Ich sitze in einem Café des Pullmantur Kreuzfahrtschiffes Sovereign mit Blick auf den Hafen von Recife (Brasilien). Es ist der letzte Tag der Nomad Cruise. Die letzte Stunde vor dem Verlassen des Schiffes nehme ich mir Zeit die letzten 12 Tage der Nomad Cruise 9 Revue passieren zu lassen.
Ich habe in den letzten zwei Wochen unglaublich viel gelernt und für mich mitgenommen. Die spannendsten Erkenntnisse möchte ich mit Dir teilen.
Eine Beschreibung, was die Nomad Cruise überhaupt ist, findest Du in meinem letzten Erfahrungsbericht.
Nr. 1: Umfeld ist alles
In den letzten Jahren ist mir immer bewusster geworden, wie wichtig das Umfeld für den eigenen Erfolg ist. Egal, ob es um das Investieren, unternehmerische oder sonst irgendwelche Projekte geht. Auf der Nomad Cruise sind die Menschen alle sehr offen und wollen Dich einfach nur unterstützen. Niemand möchte Dir Deine Ideen ausreden oder stempelt etwas als verrückt oder seltsam ab.
Ich habe für mich vor der Cruise entschieden nicht so viel Alkohol zu trinken. Deswegen habe ich während der 12 Tage Cruise nur drei Cocktails getrunken, obwohl auch der Alkohol im All-Inclusive-Paket enthalten war. In einem normalen Umfeld müsste ich mich für diese Entscheidung ständig rechtfertigen oder erklären.
Dafür geht so unglaublich viel Energie drauf, wenn Du Dich immer wieder erklären und gegen den Widerstand des Umfeldes „ankämpfen“ musst. Es ist so viel einfacher und entspannter, wenn Dein Umfeld Dich bei Deinen Entscheidungen unterstützt.
„Das Umfeld ist stärker als Deine Willenskraft.“
Autor unbekannt
Nr. 2: Dream big
Alles ist möglich. Das Umfeld hier ist einfach nur inspirierend und die Begeisterung ist ansteckend. Jeder möchte sich weiterentwickeln und setzt spannende Projekte um. Das Umfeld und die Denkweise regt dazu an größer zu denken.
Auf der Cruise war unteranderem ein Oscargewinner, der seine persönliche Geschichte geteilt hat. Mir ist dabei wieder klargeworden, dass er auch „nur“ ein ganz normaler Mensch ist, der für seinen Erfolg viele Jahre lang konsequent und hart gearbeitet hat.
Nach dem Talk hatte ich noch viel stärker den Glauben daran, dass wirklich jedes noch so große Ziel möglich ist.
Ich darf mir noch mehr erlauben größer zu träumen.
„Dreams change you. They have ALWAYS a payoff day.“
Brent Hammond
Nr. 3: Du stehst Dir nur selbst im Weg
Der Hauptgrund, warum die meisten Menschen nicht ihr Traumleben haben, liegt an aufgeschobenen Entscheidungen und Ängsten.
Viele wollen etwas anderes beruflich machen. Nur wenige wagen es wirklich ihren Job zu kündigen.
Viele wollen wie die digitalen Nomaden ständig um die Welt reisen. Nur wenige sind bereit nebenbei etwas aufzubauen oder neue Fähigkeiten zu erlernen, mit denen Du von unterwegs Geld verdienen kannst.
Niemand hält Dich auf. Du kannst Dich nur selbst aufhalten.
„Menschen bevorzugen meistens Unzufriedenheit gegenüber Ungewissheit.“
Timothy Ferris
Nr. 4: Nutze Deine Stärken, delegiere den Rest
Stell Dir mal vor Du könntest jeden Tag Deine Stärken einsetzen und müsstest nur die Dinge machen, auf die Du wirklich Lust hast.
Bräuchtest Du dann noch wirklich die Finanzielle Freiheit?
In den letzten Tagen und Wochen habe ich wieder sehr viel über mich und meine Stärken gelernt. Mir ist bewusster geworden, was mir bei einer Arbeit wirklich Spaß macht und welche Dinge ich besonders gut kann.
Eine Idee ist mir allerdings wirklich hängengeblieben:
Als Selbstständiger kannst Du Dich zu 100 % auf die Dinge fokussieren, die Du wirklich gut und gerne machst. Den Rest kannst Du an andere Menschen outsourcen bzw. automatisieren. Du kannst Dir also Deinen eigenen Traumjob maßschneidern und immer wieder neu auf Dich anpassen.
Du bist dabei komplett flexibel und kannst schnell Änderungen vornehmen.
„Wie gut könntest Du Deinen Kunden dienen und wie viel Geld könntest Du verdienen, wenn Du ausschließlich Deine persönlichen Stärken einsetzt?“
Dominik
Nr. 5: Kopierst Du das Leben der anderen ungefragt?
Ich schwimme im Pool und sonne mich danach auf einer Liege in der Nähe. Es sind draußen knapp 25 bis 30 Grad Celsius. Und dabei ist es Ende November. Für mich ist es eine sehr seltsame Erfahrung, da ich bis jetzt den Winter immer im kalten Europa verbracht habe. Für mich waren die Monate November und Dezember immer mit Kälte verbunden.
Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich am ersten Advent am Strand spazieren gegangen und habe auf dem Balkon im T-Shirt gesessen. Oder mich eingecremt, um einen Sonnenbrand zu verhindern.
Ich bin nicht wirklich auf die Idee gekommen, dass Du die kalten Wintermonate auch in einer Gegend verbringen kannst, wo Du 20 bis 30 Grad hast.
Ich hatte nicht das Bewusstsein dafür, dass mein Leben so anders aussehen könnte. Dass ich als digitaler Nomade mir immer meinen aktuellen Lebensort und damit das Wetter aussuchen könnte.
Wir können uns nur wirklich frei für einen Lebensstil entscheiden, wenn wir alle Optionen kennen und/oder ausprobiert haben.
Ich glaube, dass die meisten Menschen (mich eingeschlossen) dem vorgegebenen Pfad der Gesellschaft folgen und diesen nicht wirklich hinterfragen. Das beschreibt MJ DeMarco in seinem zweiten Buch „UNSCRIPTED*“ als das Muster, das die Mehrheit der Gesellschaft einem vorgegebenen Skript blind folgt.
Tust Du das vielleicht auch, ohne es bemerkt zu haben?
Mega gutes Buch, kann ich von Herzen empfehlen!
Mich hat die Nomad Cruise nochmal stark zum Nachdenken angeregt, wie ich mein Leben leben möchte und welche Gedanken und Überzeugungen ich bisher ungefragt übernommen habe.
Nr. 6: Geben, geben und nochmals geben
Die Konferenz wird von den Teilnehmern für die Teilnehmer organisiert. Es gibt also unzählige Talks, Workshops und Meetups, die durch die Community selbst organisiert werden. Keiner der Vortragenden erhält dafür eine monetäre Belohnung. Alles passiert auf freiwilliger Basis.
Ich war wieder mal beeindruckt, wie bedingungslos und offen jeder seine Erfahrungen und sein Wissen weitergegeben hat. Coaches, die zum Teil etliche Workshops organisiert und kostenlose Einzelberatungen gegeben haben. Oder etliche Selbstständige aus der gleichen Branche (Vermarktung von Büchern auf Amazon), die mir ihre konkreten Einnahmen, Ausgaben, Margen, Erfahrungen und Tricks erzählt haben.
Alle haben die Einstellung, dass für jeden genug da ist und es deshalb kein Konkurrenzdenken geben muss.
Es ist ein gemeinsames Wachsen als Community.
Wir erschaffen für jeden mehr Möglichkeiten und mehr Einkommen in WIN-WIN-Kooperationen.
Wir arbeiten zusammen, wenn es für beide eine FUCK-YEAH-Entscheidung ist. Ansonsten nicht.
Jeder gibt allerdings auch sein Wissen, seine Erfahrungen und seine Tipps bedingungslos weiter, ohne dafür etwas im Gegenzug zu erwarten.
Jeder gibt und jeder empfängt aus der Community.
Diese Einstellung für mich in der Praxis zu sehen war wieder wunderschön. Wie oft wird in Unternehmen, Organisationen, in der Politik oder in anderen Bereichen eher gegen- als miteinander gearbeitet?
Wie oft führt das Konkurrenzdenken sogar dazu, dass beide am Ende weniger haben?
Das spannende ist aus meiner Sicht, dass die wirklich erfolgreichen Menschen noch viel freigiebiger andere Menschen unterstützen und Wissen weitergeben, obwohl sie es nicht müssten.
Unternehmer mit etlichen Angestellten oder Investoren, die schon lange nicht mehr arbeiten müssten.
Nr. 7: Wir sind alle gleicher, als wir denken
Zum Dinner sitze ich an einem Tisch mit Menschen aus sieben verschiedenen Ländern. Wir reden über das Thema Ängste, sozialer Druck und Erwartungen der Familie. Es ist so spannend zu sehen, dass wir trotz der vollkommen unterschiedlichen kulturellen Hintergründe alle ähnliche Gedanken und Gefühle haben.
Im Laufe des Abends sprechen wir auch noch über internationale Politik und viele weitere Themen.
In den Medien und der Politik werden oft nur die Unterschiede der verschiedenen Länder hervorgehoben. Viele Staaten arbeiten aus diesen Gründen auch eher gegeneinander als miteinander.
Mir ist auf der Cruise mal wieder klargeworden, dass wir Menschen eigentlich alle ähnliche Ziele verfolgen.
Ein glückliches und gutes Leben in Frieden zu führen.
Und daran ändert sich auch nichts, wenn Du aus den USA, Ungarn, Deutschland oder irgendeinem anderen Land kommst.
Letzten Endes wollen wir doch alle das gleiche.
BONUS-Erkenntnis: Es gäbe keine digitalen Nomaden, wenn…
Ein Muster ist mir in den Gesprächen auf der Nomad Cruise immer wieder aufgefallen. Der Großteil der Menschen war an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben mal in einem Unternehmen angestellt. Die allermeisten digitalen Nomaden sind hoch qualifiziert (einige hatten sogar einen Doktor-Titel) und sind motiviert sich mit guten Leistungen einzubringen.
Irgendwann wollten sie allerdings anfangen durch die Welt zu reisen und das Unternehmen hat sie nicht gelassen. Obwohl ein Remote-Job bei ihrer Anstellung möglich gewesen wäre.
Oder sie waren von dem Job und den Strukturen so frustriert, dass sie ihn gekündigt haben.
Und jeder hatte mir gesagt, dass er in dem Moment eigentlich gerne angestellt geblieben wäre. Sie waren bereit einen Weg zu suchen, um eine WIN-WIN-Situation für sich und das Unternehmen zu schaffen. Sie wären sogar bereit gewesen sich dafür mehr einzubringen oder auf einige Vorteile zu verzichten.
Die meisten digitalen Nomaden haben also den Schritt in die Selbstständigkeit oder den Wechsel zu einer Remote-Company gewagt, weil ihr aktueller Arbeitgeber gar nicht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingegangen ist.
Das sagt aus meiner Sicht viel über die Unternehmenskultur der Mehrheit der Arbeitgeber aus.
„Die meisten Arbeitgeber behandeln ihre Angestellten so schlecht und zahlen so wenig Gehalt, dass sie gerade eben nicht kündigen. Dafür machen die Angestellten auch nur so wenig, dass sie gerade eben nicht rausgeschmissen werden.“
Autor unbekannt
Mein Fazit
Die letzten Wochen auf der Nomad Cruise waren wirklich spannend und inspirierend. Ich konnte sehr viele Gedanken und Impulse für mich mitnehmen. Mir ist es daher sehr schwer gefallen die Erkenntnisse auf nur sieben zu beschränken.
Falls Du eine konkrete Frage hast, werde ich diese gerne hier in den Kommentaren beantworten.
wow lieber Dominik,
es ist leicht zu spüren, wie sehr dich dieses Event beeinflusst und in deiner Entwicklung – wohl – vorangebracht hat. Sehr schön!
Deine Nummer 2 und 3 in der Liste haben mich – neben anderen – besonders angesprochen, vielen Dank für deine inspirierenden Erkenntnisse.
Als Arbeitnehmer, der über 20 Jahre tätig ist, fällt es mitunter nicht leicht „groß zu träumen“ oder sich selber weniger im Weg zu stehen.
Ich bin aktuell dabei mich aus einer Komfortzone herauszuarbeiten. Bücher wie das Tolle „The obstacle is the way“ von Ryan Hollyday helfen mir dabei sehr gut.
Ich wünsche dir ein erfolgreiches und erfülltes 2020,
Aus Berlin, Matthias von Mitzlaff
Hallo Matthias,
danke Dir für den Kommentar.
Freut mich immer zu hören, wenn ich auch anderen Menschen mit meinen Texten helfen kann.
Das groß träumen ist definitiv Übungssache. Ich glaube wir trainieren uns das in der deutschen Kultur eher ab und schauen darauf, woran es scheitern könnte.
Schöne Grüße
Dominik
Hey, das hört sich ja alles sehr positiv an. Urlaub und Weiterbildung zu verbinden ist auch eine spannende Idee.