Oktober 19, 2018

Strand Urlaub

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Was war die Vorfreude nicht immer riesig? Die letzten Schulwochen und Tage wurden heruntergezählt und dann war es endlich soweit.

Die Sommerferien sind da.

Endlich mal eine Zeit lang keine Schule, kein nerviges Lernen und ständiges frühes Aufstehen. Endlich tun, worauf ich wirklich Lust habe.

So waren eigentlich immer meine Gedanken zu Beginn der Sommerferien. Doch in diesem einen Jahr sollte es anders sein…

Die ersten Wochen waren noch ein unglaublich großer Spaß. Ich hatte endlich genügend Zeit, um allen Dingen nachzugehen, für die ich sonst scheinbar zu wenig Zeit hatte. Jeden Tag mehrere Filme sehen, im Internet stundenlang herumsurfen und Taschenbücher (Comics) lesen.

Fernseher

Die ersten Wochen vergingen wie im Flug, doch dann passierte etwas Unglaubliches:

Mir wurde wahnsinnig langweilig. Alle meine Freunde waren im Urlaub, sodass ich mich nicht mit Ihnen treffen konnte. Gerade dann, als der Großteil meiner Freunde wieder zurückkommen würde, würden wir als Familie in den Urlaub fahren. Ich war über mich selbst total verwundert.

Wie konnte es sein, dass ich alles tun konnte und mir trotzdem langweilig war?

Wie konnte es sein, dass ich den ganzen Tag Fernsehen konnte und ich irgendwie darüber unglücklich war? Schließlich war doch genau das der größte Wunsch, den ich die ganze Zeit in der Schulzeit über hatte.

Meine Langeweile war sogar so groß, dass ich mir die Schulzeit mit meinen Freunden und Kollegen zurückwünschte. Sogar den langweiligen Musikunterricht mit der Analyse von klassischen Musikstücken. Gefühlt alles wäre besser gewesen als nur den ganzen Tag fernzusehen.

Achtung: Wünsche vorsichtig

Wie hat es das SAMS in dem Kinderbuch so schön auf den Punkt gebracht:

„Pass auf, was Du Dir wünschst. Es könnte in Erfüllung gehen.“

In den letzten Jahren sehe ich in der Finanzblog-Szene eine ähnliche Ausgangssituation, wie bei mir damals vor den Sommerferien. Der Wunsch irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen und die eigene Zeit komplett frei einteilen zu können, ist bei vielen Menschen sehr groß. Viele tausende Menschen in Deutschland sind deswegen dazu bereit jeden Monat einen beträchtlichen Geldbetrag zu sparen, damit sie irgendwann die Finanzielle Freiheit erreichen und nicht mehr arbeiten müssen.

Die große Frage ist nur:

Was dann?

Die ersten Wochen, Monate und vielleicht auch das erste Jahr wird es bestimmt wahnsinnig toll und spannend sein. Du kannst Dir Deine eigenen Wünsche und Träume endlich erfüllen. Um die Welt reisen, einem bestimmten Hobby nachgehen oder vielleicht auch den ganzen Tag über fernsehen.

Irgendwann wirst Du allerdings an den Punkt kommen, wo Du wieder neue Herausforderungen und den Kontakt zu anderen Menschen suchst.

Was bringt Dir die Finanzielle Freiheit, wenn Deine Freunde und Bekannten alle noch den ganzen Tag über arbeiten müssen und keine Zeit haben? Oder wenn Dir so langweilig wird, dass Du Dir sogar die langweiligsten Routineaufgaben bei Deiner Arbeit zurückwünschst?

Du kannst es Dir wahrscheinlich aktuell noch nicht vorstellen, dass Du irgendwann an diesen Punkt kommen könntest. Das konnte ich mir in der Schulzeit auch nie.

Wieso sollte ich mir denn auch sowas langweiliges wie den Musikunterricht zurückwünschen wollen?

Interessanterweise kannst Du allerdings eine Sache bei allen finanziell freien Menschen* beobachten. Sie sind alle ziemlich aktiv und haben viele verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten. Viele fangen wieder an irgendetwas zu arbeiten oder zu erschaffen, obwohl sie sich das vorher nicht hätten vorstellen können.

Sie liegen nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut herum sondern arbeiten, obwohl sie es finanziell nicht mehr nötig hätten. Die meisten Außenstehenden, die ihre Arbeit hassen, können es nicht verstehen.

„Wieso sollte jemand freiwillig arbeiten wollen? Ich würde dann den ganzen Tag nur meinen Hobbys nachgehen.“

Ich glaube in diesem Punkt unterliegen viele Menschen allerdings einer Illusion. Sie können sich nicht vorstellen, dass es langweilig werden könnte und glauben weiter fest daran, dass sie in der Finanziellen Freiheit unglaublich glücklich sein werden. Es besteht der Glaube, dass das Wegfallen der Arbeit glücklich machen würde.

  • Doch was ist, wenn das nicht stimmt?
  • Was ist, wenn das Glück in der Finanziellen Freiheit nur eine Illusion ist?
  • Was ist, wenn es in Wirklichkeit darauf ankommt die Arbeit zu finden, die einen erfüllt und glücklich macht?

Stell Dir doch nur einmal vor, dass Du im Lotto gewinnst und jetzt nie wieder arbeiten müsstest. Mit was würdest Du Deine Zeit verbringen? Nur Hobbys? Oder würdest Du anfangen etwas für andere Menschen zu erschaffen?

Heute mal ein etwas philosophischer Text, der mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet. Ich hoffe ich konnte bei Dir den ein oder anderen spannenden Gedanken anregen. Es würde mich sehr freuen, wenn Du Deine Sichtweise dazu in den Kommentaren mit uns teilst.

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Das ist ein sehr schönes und interessantes Thema. Darüber habe ich mir in den letzten Jahren auch schon Gedanken gemacht. Insbesondere deshalb, weil ich auch an einem Punkt angelangt war, an dem ich meinen damaligen Job über alles gehasst hab und in eine Sinnkrise gerutscht bin.
    Ich bin der Ansicht, dass die meisten Menschen i-wann damit anfangen, i-etwas auf die Beine zu stellen, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, nicht mehr Arbeiten zu MÜSSEN, insofern sie das Bewusstsein dafür entwickeln und sich darüber klar werden, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen und welches Potenzial sie selbst überhaupt haben.
    Das Thema tangiert unweigerlich auch die Idee vom Bedingungslosen Grundeinkommen und die Chancen und Risiken, die dahinter stecken.
    Im Grunde ist es eine Frage des, wie eben schon genannt, eigenen Bewusstseins über Potential und Möglichkeitein.
    Hast du eben jenes nicht, wirst du wohl zu der Sorte gehören, die mehr oder weniger vor sich hinvegetieren werden. Bist du aber in der Lage, zu begreifen, dann wird sich das ein oder andere Tor öffnen.

    1. Gut zusammengefasst. 😉
      Das ist natürlich auch eine Art Luxusproblem, wenn Du nicht mehr dazu gezwungen bist zu arbeiten und dann Langeweile hat.
      Früher oder später werden die meisten es dann wahrscheinlich für sich erkennen, dass es ohne eine Tätigkeit langweilig wird.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Eine schöne Fragestellung für einen philosophischen Wochenausklang. Aber heißt denn finanziell frei zu sein wirklich, nicht mehr zu arbeiten und nicht zu wissen was man mit seiner Zeit anfangen soll quasi den Robinson Crusoe zu machen, nur ohne Insel? Wohl eher nicht.

    Für mich heißt finanzielle Freiheit nicht arbeiten zu müssen sondern zu können. Wie bei 4ndr3w waren es auch bei mir die beruflichen Umstände, die mich dazu bewogen haben, finanzielle Freiheit zu erlangen. Nun, wo ich meinen Verdienst nicht mehr zum Lebensunterhalt benötige, gehe ich dennoch arbeiten und zwar weil ich das will und nicht weil ich muss.

    1. Jeder hat seine eigene Definition von Finanzieller Freiheit. Ich habe nur das Gefühl, dass manche darunter verstehen gar nicht mehr zu arbeiten und dass Du erst dann finanziell frei bist. Ich finde es hingegen wichtiger Optionen zu haben und freier entscheiden zu können, was ich beruflich machen will. Es freut mich zu hören, dass Du mittlerweile so weit bist und nicht mehr arbeiten gehen musst.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Hi Dominik,

    schöne Anregungen. 🙂 Ich glaube der wesentliche Vorteil der finanziellen Freiheit ist der, dass man sich ohne finanziellen Druck entfalten kann und ggf. einer Arbeit (sei es angestellt oder selbständig) nachgehen kann, die beispielsweise keine Familie ernähren könnte. Die Ungezwungenheit und Flexibilität sind natürlich toll. Wer damit allerdings nicht umgehen kann und sich weder neue Ziele setzt noch herausfordernden Projekten nachgeht, wird bestimmt nicht glücklicher sein als im Hamsterrad.

    Grüße
    Dominik

    1. Hallo Namensvetter,

      das ist auch aus meiner Sicht einer der größten Vorteile.
      Nicht auf das geld angewiesen zu sein und vollkommen frei entscheiden zu können.
      Auch in der Finanziellen Freiheit ohne Geld ist Unglück möglich.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. In der Tat ein sehr schönes Thema…ich bin dabei sogar noch einen Schritt weiter gegangen und sehe auch heute noch Finanzielle Freiheit für sich als KEIN gutes Ziel:
    https://thorstenhartmann.de/finanzielle-freiheit-ist-kein-gutes-ziel/

    Umgekehrt habe ich mir dann darüber Gedanken gemacht, was denn dann der Antrieb sein kann – und würde alle dazu aufrufen sich Gedanken über ihre Träume zu machen (im Endeffekt genau zu überlegen, ob und was jeden motiviert):
    https://thorstenhartmann.de/warum-deine-traeume-dein-antrieb-sein-sollten/

    Danach kann man streben – und dafür kann es dann Sinn machen finanziell frei zu werden 🙂

    Viele Grüße
    Thorsten

    1. Hallo Thorsten,

      danke für die passenden weiteren Artikel und Deine Meinung.
      Ich denke das wichtigste ist wirkluch für sich herauszufinden, was die tiefsten inneren Wünsche und Ziele sind.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Ich denke etwas tun will letztendlich jeder von uns. Stillstand ist uncool. Viele Leute die in den Vorruhestand gehen, suchen auch im Anschluss noch weitere Möglichkeiten der Beschäftigung. Egal ob im Angestelltenverhältnis oder als Unternehmer, es gibt verschiedenste Ausprägungen. Ich denke es kommt auch sehr stark darauf an, wie man selbst „das Leben erlebt“ hat. War man es gewohnt von beginn an im Angestelltenverhältnis zu arbeiten, wird es schwerer sein, sich von einer Festanstellung zu lösen, als wenn man schon immer „freier Unternehmer“ oder „Dauerfreizeitgenießer“ war.
    Wie Du sagst, es ergeben sich unzählige Fragen je mehr man darüber nachdenkt.

    Ausprobieren ist angesagt 🙂 Wer wagt, gewinnt.

    1. Hallo Alexander,

      ich denke auch, dass der „Absprung“ nach vielen Jahren als Angestellter deutlich schwieriger wird. Besonders wenn noch nicht ganz klar ist, womit Du danach die freigewordene Zeit füllen möchtest.
      Je mehr Du Dich mit Dir und Deinen Zielen beschäftigst, desto klarer werden viele Sachen werden.
      Es führt allerdings kein Weg daran vorbei die eigenen Erfahrungen zu machen und viel zu testen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. So viele Ideen.Während mein Kind noch Lust hat viel Zeit verbringen. Dann –
    Promotion. Andere Fächer studieren. Spanisch lernen. Dann Französisch. Mechanik lernen und verstehen. Segeln. Reisen. Pro Bono Arbeit.
    Langweilig wäre mir nicht m

    1. Hallo Mat,

      das sieht definitiv nicht danach aus, dass Dir langweilig werden könnte. 😉
      Wenn Du das alles machst, hast Du definitv einen vollen „Stundenplan“.

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Ein toller Artikel, Dominik 🙂

    Das sind wirklich gute Fragen, die du da aufwirfst. Und ja, ich würde wahrscheinlich auch an meinen eigenen Projekten arbeiten, wenn ich finanziell frei wäre.

    Liebe Grüße

    Tanja

  8. Schöner Artikel. Ich denke, dass man „Arbeit“ in der FF vllt. anders beschreiben könnte. Auch die Arbeit an sich ist ja ein spannendes Thema und ich denke, es lohnt sich darüber nachzudenken (Ich verweise da mal ganz dreist auf meinen Artikel https://denkfabrik.rocks/arbeit/ ;)) Allgemein denke ich, dass wir ein anderes Denkmuster im Bezug zur Arbeit brauchen. Es geht nicht um 0 oder 1 = Faulenzen oder Arbeiten. Dieser Dualismus ist meiner Meinung nach gefährlich.

    LG
    Johannes

    1. Hallo Johannes,

      ich glaube eine Arbeits-, Glücks-, und Sinndebatte würde uns in Deutschland sehr gut tun.
      Die meisten stecken leider in Jobs drin, die sie nicht mögen oder sogar hassen und nur wegen mangelndem Geld oder Mut dabeibleiben.
      Dabei wäre die Welt wahrscheinlicher viel besser und die Wirtschaft würde auch viel besser laufen, wenn jeder gerne seiner Arbeit nachgehen würde.

      Schöne Grüße
      Dominik

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