August 19, 2019


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Unter YouTube-Videos, in der Dividendenstrategie-Facebookgruppe und unter verschiedenen Blogartikeln taucht immer wieder die gleiche Diskussion auf.

Du kannst die Aussage wie folgt zusammenfassen:

„Wenn alle weniger Geld ausgeben und ihr Geld stattdessen zum Teil in Unternehmen investieren würden, könntest Du dadurch kein Geld mehr verdienen. Schließlich fehlen dann die „dummen“ Konsumenten. Es würde das ganze Wirtschaftssystem zusammenbrechen.“

Unbekannt

In dem Moment muss ich immer den Kopf schütteln und mich über die gemachten Annahmen wundern. Aus meiner Sicht wäre nämlich mit Abstand das Beste, wenn jeder auch Geld zurücklegen und investieren würde. Deswegen möchten ich mit Dir heute die häufigsten gemachten Denkfehler und falschen Grundannahmen mit Dir durchgehen.

Denkfehler #1: Wandlung über Nacht

Die meisten propheizeiten Schreckensszenarien beruhen auf der Annahme, dass über Nacht plötzlich alle Menschen in Deutschland ihre Sichtweise aufs Thema Geld sparen und investieren ändern und drastisch ihren Umgang mit Geld ändern. Gestern wollten sie noch unbedingt das neue Auto auf Pump kaufen und kamen mit ihrem Geld nicht aus. Heute sparen sie plötzlich 50 % ihres Einkommens und kaufen davon Aktien.

Wenn Du schonmal versucht hast Menschen in Deinem Umfeld davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist auch Geld zurückzulegen und Geld zu investieren, dann wirst Du bereits gemerkt haben, dass das nicht über Nacht geht.

Ich stimme an dieser Stelle den düsteren Prognosen zu. Wenn alle plötzlich einen großen Teil ihres Einkommens sparen und nicht mehr verkonsumieren würden, könnte das eine riesige Wirtschaftskrise auslösen. Dass ein solcher Wandel allerdings schnell stattfindet, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Denkfehler #2: ALLE tun etwas

Was wäre, wenn plötzlich alle Menschen Krankenpfleger, Polizisten oder Müllmänner werden wollten?

Dann würde doch unsere gesamte Wirtschaft zusammenbrechen und nicht mehr funktionieren.

Wenn wirklich alle als Polizisten arbeiten würden, gäbe es niemanden mehr, der Nahrungsmittel produziert oder Häuser baut. Unsere Wirtschaft würde also wirklich zum Erliegen kommen. Es ist nur total unrealistisch, dass jeder Mensch mit seinen unterschiedlichen Stärken und Schwächen, seiner Sozialisation und seinen Interessen das gleiche Ziel und den gleichen Berufswunsch hat. Deswegen macht sich auch niemand darüber Gedanken, was passieren würde, wenn es nur noch Polizisten geben würde.

Und das gleiche gilt auch für das Investieren.

In Deutschland haben nur 5 – 7 % (je nach Studie des Deutschen Aktieninstitutes oder anderen) aller Menschen Geld direkt in Aktien investiert. Und auch davon wird wiederum nur ein Bruchteil ernsthaft größere Mengen des eigenen Einkommens investieren. Die meisten werden wahrscheinlich nur ein paar Belegschaftsaktien oder irgendwann mal die Telekom-Aktie gekauft haben.

Auch wenn sich die Aktienkultur in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten massiv wandeln sollte, werden die FIRE-Anhänger immer nur einen sehr kleinen Anteil der Bevölkerung machen. Ich denke selbst 1 % werden wir in unserem Leben nicht erreichen.

Und was wäre wenn?

Aus meiner Sicht ist es aus den beiden vorgenannten Gründen ziemlich unwahrscheinlich, dass irgendwann wirklich alle in Deutschland ihr Geld in Aktien investieren werden. Doch überlegen wir uns nur einmal für einen kurzen Moment, wie unsere Gesellschaft und die Wirtschaft aussehen würden, wenn jeder zumindest mal 20 % seines Einkommens in Aktien investieren würde

Am besten lässt sich das am Beispiel eines Kartoffelbauers erklären:

Wenn der Bauer seine Kartoffeln geerntet hat, kann er diese auf zwei verschiedene Arten verwenden. Entweder er isst sie auf oder er pflanzt sie wieder ein. Er kann die Kartoffeln also verkonsumieren. Dann sind die Kartoffeln weg. Oder er kann die Kartoffeln wieder einpflanzen und dadurch neue Kartoffeln produzieren.

Und dieses Beispiel lässt sich eins zu eins auch auf das Thema Geld übertragen.

Aus meiner Sicht ist es offensichtlich besser, wenn unsere Gesellschaft als ganzes nicht die gesamte Wertschöpfung verkonsumiert, sondern wenn auch ein Teil des Geldes dazu genutzt wird in eine verbesserte Produktion zu investieren. Je mehr Geld also investiert wird, desto besser wird es uns als Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten und Generationen gehen. Es steht viel mehr Geld für Innovationen bereit.

Dazu kommt aus meiner Sicht auch noch, dass Du fürs Investieren einige positive und förderliche Einstellungen und Verhaltensweisen erlernen musst.

Du musst zum Beispiel lernen mit Deinem Geld gut umzugehen, Du lernst innerhalb Deiner Verhältnisse zu leben und nicht übermässig Schulden aufzunehmen und vorallem lernst Du zu hinterfragen, auf welche Art und Weise Du konsumierst.

Aus meiner Sicht hätte es also nur positive Auswirkungen, wenn jeder Geld investieren würde. Bis dahin ist es leider noch ein sehr langer Weg…

Was ist Deine Meinung zu den Auswirkungen? Was würde aus Deiner Sicht passieren, wenn jeder Geld investieren würde?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Servus,
    ja dieses Argument taucht immer wieder gerne auf und ja, dann würde vieles anders sein. Ich behaupte mal: meist kommt diese Aussage von Leuten, welche genau das nicht tun: sparen und anlegen und sich damit eine rationale Entschuldigung zurechtlegen, eben dies nicht zu tun.

    Gruß
    Fuseboroto

    1. Hallo Fuseboroto,

      es kommt wirklich meistens von Menschen, die nichts investieren. Ich höre die Aussage allerdings auch häufiger von Investoren, die glauben, dass sie die Masse unwissend halten müssen. So als würde es Ihnen schaden, wenn es mehr Investoren geben würde.

      Schöne Grüße
      Dominik

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