      Genau das stimmt. Mein Blog hat mich gedanklich auch ein wenig davon abgehalten die Challenge wirklich zu machen. Ich habe mir gedacht, dass ich meine Artikel doch verbreiten muss. Ich darf für mich aber auch feststellen, dass es nicht überlebenswichtig ist und ich es auch ertrage, wenn ein paar Leute weniger es sehen. Kann es dann später ja auch noch posten.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Servus,
    viel Erfolg. Ich versuche es mit Disziplin. Soziale Medien sind mir gar nicht das Problem. Youtube schaue ich am späten Abend mal rein.

    Wobei man Suchtpotential eher die News sind. Ich hatte auch schon mal eine Nachrichtendiät gemacht über ein paar Wochen. Da gibt es einen schönen Essay von Rolf Dobelli dazu.

    Sagen wir mal so, man ist doch deutlich produktiver, weil die sinnlose Alternative wegfällt. Das gilt für allerlei Zeitvertreib. Am Ende macht die Dosis das Gift. Bei mir ist mir aufgefallen, dass ich stets bei kurzen Wartezeiten am Computer zum Handy gegriffen habe, was gibt es neues. Dummerweise wird man dann komplett aus dem aktuellen Kontext geworfen. Fast wie beim Multitasking, was ja auch nicht gut funktioniert.

    Ein kompletter Verzicht für eine bestimmte Zeit ist, denke eine gute Idee. Anschließend zu weniger Konsum zurückkehren, wobei ich hier stets aufpassen muss, nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

    Gruß
    Fuseboroto

    1. Hallo Fuseboroto,

      danke Dir für Deinen Kommentar.

      Meinen Nachrichtenkonsum habe ich schon vor Jahren enorm eingeschränkt. Das fällt mir irgendwie nicht besonders schwer.
      Spannende, dass es bei uns genau umgekehrt ist. Mit Disziplin alleine habe ich es schonmal versucht. Deswegen mache ich für mich jetzt ja auch dieses Extrem-Experiment, um für mich mal zu schauen, wie die Auswirkungen auf mich sein werden.

      Danach kann ich für mich ja nochmal schauen, wie ich meinen Konsum anpassen werde.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Wenn man einen Blog betreibt, wird das aber schwer mit dem Detox. Also ich würde die dazu nötigen online-Zeiten ja in die Arbeitszeit verlegen. 🙂

    Wenn du dann zwangsläufig mehr Freizeit hast, musst du aber auch wissen, wie du diese Zeit aktiv verbringen kannst. Netflix schauen, kann jetzt auch nicht die Lösung sein. Ich empfehle Sport, spazieren im Grünen und ein Buch lesen.

    Viel Erfolg. Zieh’s durch!

    1. Hallo Tobias,

      danke Dir für Deinen Kommentar.

      „Wenn man einen Blog betreibt, wird das aber schwer mit dem Detox.“

      Ich denke das ist nur im eigenen Kopf. Der Verstand sagt, dass Du doch Werbung machen musst für Deine Beiträge. Sonst sieht es ja keiner. Ich denke durch den Finanzblogroll werden die Artikel auch so genug Menschen erreichen und meine Stammleser schauen sowieso regelmäßig auf meinem Blog vorbei. Meine Leser haben ja auch die Möglichkeit meine Artikel im Internet zu teilen, wenn sie der Artikel wirklich interessiert.

      Ich denke auch, dass das Wichtigste ist Offline-Alternativen zu haben. Ich will meine Zeit dann nicht einfach mit noch mehr anderen Bildschirmaktivitäten füllen. Dazu muss ich mir noch Gedanken machen, wie ich meinen Alltag verändere.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Touché! Das ist genau mein Thema, und heute habe ich das sofort umgesetzt und Tag 1 ohne FB, Insta, YT und TicToc (gaaanz schlimm bei mir!) hinter mich gebracht. War teilweise etwas beängstigend, andererseits habe ich viel mehr geschafft als sonst und zwischendrin sogar meditiert (das habe ich schon eeewig nicht mehr gemacht). Ich bin also zuversichtlich, dass meine 30-Tage-SocialmediaDetox mein Leben bereichern werden..
    Vielen Dank für die Inspiration und berichte doch mal, wie es Dir so ergeht damit und was sich verändert!
    LG
    Ursula

    1. Hallo Ursula,

      ich habe mich über Deinen Kommentar mega gefreut. Schön zu sehen, dass Du das ganze so schnell umsetzt.
      Bei mir ist offizieller Start erst am 01.11.2019. Wollte zu Beginn des Monats anfangen und vorher noch ein paar Vorbereitungen treffen. Zum Beispiel meine Anzahl an Gruppen und Kanälen reduzieren. Mal schauen, wann es dann das erste Update von mir geben wird. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Hi Dominik,
    mir täte Detox auch mal gut. Schlimm sind bei mir Foren, bei denen ich ständig nach neuen Beiträgen schauen. Generell schaue ich zu viel aufs Handy. Facebook geht bei mir bzw. ich bin in einigen Gruppen, die ich tatsächlich nicht missen möchte.

    Bin auf deine Erfahrungen gespannt!

    1. Hallo Jenny,

      ich galube jeder Mensch könnte davon profitieren zumindest mal für kurze Zeit den eigenen Internet- und Medienkonsum zu reduzieren und zu hinterfragen.
      Bin auch schon gespannt, wie meine Erfahrungen sein werden.

      Schöne Grüße
      Dominik

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