by Anna

April 18, 2019


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Endlich ist es soweit! Mein Kinderbuch »Joscha Pietsch und das Geheimnis des Geldes*« ist endlich draußen und käuflich. Ich möchte in diesem Beitrag zu allen Einzelheiten der Entstehung eingehen und einige Hintergründe der Kapitel erläutern. Eigentlich sollte das Buch bereits am 20.03. per Self-Publishing erscheinen. Aber Amazon druckt on demand, und da ich Farbillustrationen in meinem Buch habe, wäre das sehr teuer geworden. Da hätte das Buch mindestens 20€ kosten müssen. Das habe ich nicht als gerechtfertigt empfunden. Finanzbildung sollte erschwinglich sein, damit jedes Kind die Möglichkeit hat, mehr über Finanzen und Geld zu lernen und später smarte Entscheidungen zu treffen. Im Zuge dessen habe ich also das Buch vordrucken lassen, da sich dann die Printkosten gesenkt haben.

Arm wie eine Kirchenmaus, das ist der zwölfjährige Joscha Pietsch, der aus dem Kinderheim abhaut, weil die Erzieher ihm seinen einzigen Freund, einen kleinen Terrier-Mix namens Cäsar, wegnehmen wollen. Fortan lebt Joscha auf der Straße und schlägt sich mit Diebstählen mehr schlecht als recht durch. Ständig hört er, dass aus ihm ja doch nichts werde. Als er eines Tages von einem Hügel auf das Reichenviertel hinabsieht, fasst er einen Entschluss: »Cäsar, irgendwann werden wir auch so leben!« 

Ein Wunsch, der Wirklichkeit werden soll – denn schon wenig später erscheint ein goldener Fuchs, der Joscha in eine fantastische Welt mitnimmt und ihn seinem Ziel ein Stückchen näher bringt! 

Ein Bildungsroman, der erklärt, was »Geld« ist, warum es existiert, wieso wir es brauchen und wie es funktioniert.

Klappentext von »Joscha Pietsch und das Geheimnis des Geldes« von Anna Prinz

Von der Idee …

Aber zum Anfang: Wie bin ich auf die Idee gekommen, ein Finanzbuch für Kinder zu schreiben? Mir kam die Idee vor rund einem Jahr, und da habe ich schon begonnen, an einer Geschichte zu schreiben. Die hat sich allerdings verselbstständigt. Das Manuskript liegt mit 88.000 Wörtern immer noch hier irgendwo rum. Eigentlich habe ich mir diesen Monat vorgenommen, die Geschichte mal zu strukturieren 😉 Ich habe mir auch bei den Sachbüchern, die ich gelesen habe, oft gedacht, dass es ganz cool wäre, wenn man mehr Unterhaltung in das Thema einbringen könnte.

Geld- und Finanzthemen anhand von Romanen. Wie wäre es mit einem Lotto-Gewinner, der wegen dem Gewinn von seinem Bruder bedroht wird? Oder einem jungen Helden, der in New York einem Bernie auf die Schliche kommt? Wie fändet ihr so etwas?

Jedenfalls kam der Impuls, weil mir aufgefallen ist, dass es für Kinder und Jugendliche fast gar nichts gibt, nur ein oder zwei Bücher. Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Nachfrage dazu gibt, denn ich finde, man sollte mit der Finanzbildung so früh wie möglich starten. Im englischsprachigen Raum gibt es auch mehr Literatur dazu, und auch Bücher für Eltern, was die Erziehung angeht. Wie bringe ich meinem Kind bei, dass es sich angewöhnen sollte, zu sparen? Ich finde dabei nicht, dass man schon mit Zahlen herumhantieren und Renditen ausrechnen muss. Aber ein grundlegendes Verständnis von Geld und Wirtschaft ist, denke ich, nur förderlich.

Außerdem war mir sehr wichtig, dass das Thema einfach mehr an Präsenz gewinnt. Man sollte darüber sprechen. »Geld« und »Finanzen« sollten kein Tabuthema bleiben, und auch nicht mehr so langweilig präsentiert werden. Ich glaube, wir wissen alle, wie wichtig das Thema ist. Ein ausreichendes Vermögen sichert den Menschen ein selbstbestimmtes und gutes Leben.

Warum also darüber weiter schweigen?

… zur Umsetzung

So kam die Idee zustande. Nun war die Frage, wie setze ich das um? Dabei hat mich vor allem eine Dokumentation inspiriert:

10 Secrets to Achieve Financial Success

Ich habe dieses Video in meinen ersten Beitrag auf meinem damaligen Blog eingebunden, und ihn mal bei Tim Schäfer in den Kommentaren gepostet. Dort ist es sehr positiv aufgenommen worden. Da habe ich mich bereits seit vielen Monaten mit Aktien, Vermögensbildung und Finanzen beschäftigt. Aber dann traf mich der Schlag: In Minute 30 reflektiert Anton darüber, dass viele Menschen die Funktion von Geld nicht verstehen, und sich nie Gedanken darum gemacht haben, wozu es eigentlich da ist.

BAMM!

Ich habe mich ertappt gefühlt – für mich war »Geld« halt da. Wir wachsen damit auf. Nach David Graeber – Schulden. Die ersten 5000 Jahre* ist Geld so alt wie die Menschheit selbst. Ich glaube, die allermeisten machen sich in ihrem Leben keine großartigen Gedanken über Geld. »Geld« und »Finanzen« sind trotz ihrer absoluten Neutralität, über und über mit Emotionen von Gier und Verlustangst behaftet. Anton Kreil erzählt darüber, dass man die Emotionen endlich »ausschalten« sollte, und Geld als das betrachten muss, was es ist: ein Werkzeug, ein Tool, über das nur wir nachdenken, und das über uns nichts denkt. Diese Szene habe ich in Kapitel 2 mit dem Fuchs eingebunden, ein kleiner Reminder, dass, wenn wir Probleme mit Geld haben, das nicht ein Problem des »Geldes« ist, sondern unseres.

Ich habe auch darüber nachgedacht, mit dem »Umgang mit Geld«, »Sparen«, etc. zu beginnen, aber ich fand, das war nicht der richtige Einstieg. Zuerst muss abgeklärt werden, warum Geld im Umlauf ist. Wie der Preis von etwas zustande kommt. Wieso das Geld im Laufe der Zeit an Wert verliert; usw. Deswegen habe ich mit diesen Themen gestartet.

Da ich noch keine große Erfahrung im Schreiben von Büchern hatte, speziell Kinder- und Jugendliteratur, habe ich mich einfach an den Klassikern orientiert. Ich lese nach wie vor jeden Tag Bücher; Klassiker sowie Nicht-Klassiker, um ein Gefühl zu bekommen, was für Geschichten gut ankommen. Deswegen ist mein Buch »Joscha Pietsch und das Geheimnis des Geldes*« stark an »Alice im Wunderland*« angelehnt, ein Buch, das ich in der ersten Schreibphase drunter und drüber gelesen habe: Der Fall durch den Fuchsbau, die »böse« Königin, die diesmal nicht »Kopf ab!« schreit, sondern »Ab in den Kerker!«, der Prozess, bei dem einer aus dem Dorf des Diebstahls bezichtigt wird, …

Ursprünglich war das Thema auch an einem irischen Märchen angelehnt gewesen. In diesem Zustand hatte ich es schon an Probeleser abgegeben (vielen, vielen Dank nochmal an Nico von Finanzglück und Jenny von Ex-Studentin :)), aber nach einiger Zeit wurde klar, dass es besser ist, den Helden in die heutige Zeit zu holen und von Märchen abzurücken. Dazu habe ich mich für eine klassische »Underdog«-Geschichte entschieden, bei der mein Held von ganz unten kommen muss. Keine Eltern, kein Cent Geld, er hat nichts, nur ein kleines Hündchen, das ihm zuläuft. In Kapitel 1 wird sein Leben im Heim beschrieben, und um das so authentisch wie möglich zu machen, habe ich »Heim: Roman*« von Mirijam Günther (Gewinnerin des Oldenburger Kinder- und Jugendpreises 2003) gelesen 🙂

Joscha ist ein starker Junge, weil er sich trotz all seiner Widrigkeiten, entschließt, dass »aus ihm etwas wird« – denn jeder hat die Hoffnung bereits aufgegeben, keiner glaubt an ihn, außer er selbst. Das Buch ist für das Alter 8-10 geeignet.

Joscha und der Fuchskönig

Ich habe allerdings bisher nicht nur positives Feedback erhalten, sondern auch schon gehört, dass es zu viele »Fantasy«-Elemente enthalte. Allerdings denke ich, dass Drachen, oder ein verrücktes Dorf hobbitähnlicher Wesen mit einer bösen Königin weitaus interessanter für Grundschulkinder ist, als ein Roman, der die Welt genauso abbildet, wie sie ist. Wie seht ihr das?

Ich habe auch gesagt bekommen, dass das Konzept von »Angebot und Nachfrage« nicht für Kinder geeignet sei, sondern erst im späteren Alter, in der Oberstufe, behandelt werden sollte. Das halte ich für nicht richtig, denn mit dem Konzept, dass Preise nicht statisch, sondern flexibel sind, steht und fällt nahezu alles. Warren Buffett ist damit reich geworden, weil er erkannt hat, dass er unter Wert kaufen und über Wert verkaufen kann. Löhne am Arbeitsmarkt ändern sich. Wenn sich also Oberstufenschüler für einen Berufsweg entscheiden, der »momentan« viel Geld verspricht, heißt das nicht, dass das in Zukunft so bleiben muss. Geld ist auch nicht an Zeit gebunden; eine Überzeugung, die für die Mittelschicht so selbstverständlich ist wie der Kaffee am Morgen, und die dringend aufgebrochen werden muss.

Diesen »Aufbruch« nehme ich in meinem Buch vor. Das Geld (die Makronen) ist neu eingeführt worden, und die Dorfbewohner diskutieren, wie der Preis von etwas zustande kommen soll. Sie einigen sich zunächst darauf, dass der Preis steigt, je länger man für die Herstellung der Ware braucht. Das war ein Konzept, das Karl Marx vorgeschlagen hat, mit der fatalen Folge, dass die Ware teurer wird, je schusseliger und langsamer man arbeitet. Dass das nicht funktioniert, wird in meinem Buch auch deutlich, und so kommen wir dann letztendlich auf die für jeden akzeptable Lösung der Preisbildung via Angebot und Nachfrage.

Auch Dave Ramsey und Rachel Cruze raten in ihrem Bestseller »Smart Money Smart Kids: Raising the Next Generation to Win with Money*« dazu, Kindern schon so früh wie möglich zu zeigen, dass der Preis nichts Statisches ist. Man soll vor den Kindern über Preise verhandeln, z.B. auf dem Flohmarkt. Man soll einige Schnäppchen machen, um zu zeigen, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Das hilft wiederum, später bessere Konsumentscheidungen zu treffen. Laut Beth Kobliner bilden sich die Geldgewohnheiten bereits in dem Alter von sieben Jahren. Sieben Jahre! In ihrem Buch »Make Your Kid A Money Genius (Even If You’re Not): A Parents‘ Guide for Kids 3 to 23*« erläutert sie genau, worauf es ankommt, Kindern in dem frühen Alter bereits grundlegende smarte Angewohnheiten bezüglich Geld und Finanzen näherzubringen.

Das war mir auch bei »Joscha Pietsch und das Geheimnis des Geldes*« sehr wichtig. Mir war und ist es ein Anliegen, den nachfolgenden Generationen so früh wie möglich klar zu machen, dass

  • Geld bestimmte Funktionen erfüllt, und uns dienen kann
  • dass »Geld gegen Zeit« tauschen nicht die einzige Möglichkeit ist, um Geld zu verdienen; sondern, dass man z.B. auch für eingegangene Risiken bezahlt wird
  • der (Arbeits-)Markt nichts Statisches ist, sondern sich immer nach Angebot und Nachfrage richtet

Hinter den einzelnen Kapiteln befinden sich zudem kleine Erläuterungen, die ich so einfach wie möglich versucht habe, zu erklären. Was ist der Zins, und warum gibt es ihn? Warum wird das Geld jedes Jahr immer weniger wert? Was kann als Geld funktionieren, und was nicht? Diese und viele weitere Fragen kläre ich in meinem Buch und illustriere es mit unterhaltsamen und witzigen Karikaturen einer fantasievollen Geschichte, damit das Thema nicht nur langweilige Theorie bleibt.

Ich möchte mich bei allen Bloggern bedanken, die mich bei der Veröffentlichung unterstützt haben 🙂 An alle, die es noch kaufen und lesen werden, würde ich mich über eine ehrliche Rezension freuen. Auch Kritik ist willkommen, damit die nächsten Bücher besser werden. Wie findet ihr die Idee, Kinder- und Jugendbücher über Geld und Sparen zu schreiben? Wenn ihr selbst Lust dazu habt, könnt ihr mir gerne schreiben: anna_prinz[at]gmx.de, da ich im Zuge der Veröffentlichung einen Verlag gegründet habe 🙂

Ich wünsche euch frohe Ostertage!

Anna

P.S: Bis zum 22.04. ist das Taschenbuch für €6,90 erhältlich, danach erhöht sich der Preis auf €12,90!

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Über den Autor

Anna

Ich heiße Anna, lebe in Frankfurt am Main und beschäftige mich seit 2016 mit den Themen Finanzen, Investments und Entrepreneurship. Auf Dominiks Blog Wohlstandsentfaltung teile ich gerne mein Wissen mit dir.

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  1. Hey, ich wollte mir gerade das Taschenbuch für den Einführungspreis sichern, aber 6,90 kostet das nicht sondern 9,51. hat sich da ein Fehler eingeschlichen oder soll das so sein? Heute ist ja erst der 21.

    Vielen Dank!

    1. Huhu Andy! Vielen Dank für das Interesse.
      Was den Preis angeht, bin ich auch mega verwirrt, weil ich Amazon am Samstag geschrieben habe, dass der neue Preis ab 22.04. gelten soll, und die haben es einfach sofort geändert. Ich setze mich mit ihnen nochmal in Verbindung.

        1. Ich glaube, Amazon hat am Sonntag den Preis angehoben, weil da viele Klicks aufgezeichnet wurden. Ich bin neu in deren Programm, und hätte nicht geahnt, dass sie den Preis derart fluktuieren lassen. Ich kümmere mich drum!

  2. Hallo Anna,

    Ich finde besonders die Illustrationen extrem schön!

    Was mich interessieren würde neben dem kreativen Aspekt deiner Arbeit, wie oder was machst du für die Vermarktung, Was ist die Langzeit Strategie, Vison. Was stellst du dir vor, ist dass das erste von vielen Büchern. Hat es dir viel Spass gemacht?

    Du hast echt was cooles geleistet. Ich feiere es wenn Leute ihre eigenen Projekte angehen und Dinge erledigen (Getting Things Done!).

    Ich wünsche dir viel Erfolg mit diesem und in Zukpnftigen Projekten!

    Liebe Grüsse
    Thomas

    1. Wow Thomas, vielen Dank für den Zuspruch 🙂

      Für die Vermarktung habe ich sämtliche Blogger angeschrieben, die ich aus dem Finanzblogroll kannte und sie gefragt, ob sie das Buch vorstellen möchten. Da habe ich viel Zuspruch bekommen, weil es ja ein wichtiges Thema ist, und jeder, mit dem ich gesprochen habe, fand die Idee sehr gut / unterstützenswert. Einige waren mit der Umsetzung nicht ganz glücklich (zu viel Fantasy, die Erklärungen am Ende des Kapitels wären unnötig,…). Einige fanden aber gerade das sehr gut. Ich hab mich viel an »Alice im Wunderland« gehalten, weil ich noch nicht viel Erfahrung hatte. Es ist auch nicht alles perfekt in der Geschichte, wie ich mittlerweile weiß, z.B. tritt der »Mentor« erst ganz am Schluss auf, wobei er normalerweise recht am Anfang oder mittig auftritt. Na ja, ich muss noch viel lernen 😀

      Langzeitstrategie: Also, ich werde diese Bücher zu einer Buchreihe aufbauen. Im zweiten Teil werde ich Aspekte reinbringen, WIE man mit Geld umgehen kann (Sparen, weniger ausgeben als einnehmen, …), im dritten Teil dann Unternehmertum, und im vierten Teil die Börse. Da wird Joscha eine Reise nach Amsterdam machen haha 😀 Interessant finde ich, dass Unternehmertum viel leichter zu erklären ist, als die Börse.

      Wie es danach weitergeht, weiß ich noch nicht. Je nachdem wie die Nachfrage ist, könnte man eine Seite dazu aufbauen, mit Tipps für Eltern, weiterer Lektüre und Geschichten. Ich habe ja jetzt wegen den Farbillustrationen einen Verlag gegründet, und ich möchte dazu noch reine Unterhaltungsliteratur schreiben (die nächste Trilogie steht in den Startlöchern!). Ich würde auch gerne weitere Autoren ins Boot holen, aber ich muss noch so viel lernen, die Webseite aufbauen, usw. In paar Jahren könnte ich mir vorstellen, weitere Genres zu schreiben, z.B. auch Horror und Sci-Fi (unter anderem Pseudonym dann).

      Danke!
      LG
      Anna 🙂

      1. Hallo Anna,

        Ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen:

        Du scheinst echt gefallen am Schreiben gefunden haben, besonders das mit dem Verlag klingt interessant! Mein Tipp: Schau dich umbedingt um bzgl. dem Thema Marketing und Branding. Besonders bei einem Verlang läuft es darauf hinaus, dass Du eine starke Marke aufbauen musst. Das fehlt mir ein bischen, eventuell kannst du das ja auch zusammen mit jemandem machen. Er übernimt die Vermarktung und du die „Produktion“.

        Ansonsten empfehle ich dir Gary Vaynerchuk, solltest Du dich selber mit Marketing beschäftigen wollen 🙂

        Mach auf jeden Fall weiter so! Ich wünsche dir Alles Gute und bleib am Ball.

        Liebe Grüsse
        Thomas

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