Du wirst die Ziele in Deinem Leben nur mit sehr hohem Aufwand oder sogar gar nicht erreichen, wenn Du noch negative Glaubenssätze hast, die Deinem Ziel im Weg stehen. So sind die Glaubenssätze quasi wie die angezogene Handbremse beim Auto. Ohne diese zu lösen kannst Du entweder gar nicht starten, oder es wird viel mehr Energie benötigt, um Dein Ziel letztendlich zu erreichen. Glaubenssätze gibt es hierbei nicht nur in Bezug auf Finanzen und Geld, sondern auch für alle anderen Lebensbereiche. In diesem Beitrag möchte ich über das Entstehen und Auflösen von Glaubenssätzen im Allgemeinen berichten und in weiteren Beiträgen dann auf die häufigsten negativen finanziellen Glaubenssätze eingehen.
Was ist ein Glaubenssatz?
Ein Glaubenssatz ist eine tief verankerte Überzeugung über einen bestimmten Umstand. Die Überzeugung ist sogar so stark, dass wir diesen Glaubenssatz als Wahrheit ansehen. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass es nur eine mögliche Sichtweise der Umstände ist und nicht wirklich die Wahrheit ist. Häufig sind Glaubenssätze sehr verallgemeinernd und einschränkend, da sie bestimmte Sachen von vornherein ausschließen.
Im Weiteren möchte ich die Eigenschaften eines Glaubenssatzes an folgendem Beispiel verdeutlichen:
Ich kann kein Unternehmer werden, da ich nicht die nötige Ausbildung habe.
Wie entsteht ein Glaubenssatz?
Um einen Glaubenssatz verändern zu können, müssen wir erstmal verstehen, wie ein Glaubenssatz entsteht. Durch den Einfluss des sozialen Umfeldes, der Gesellschaft und insbesondere der Eltern werden bestimmte Meinungen und Glaubenssätze an uns weitergegeben und häufig ohne Prüfung als Wahrheit übernommen. Zudem prägen eigene Erlebnisse und Erfahrungen (meist unbewusst) die eigenen Glaubenssätze.
Sobald wir einen Glaubenssatz angenommen haben, nehmen wir auch nur noch hauptsächlich Sachen auf, die den eigenen Glaubenssatz bestärken. Dieser Umstand ist unter dem Begriff selektive Wahrnehmung bekannt. Nicht alles, was um uns herum geschieht wird bewusst wahrgenommen. Die Glaubenssätze dienen uns als Filter, was konkret für uns „wichtig“ ist und was dann auch verstärkt wahrgenommen wird. Da Glaubenssätze meistens unbewusst gebildet werden, kann es vorkommen, dass eigene Werte und Glaubenssätze im Widerspruch stehen.
In Bezug auf unser Beispiel höre ich zum Beispiel zum ersten Mal in der Schule davon, dass ich ohne eine gute Ausbildung keine Arbeit bekommen werde und auch kein Unternehmen gründen kann. Durch die selektive Wahrnehmung nehme ich dann nur noch Informationen auf, die diesen Umstand bestätigen und so wird mein Glaubenssatz bestärkt. So höre ich zum Beispiel von schlecht ausgebildeten gescheiterten Unternehmern im Radio und sehe dadurch meine Sichtweise bestätigt.
Wie kann ein Glaubenssatz verändert werden?
Das wichtigste bei diesem Prozess ist es, sich erstmal vor Augen zu führen, wie genau die eigenen Glaubenssätze sind. In den meisten Fällen sind die Glaubenssätze nicht bewusst und haben trotzdem einen enormen Einfluss auf das eigene Leben.
Einen Glaubenssatz kannst Du Dir wie einen Tisch vorstellen. So steht der Tisch (Glaubenssatz) auf mehreren Standbeinen (z.B. eigene Erfahrungen). Je mehr Standbeine er hat, desto sicherer steht er. So musst Du erstmal herausfinden, welche Erfahrungen und Informationen Deinen Glaubenssatz stützen. Am besten machst Du das schriftlich, um Dir die einzelnen Punkte besser vor Augen zu führen.
Die Standbeine für unser Beispiel könnten folgende sein:
- der Lehrer in der Schule hat gesagt, dass fürs Unternehmertum eine gute Ausbildung nötig ist
- Du weißt aus den Nachrichten von gescheiterten Unternehmern ohne gute Ausbildung
- Du hast an der Uni gehört, dass Du BWL studieren musst, um erfolgreicher Unternehmer zu werden
Manchmal reicht alleine schon das Aufschreiben der einzelnen stützenden Erfahrungen aus, um den Glaubenssatz ins Schwanken oder zum Einsturz zu bringen, da die Stützen häufig auch sehr allgemein sind. Jetzt solltest Du Fakten sammeln, die Deine einzelnen Punkte widerlegen. Dadurch wird der eigene Glaubenssatz ziemlich schnell entkräftet, da dieser meistens unbewusst und ohne richtige Fakten entstanden ist.
Dies möchte ich für unser Beispiel machen:
Etwa 70% der erfolgreichsten Unternehmer hatten weder Abitur noch ein abgeschlossenes Studium und sind trotzdem sehr erfolgreich geworden. Robert W. Woodruff konnte wegen einer Dyslexie nicht richtig lesen und musste selbst als großer erfolgreicher Unternehmer jedes Wort einzeln aussprechen. Bis zu seinem Tod leitete er Coca-Cola, einer der größten Unternehmen weltweit. Die Schule und die Universität sind zudem als Lehrende in einem gewissen Interessenskonflikt. Sie würden niemals sagen, dass Du als Unternehmer auch ohne schulische Ausbildung erfolgreich sein kannst, da es schließlich im Widerspruch zu ihrem Grundkonzept steht. Zudem kannst Du in vielen Interviews und Biographien von anderen erfolgreichen Unternehmern feststellen, dass sie es ohne schulische Ausbildung geschafft haben und erfolgreich geworden sind.
Auf diese Weise kannst Du negative Glaubenssätze entkräften und dadurch schneller Deine Ziele erreichen. In den nächsten Beiträgen werde ich dann näher auf bestimmte negative finanzielle Glaubenssätze eingehen und diese entkräften.