Es gibt in den USA an der Harvard University die längste Forschungsreihe zum Thema Glück. Im Jahr 1938 begann mit etwa 700 Teilnehmern eine Studie, wo alle paar Jahre die Teilnehmer zu ihrem Glücksempfinden, ihrer Zufriedenheit und vielen weiteren Dingen befragt wurden. Nach knapp 80 Jahren können aus der Studie viele Erkenntnisse darüber gezogen werden, was Menschen nachhaltig glücklich macht.
Im heutigen Artikel möchte ich Euch vorstellen, was die Erkenntnisse der Studie sind und welche die fünf wichtigsten Faktoren für Dein persönliches Glück darstellen.
#1 Beziehungen

Der wichtigste Faktor für Dein persönliches Glück sind die Beziehungen in Deinem Leben. Und damit ist nicht nur eine romantische Partnerschaft gemeint. Viel wichtiger sind noch die Beziehungen zu Deinen Freunden, Deiner Familie und Deinen Arbeitskollegen.
Fühlst Du Dich verstanden und gut aufgehoben?
Fühlst Du Dich gut mit anderen Menschen verbunden?
Die Studie hebt an dieser Stelle auch nochmal hervor, dass es bei den Beziehungen vorallem um die Qualität und nicht die Quantität geht. Es ist wichtiger weniger sehr gute enge Freunde zu haben, als hunderte oberflächliche Facebook-Freundschaften.
Das war für mich auch nochmal eine spannende Erkenntnis im Hinblick auf meine Social-Media-freie Zeit.
Beziehungen sind nach der Studie der mit Abstand wichtigste Faktor für ein glückliches Leben. Ohne (gute) Beziehungen zu anderen Menschen fühlen wir uns alleine und einsam. Nichts kann dieses Defizit auch nur annähernd ausgleichen.
#2 Sinnvolle Arbeit

Der nächste wichtige Punkt für das das eigene Glücksempfinden ist eine sinnvolle Arbeit zu leisten. Und hier geht es wieder um das eigene Gefühl.
Fühlt sich die Arbeit für mich persönlich sinnvoll an?
Glaube ich einen wichtigen Beitrag leisten zu können?
Es ist eines der erfüllendesten Sachen zu wissen, dass ich mit meiner Arbeit einen Unterschied in dieser Welt mache und damit einen wichtigen Beitrag zum Großen Ganzen leiste. Im Umkehrschluss macht es unglücklich in einem Job zu bleiben, der Dir nicht sinnvoll vorkommt.
#3 Genug Schlaf

Der Punkt kommt für Dich vielleicht etwas überraschend und stand nicht so weit oben auf Deiner Glücksliste. Es hat mich zu Beginn auch eher überrascht, wie wichtig der Schlaf für das eigene Wohl- und Glücksempfinden ist. Ich kann die Argumentation und die Ergebnisse der Studie mittlerweile auch gut verstehen.
Wenn Du zu unregelmäßig oder dauerhaft zu wenig schläfst, hat das enorme Auswirkungen auf Deine Energie. Du fühlst Dich einfach nur kaputt und müde. Der Tag zieht an Dir einfach nur vorbei und Du kannst die zeit nicht wirklich genießen.
Ich kenne es selbst von mir an den Tagen, wo ich total übermüdet und zu nichts zu gebrauchen bin.
Wenn das mein Dauerzustand wäre und ich mich immer so fühlen würde, fände ich das eine Katastrophe.
#4 Mentale „Fitness“

Manchmal gibt es einfach so Tage oder Wochen, wo alles gut zu laufen scheint. Du fühlst Dich einfach super und kannst Dir gar nicht vorstellen, dass es irgendwie anders sein könnte.
Und dann gibt es diese Wochen, wo Du andauernd über Dinge nachgrübelst und in negativen Gedankenschleifen feststeckst. Wo Du das Gefühl hast, dass wirklich gar nichts geht. Diese Moment, wo das Leben an Dir einfach vorbeizuziehen scheint. So als wärst Du ein unbeteiligter Dritter.
Ich glaube gerade wir Deutschen sind Experten darin alles zu zerdenken und uns das Leben unnötig schwer zu machen. Besser wäre es vielleicht öfter die Gedanken mal anzuhalten und nichts zu denken. Das aknn zum Beispiel durch Meditation trainiert werden.
Du kennst doch bestimmt auch dieses Gefühl, wo Du einfach präsent im Moment bist und die Zeit einfach dahinzufliegen scheint. Wo Du nicht wirklich viel nachdenkst. Zum Beispiel beim Sport treiben, beim Lesen oder beim Schreiben.
Je häufiger Du diese Momente hast und je fitter Du mental bist, desto glücklicher bist Du.
#5 Physische Fitness

Ein weiterer wichtiger Punkt für Dein Glücksempfinden ist Deine physische Fitness. In anderen Worten:
Deine Gesundheit!
Ernährst Du Dich gut und hast genug Bewegung?
Wie viel Energie hast Du im eigenen Leben?
Ich glaube dieser Punkt ist eigentlich selbsterklärend und ich muss dazu nicht viel schreiben. Es ist deutlich schwerer glücklich zu sein, wenn Du Dich keine 10 Meter bewegen kannst, ohne schnaufen zu müssen. Oder wenn Du vielen Aktivitäten nicht nachgehen kannst, weil Du nicht in der körperlichen Verfassung bist.
Und was ist mit Finanzen?
Du hast richtig gesehen. Geld und Finanzen sind unter den wichtigsten fünf Punkten für Dein Glücksempfinden nicht dabei. Viele Menschen machen den Fehler und behaupten deswegen, dass die Finanzen nicht wichtig sind.
Ich kriege mittlerweile schon Aggressionen, wenn jemand zu mir eine dieser abgedroschenen Phrasen sagt:
„Geld macht auch nicht glücklich.“
„Geld zerstört Familien.“
„Es gibt viel wichtigere Dinge als Geld.“
„Die meisten Reichen sind auch nicht glücklich. Siehe nur die Promis.“
Masse der Bevölkerung
Warum mich diese Aussagen so aufregen?
Der Großteil der Bevölkerung zieht für sich daraus die Schlussfolgerung:
Geld ist nicht wichtig. Andere Dinge sind ja viel wichtiger. Daher mache ich mir keine Sekunde Gedanken über meine Finanzen, verschulde mich und haue das Geld unüberlegt raus.
Masse der Bevölkerung
Und das sind meistens die gleichen Menschen, die von Gehalt zu Gehalt im Hamsterrad leben. Wenn eine Ausgabe über 500 € reinkommt, löst das Stress aus. Wenn sie ihren Job hassen (was viele tun), können sie nicht kündigen. Durch die hohen Kredite und das fehlende Finanzbewusstsein muss die Masse mehr arbeiten und kann weniger Zeit mit der Familie oder anderen wichtigen Personen verbringen.
Geldsorgen belasten sie regelmäßig, weil Finanzen ja nicht wichtig seien. Diese rauben ihnen vielleicht sogar den Schlaf. Aber Geld ist ja angeblich weiterhin nicht wichtig.
FIRE-Community & Glück
Oliver (Frugalisten) und Florian (Geldschnurrbart) sind in den letzten Jahren für die FIRE-Community mit am aktivsten in den Mainstream-Medien gewesen. Und sie mussten sich immer mit den gleichen obengenannten Vorurteilen herumschlagen.

Viele denken, dass es bei der FIRE-Bewegung darum geht alles dem Geld unterzuordnen.
- Nicht mehr mit anderen Menschen in Restaurants zu gehen und die sozialen Kontakte zu vernachlässigen.
- Auf alles materielle zu verzichten, um den Job zu kündigen.
- Beim Essen zu sparen und dadurch die Gesundheit zu ruinieren.
- Wenige Jahre nur Vollgas zu geben und dann nie mehr was zu arbeiten.
Kurz um das Vermögen zu steigern, auch wenn das zu Lasten des eigenen Glücks geht.
Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Die FIRE-Community beschäftigt sich mit Geld und Investitionen, um ein glücklicheres und selbstbestimmteres Leben zu führen.
Das Geld ist nur Mittel zum Zweck, um sich ein besseres und glücklicheres Leben leisten zu können. Um die Freiheit dafür zu haben.
Die FIRE-Community hat verstanden, dass der unüberlegte und massenhafte Konum einfach nicht glücklich macht.
Sie haben erkannt, dass es die obengenannten 5 wichtigen Punkte für das eigene nachhaltige Glück gibt.
Beispiele für die Vezahnung von Finanzen & Glück
Von meinen befreundeten Ehepaar Marielle und Mike (Beziehungsinvestoren) weiß ich, dass viele aus dem Arbeits- und Familienumfeld ihre Einstellung zum Thema Geld und Finanzen nicht wirklich verstehen können. Sie haben in den letzten Jahren immer einen Großteil ihres Geldes gespart und investiert. Dafür sind sie komisch angeschaut worden. Als ihr Sohn Emil geboren wurde, konnten beide die volle mögliche Zeit in Elternzeit gehen. Sie waren auf das Geld aus ihrem Job nicht angewiesen. Und auch jetzt arbeiten beide nur noch Teilzeit. Dadurch haben sie viel mehr Zeit für ihre Familie. Und weil sie ihre Finanzen im Griff haben, müssen sie nie wieder in Vollzeit arbeiten.
Sie können es sich also leisten mehr Zeit in ihre Beziehungen zu investieren. Den Nummer 1 Faktor für Glück.

Oder nehmen wir Florian vom Blog Geldschnurrbart als weiteres Beispiel. Er hat als Ingenieur gearbeitet und einen großen Teil seines Einkommens gespart. Irgendwann kamen ihm die internen Vorschriften und seine Arbeit immer sinnloser vor. Es machte ihn nicht mehr glücklich. Ohne einen neuen Job oder eine laufende Selbstständigkeit zu haben, kündigte er damals seinen Job. Er hatte genügend Rücklagen, um einige Jahre so über die Runden zu kommen.
Er konnte sich es also leisten einen unglücklichen Job zu kündigen und sich ganz entspannt 1 Jahr lang auszuprobieren und herauszufinden, welche Aufgabe er lieber machen will. Den zweiten wichtigen Faktor für Glück.
Oder noch ein weiteres Beispiel von mir. Ich bin dieses Jahr am Herzen operiert worden und mir ging es einige Wochen lang gesundheitlich nicht so gut. Mir war es oft schwindelig und es war zwischendurch auch nicht so klar, ob es noch schlimmere gesundheitliche Folgen gibt.

Keine Sorge. Mir geht es sehr gut. Es hat sich alles geklärt und erledigt.
Als Privatversicherter erhalte ich allerdings immer zuerst die Rechnungen und muss das Geld vorstrecken. Erst danach kann ich das Geld von der PKV und der Beihilfe zurückerhalten. Oder ich muss versuchen das Geld von den beiden Stellen vorher vorgestreckt zu bekommen. Dafür muss ich allerdings Formulare ausfüllen und hoffen, dass alles schnell funktioniert.
In diesem Fall waren es für Krankenwagen, etliche Untersuchungen, Medikamente und Krankenhausbesuche direkt mehrere tausend Euro. Ich war so froh, dass ich einfach das Geld von meinem Rücklagenkonto nehmen konnte und mir keinen Stress machen musste. Ich habe die Rechnungen dann einfach liegengelassen und mich erst wieder darum gekümmert, als es mir gesundheitlich besser ging.
Die Gesundheit ist so wichtig und in einer solchen Situation möchte ich nicht auch noch zusätzlich irgendwelche Geldsorgen haben. Die Zeit ist auch so schon schwer genug.
Finanzignoranten müssen schlechte Entscheidungen treffen
Du hast absolut recht. Geld alleine macht nicht glücklich. Es macht allerdings freier und gibt Dir mehr Entscheidungsfreiraum.
Wenn Du Dich nicht um Deinen Finanzen kümmerst, zwingt Dich der Geldmangel dazu schlechte Entscheidungen zu treffen.
Du bleibst zum Beispiel in einem Job, den Du nicht leiden kannst.
Oder Du bleibst in einer Beziehung, weil Du kein Vermögen und kein Einkommen hast.
Oder Du hast Geldsorgen und kannst nicht gut schlafen.
Oder Du kannst Dir keine Auszeit gönnen, wenn Du sie gebrauchen könntest.
Aus diesem Grund ist aus meiner Sicht Geld mit der wichtigste Lebensbereich. Wenn Du Dich nicht darum kümmerst, kann er jeden anderen Bereich zerstören oder stark erschweren. Es hat also indirekt einen riesigen Einfluss auf Dein Lebensglück.
Buchtipp
In meinem Buch „Die glückliche Reise zum Reichtum*“ behandle ich in Romanform noch einige weitere dieser Vorurteile zum Thema Glück und Geld. Ich habe auch schon von einigen meiner Bloglesern gehört, dass sie mein Buch an Verwandte und Freunde verschenkt haben. Nach dem Lesen dieses Buches war ihnen klar, warum es wichtig ist sich mit Finanzen auseinanderzusetzen.
Guter Beitrag! Ich denke der Spruch “Geld mach nicht glücklich” ist heutzutage auch überholt. Glücksempfinden hängt oft einfach auch davon ab, mal keinen Stress zu haben und das zu schaffen, was man sich in den Kopf setzt. Kommt vielleicht eher darauf an, was man gewohnt ist. Wenn man sich selbst Anlageobjekte anschafft und so finanziell frei wird, kann man das besser als Glück empfinden, als wenn man es nicht anders kennt und so aufgewachsen ist.
Danke für den Kommentar. Deine Sichtweise hängt natürlich stark davon, wie Du von Deinem Umfeld geprägt wurdest.
Bis vor ein paar Jahren kannte ich das Konzept der Finanziellen Freiheit noch nicht mal.
Schöne Grüße
Dominik
Ich denke du hast es auf den Punkt gebracht: Geld bzw. ein gewissen passives Einkommen gibt einem einfach gewisse Freiheiten (sprich Zeit), um den wichtigen Dingen (Family, Workout, Weiterentwicklung) mehr Raum zu geben… die „gewöhnliche“ Sichtweise ist in unserer Gesellschaft aber leider sehr tief verankert.
Viele Grüße,
Axel
Hallo Axel,
was denkst Du ist der Grund dafür, dass die Sichtweise so stark verankert ist?
Ich rätsel da schon länger drüber. Vielleicht ist es einfach eine bequeme Ausrede, um sich nicht mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen.
Schöne Grüße
Dominik
„Als Privatversicherter erhalte ich allerdings immer zuerst die Rechnungen und muss das Geld vorstrecken. Erst danach kann ich das Geld von der PKV und der Beihilfe zurückerhalten. “
Als ich noch privat KV versichert war musste ich nie Geld vorstrecken: Die Erstattung von der PKV war immer auf meinem Kto bevor die Zahlung an Arzt oder KH faellig war – ohne die Zahlungsziele voll ausreizen zu muessen.
Hallo Peter,
in der Tat müsste ich es eventuell nicht ganz vorstrecken, wenn ich die Zahlungsfrist voll ausnutzen würde. Habe nur die Philosophie Rechnungen sofort zu bezahlen. Schließlich wurde die Leistung bereits erbracht. Dadurch vergesse ich auch keine Rechnung und hinterlasse immer einen positiven Eindruck beim Empfänger. Zumindest bei der Beihilfe dauert es meistens länger, sodass ich das Geld nicht vorher zurück habe.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Dominik,
ein sehr interessanter Beitrag! 🙂
Das Thema Schlaf hatte ich als Glückzutat auch nicht so recht auf dem Zettel, aber es stimmt natürlich. Als ich eine Zeit lang unter Schlafstörungen litt, war ich auch zu wenig zu gebrauchen und nicht wirklich glücklich.
Diese 5 Punkte sind wirkliche Grundpfeiler im Leben, die jeder Mensch einmal auf sich reflektieren sollte. Ich glaube insbesondere bei der sinnvollen Tätigkeit werden viele ins Grübeln kommen.
Gruß Stefan
Hallo Stefan,
danke Dir. Ich sehe es auch so, dass der Schlaf enorm wichtig ist. Leider fällt es erst auf, wenn der Schlafrhythmus durcheinander kommt und Du wie ein Zombie durch den Tag gleitest. Was hast Du damals gegen die Schlafstörung unternommen und wie lange hattest Du das?
Das ist bestimmt richtig schlimm und anstrengend.
Schöne Grüße
Dominik
Würde sagen, die Mischung macht es. Nennt man dann Work-Life-Money-Balance oder so…
Hallo Gerschmi,
den Begriff finde ich super. Solltest Du Dir vielleicht schützen lassen.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Dominik,
Bei der Beihilfe in Baden-Württemberg (KVBW) sowie der PKV DEBEKA kann man einen „Antrag auf Direktabrechnung“ für Krankenhaus bzw. REHA stellen, ich vermute, das könnte auch bei deiner PKV und Beihilfe möglich sein. Einfach da mal nachfragen!
Gruß Armin