„Lotto-Multimillionär knackt den Jackpot und gewinnt 19,5 Millionen Euro“
„24 Jahre alter Student verkauft sein Unternehmen für 3,7 Millionen Euro“
„Ehepaar aus NRW erbt überraschend 1,6 Millionen Euro von einem entfernten Verwandten“
So oder in ähnlicher abgewandelter Form erscheinen regelmäßig Beiträge in den Medien. Alle diese verschiedenen Wege haben gemeinsam, dass die Person quasi „über Nacht“ durch ein bestimmtes Ereignis reich geworden ist.
Wenn es um das Thema reich werden und Vermögen aufbauen geht, glauben viele Menschen, dass Du ausschließlich durch ein einzelnes Ereignis reich werden kannst. Heute möchte ich zeigen, warum diese Denkweise schädlich ist und wieso die allerwenigsten Menschen durch ein einzelnes Ereignis wirklich reich werden.
Das finanzielle Verhaltensmuster
Ich habe es bereits auf meiner Startseite ausführlich beschrieben, dass das eigene Mindset maßgeblich beeinflusst, ob Du wirklich reich wirst. Meiner Meinung nach ist es sogar so, dass die meisten nicht am Sparen und Investieren scheitern. Die meisten scheitern, weil sie nicht die richtige Einstellung zu Geld haben, glauben, dass reiche Menschen Betrüger sind und nicht genau wissen, warum sie überhaupt reich werden wollen.
Die eigene Einstellung lässt sich sehr gut mit einem Thermostat vergleichen. Wenn der Thermostat auf 20 Grad eingestellt ist, wird das Öffnen des Fensters die Temperatur nur kurzfristig verändern. Sobald das Fenster wieder geschlossen wird, wird die zuvor eingestellte Temperatur wieder erreicht.
Übertragen auf das Geld bedeutet das, dass ich mit einer „Armutseinstellung“ nie wirklich reich werden kann. Wenn ich viel Geld gewinne und mit dem Geld nicht richtig umgehen kann, werde ich über kurz oder lang wieder pleite sein. Das lässt sich auch sehr gut an den ganzen Lottogewinnern beobachten. So gewinnen sie mehrere Millionen, kaufen sich teure Autos, ein größeres Haus und machen ständig teuren Urlaub. Viele sind nach wenigen Jahren wieder genauso vermögend wie vorher oder stehen sogar noch schlechter da.
Der Reichtumsprozess fördert positive Ereignisse
Ein Teil der „Reichtumseinstellung“ ist zu verstehen, dass ich nicht einfach so über Nacht reich werde und dass es ein längerer Prozess ist. Das führt dann dazu, dass ich regelmäßig Geld zurücklege und investiere, Möglichkeiten suche noch mehr Geld zu sparen und zu verdienen und mich immer mehr persönlich weiterentwickle.
Durch diesen längeren Prozess lerne ich mit meinem Geld sinnvoll zu wirtschaften, das Geld gewinnbringend zu investieren und mein Einkommen immer weiter zu steigern.
Wenn ich diesen Prozess durchlaufe, werde ich mit der Zeit zwangsläufig auch positive Ereignisse haben, die mir dabei helfen den eigenen Prozess massiv zu beschleunigen. Sei es die Investition von einer Steuerrückzahlung oder einer Bonuszahlung, die sonst einfach verkonsumiert worden wäre, eine gute Gehaltserhöhung aufgrund von einer höheren Lernbereitschaft und dem Fokus auf die Karriere oder ein zufälliger Gewinn, der auch investiert wird. Indem ich mich darauf fokussiere immer einen bestimmten Anteil meines Einkommens zu investieren und versuche mehr Geld zu verdienen, habe ich auch mehr Möglichkeiten positive Ereignisse zu erschaffen.
Der hat doch nur Glück gehabt
Von außen sieht es dann häufig so aus, dass der Reichtum der Person ausschließlich darauf beruht, dass die Person das Glück hatte ein bestimmtes Ereignis zu haben. Bei näherer Betrachtung stellen wir schnell fest, dass hinter diesen positiven Ereignissen zumeist ein sehr langer und anstrengender Prozess liegt.
Ein tolles Beispiel hierfür ist Sylvester Stallone:
Sein Traum war es Schauspieler zu werden und in Hollywood groß rauszukommen. Vor seinem Durchbruch besaß er knapp hundert Dollar, hauste in einem abrissreifen Apartment, fuhr mit dem Bus, weil sein Auto hinüber war, und musste sogar seinen geliebten Hund Butkus verkaufen. Er mistete Löwenkäfige im Central Park Zoo seiner Geburtsstadt New York aus und war Kinoplatzanweiser. Wegen seines Aussehens und seines Sprachfehlers bekam er fast überhaupt keine Rollen als Schauspieler und wenn, waren es nur Nebenrollen.
Er fing an Drehbücher zu schreiben und sie verschiedenen Studios unter der Auflage anzubieten, dass er die Hauptrolle spielt. Seine ersten 29 Drehbücher wurden alle dutzende Male von den unterschiedlichsten Studios abgelehnt. Erst sein 30. Drehbuch (Rocky) war ziemlich begehrt. Viele Studios wollten das Drehbuch abkaufen, doch niemand war bereit Sylvester Stallone die Hauptrolle zu geben. Ein Studio bot ihm sogar 360.000 Dollar an, die er allerdings ausschlug.
Letztendlich willigte ein anderes Studio bei dem Deal ein und ließ Sylvester Stallone die Hauptrolle spielen. Dafür erhielt er allerdings nur eine winzige Gage und sehr wenig Geld für das Drehbuch. Der Film spielte am Ende über 100 Millionen Dollar weltweit ein und dank einer ausgehandelten Gewinnbeteiligung wurde Sylvester Stallone „über Nacht“ Millionär.
Ich finde die Geschichte von Sylvester Stallone ist eine unglaublich tolle Erfolgsgeschichte. Das große Problem hieran ist, dass der gesamte Prozess nach außen nicht sichtbar ist. Die Menschen sehen nicht die tausenden Stunden an harter Arbeit, die vielen großen Rückschläge und die missliche Ausgangssituation. So wird der Erfolg einzig und alleine auf das einzelne (angebliche glückliche) Ereignis zurückgeführt und behauptet, dass er einfach nur Glück gehabt hatte, dass sein Drehbuch angenommen wurde.
Es gehört enorm viel Willensstärke und Ehrgeiz dazu, diese ganzen Rückschläge hinzunehmen und immer weiter an seinem Ziel zu arbeiten. Die meisten wären wahrscheinlich spätestens bei dem Angebot von 360.000 Dollar schwach geworden und hätten das Drehbuch einfach verkauft.
Blog und YouTube-Kanal
Das Prozess/Ereignis-Denken lässt sich auch auf viele weitere Lebensbereiche übertragen. So denken zum Beispiel beim Thema YouTube auch viele Menschen, dass die verschiedenen YouTuber plötzlich durch ein bestimmtes Ereignis erfolgreich geworden sind. Dabei wird genauso der langwierige Prozess außer acht gelassen, ohne den dieses einzelne Ereignis niemals möglich gewesen wäre.
So ist zum Beispiel Kolja vom Aktien mit Kopf Kanal schon seit über drei Jahren auf YouTube aktiv und postet mehrere Videos in der Woche. Mittlerweile hat er über 60.000 Abonnenten, doch das war nicht immer so. Im Gegenteil hatte er sogar die meiste Zeit deutlich unter 5000 Abonnenten, was allerdings für die neuen Zuschauer nicht sichtbar ist. Ich verfolge seinen Kanal bereits seit über 1,5 Jahren und damals hatte er nur einen Bruchteil der heutigen Abonnenten und hat trotzdem sehr guten Content geliefert. Das gehört allerdings dazu, denn nur durch regelmäßige gute Inhalte und durch das Dranbleiben können diese großen Erfolge erzielt werden. Zudem lernt man mit der Zeit auch dazu und die Inhalte werden immer besser.
Mit meinem Blog bin ich zum Beispiel auch erst 8 Monate dabei und kann deshalb auch noch nicht erwarten, dass ich tausende Leser am Tag habe. Der Aufbau eines Blogs ist ein Prozess, der zumeist mehrere Jahre andauert. Dazu gehört regelmäßig gute Beiträge zu liefern, den eigenen Blog durch Kooperation zu vermarkten (wie zum Beispiel das Interview von mir auf dem Blog freaky finance) und immer weiter zu machen. Niemand erstellt einen Blog und kann davon vom ersten Tag an leben oder riesige Einnahmen erzielen.
Es ist und bleibt ein langer Prozess und es ist kein glückliches einzelnes Ereignis.
In welchen Bereichen sollte auch auf das Prozess/Ereignis-Denken geachtet werden? Bist Du diesem Denkfehler schon mal aufgesessen?
Ich stimme zu, dass man mit einer Armutseinstellung nie wirklich reich werden kann. Es ist nur Einzelfall, wenn jemand über Nacht reich wird. Ansonsten braucht man etwas Zeit, um finanzielle Freiheit zu erreichen.
Die Frage ist ja, wenn jemand über Nacht reich geworden ist, ob er das auch bleibt.
Für mich gehört neben der reinen Zahl auf dem Konto oder Depot auch die richtige Einstellung dazu, denn wenn Du mehr Geld ausgibst als Du einnimmst, bist Du nicht reich.
Diese Einstellung zu formen und zu entwickeln dauert Monate oder sogar Jahre.
Schöne Grüße
Dominik
Und wenn jemand ohne die richtige Einstellung plötzlich reich wird, dann hält es ja meistens auch nicht lange. Wie oft hört man von Lottogewinnern, die binnen Jahren ihr Geld verbraten und denen es danach schlechter geht als davor.
Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, dass diese Einstellung und das ganze Thema Finanzen zum Schulfach erhoben werden, damit endlich mehr Leute lernen, wie man richtig damit umgeht und wirklich wohlhabend werden kann, ohne neidisch auf einen Lottogewinner oder Erben zu sien.
Beste Grüße
Yanneck
Das ist genau der Punkt, den ich mit meinem Artikel ausdrücken wollte.
Viel Geld und eine schlechte Einstellung zu Geld führen in eigentlich allen Situationen zu einer schlechteren Lage.
Ein wichtiger Punkt und ein wichtiges Mindset ist meiner Meinung nach auf andere Menschen nicht neidisch zu sein.
Diese Einstellung ist in Deutschland leider viel zu weit verbreitet und die Menschen haben leider oft nur negative Gefühle gegenüber Geld und Reichtum.
Schöne Grüße
Dominik
Gutes Beispiel mit Stallone. Ich lese aktuell die Biografie von Arnold Schwarzenegger „Total Recall“. Nicht weil ich Bodybuildingfan bin oder seine Filme wahnsinnig toll finde (ok Terminator ist schon kult), sondern weil er eine tolle Karriere gemacht hat und es eine wahre Erfolgsstory ist. Aufgewachsen in der Nähe von Graz in der Nachkriegszeit, Eltern nicht wohlhabend, hat seinen Traum vom Bodybuildingchampion mit eiserner Disziplin und viel Leidenschaft wahr gemacht, hat seinen Traum vom Auswandern nach Amerika wahr gemacht, hat Geld mit Immobilieninvestments verdient (noch vor seiner Schauspielerkarriere), hat einen eigenen Handelsvertrieb mit Bodybuildingprodukten auf die Beine gestellt, ist einer der reichsten Schauspieler überhaupt geworden, ist unter der Ära Präsident Bush politisch aktiv geworden als eine Art Sportbeauftragter der Regierung, ist durch seine Heirat mit einer Frau aus der Kennedy-Verwandschaft in elitäre Kreise aufgestiegen, wurde Gouverneur von Kalifornien u.s.w. Also wirklich imposant, egal ob man ihn mag oder nicht. Kann das Buch empfehlen, wenn Du etwas über Erfolgsmenschen lesen möchtest, sehr lang, aber durchaus anspruchsvoll und sehr interessant. Gute Bewertungen bei Amazon…
Hallo Michi,
ich finde es immer wieder inspirierend solche Geschichten zu lesen.
Im Moment lese ich die Biographie von Warren Buffet und werde in der nächsten oder übernächsten Woche dann die Biographie von Arnold Schwarzenegger lesen.
Liegt schon bei mir auf dem Schreibtisch und wartet darauf gelesen zu werden.
Trotzdem vielen Dank für den Tipp.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Dominik,
du hast vollkommen Recht. Die richtige Einstellung zum Geld macht den Unterschied. Der eine lebt über den Verhältnissen und verschlechtert seine Situation zusehends. Der zweite lebt genau in seinen Verhältnissen und verbessert seine Situation nicht. Er bleibt immer bei Status quo und muss alles daran setzen, dass die Einnahmen erhalten bleiben. Der dritte aber lebt unter seinen Verhältnissen und verbessert seine Situation dadurch kontinuierlich. Dabei ist es egal, über welches Niveau wir reden. Auch der Lottomillionär, der über seinen Verhältnissen lebt, verschlechert seine Lage. Da er vermeintlich hohe Mittel zur Verfügung hat, sogar rapide.
Viele Grüße,
Mathias
P.S. Ich persönlich würde das Risiko allerdings eingehen und die Lottomillionen nehmen. 😉
Hallo Mathias,
du hast es nochmal schön zusammengefasst. Es gibt drei Arten:
Über den Verhältnissen leben –> Arm
Das Einkommen komplett ausgeben –> maximal Mittelschicht
Unter den Verhältnissen leben –> irgendwann reich (nur eine Frage der Zeit)
Mit meiner aktuellen Einstellung würde ich auch die Lottomillionen nehmen. Wäre allerdings nicht bereit Geld für Lose auszugeben.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Dominik!
Ich sehe das genau so. Lotto ist der zweitgrößte Volksbetrug, den sich der Staat ausgedacht hat, um von den vielen Lemmingen kleine Geldbeträge einzusammeln und dann die Hälfte davon, wieder auf einige wenige zu verteilen. Wer mit seinem Geld spielen möchte, hat da viel attraktivere Möglichkeiten. Könnt ihr ja mal auf meiner Seite nachlesen.
Hallo Malachit,
schön wieder von Dir zu hören.
Das kommt jetzt ja nicht direkt vom Staat, auch wenn der Staat davon enorm profitiert.
Ich sehe es einfach so, dass die Menschen in einem freien Wirtschaftssystem mit ihrem Geld machen können was sie wollen.
Das kann dann auch so etwas idiotisches wie der Kauf von Hoffnung auf den schnellen Reichtum sein.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Mathias!
Auf den Punkt gebracht! – So einfach ist das, man muss es nur erkennen und sich danach richten. Der Automatismus und die Zeit werden den Rest erledigen.
Hallo Dominik,
da bin ich ja gespannt, wie Du das Schwarzenegger-Buch findest? Ich lese gerne Biografien erfolgreicher Menschen. Welche hast Du denn schon gelesen und welche kannst Du empfehlen?
Auch Empfehlungen von Mitlesern würden mich interessieren.
Auf meiner Liste für demnächst stehen die Biografien von Buffet, Rafa Nadal (bin Tennisfan), Trump (aber eines, bevor er zum Präsidentschaftskandidaten wurde), Shoe Dog von Phil Knight dem Nike Mitgründer.
Grüße
Michi
Hallo Michi,
der Anfang ist auf jeden Fall schon sehr spannend, auch wenn mich Bodybuilding jetzt eher weniger interessiert.
Abgesehen von der Biografie von Warren Buffet, habe ich noch die Biografie von Götz Werner (dem dm-Gründer) gelesen.
Die fand ich auch gut. Ich finde man kann eigentlich aus fast jeder Biografie irgendwelche Schlüsse für das eigene Ziehen.
Im einen Buch sind das mal mehr und in dem anderen wiederum weniger. Auch ein kleiner unscheinbarer Gedanke aus einem Buch kann riesige Veränderungen zur Folge haben.
Deine Leseliste hört sich auf jeden Fall auch gut an.
Schöne Grüße
Dominik
Ich denke auch, anstatt Geld negativ gegenüber zu stehen und neidisch zu sein, sollte man versuchen von diesen Leuten zu lernen ! Ohne diesen „Mindset“ gehts nicht.
Und Kolja ist sowieso der beste Casinokapitalist 😉
Wer Lust hat kann mal auf meinem Blog vorbeischauen: https://danielbusinessblog.wordpress.com/
Dort behandle ich auch vor allem Themen wie Mindset, Börse und Unternehmertum
Enjoy !
Es ist wirklich sehr hilfreich von anderen Menschen zu lernen und nicht nur neidisch zu sein und den Reichtum zu verteufeln.
Ich werde bei Dir auf dem Blog auch mal vorbeischauen.
Schöne Grüße
Dominik