Juli 17, 2018


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Philosophie. Politik. Ich muss gestehen, dass ich diesen Teil meiner Persönlichkeit nicht mag— immer wieder stoße ich auf diese zwei Themen. Ich will vor ihnen weglaufen, aber sie rennen mir einfach hinterher! Ich bewundere jede Person, die sich nicht für Politik oder Philosophie interessiert — ihr seid meine Helden.

Butter bei die Fische

Nichtsdestotrotz ist How I Found Freedom in an Unfree World ein besonderes, philosophisches Buch — ich bin fasziniert von der simplen Logik, die Harry Browne vorstellt. Gleichzeitig merkt und fühlt man, dass er weiß, wovon er spricht. Er hat alles durchlebt und überstanden, über was er schreibt. Das Buch ist also nicht nur da, um ein „Gedanken-Tralala“ darzustellen, sondern um konkrete Hinweise und praktische Tipps zu geben. Für mich hatte diese Lektüre einen enormen Mehrwert, weil mir damit Zusammenhänge klar geworden sind, für deren Entdeckung ich selber vielleicht ein Jahrzehnt gebraucht hätte. Auch hat mir das Buch deutlich gemacht, dass es eigentlich kaum Gründe gibt, Umstände zu bedauern, weil der Großteil sowieso in meiner Hand liegt.

Freiheit

Der Drang nach Freiheit ist so elementar, so menschlich, dass er von keinen Gesetzen und keinem Staat je unterdrückt werden könnte. Trotzdem bleibt für viele Menschen der Traum von Freiheit nur eine Fantasie. Wie kann man frei sein — wenn es so viele Menschen gibt, die einen daran hindern? Wie kann man frei sein — wenn der Staat so viele Restriktionen auferlegt, die Steuerlast so hoch ist, dass du immer länger im Hamsterrad schuften musst? Wie kann man frei sein — wenn die Familie Anforderungen stellt, denen du gerecht werden musst? Wie kann man frei sein — wenn es so vielen Menschen und Tieren schlechter geht?

Freiheit ist die Möglichkeit, dein Leben so zu leben, wie du es leben möchtest.

Diesen Satz wiederholt Browne in seinem Buch sehr oft. Die Menschen fühlen sich ohnmächtig, Freiheit klingt für sie wie ein schlechter Witz. Der erste Grund ist aber, dass die Menschen die unendlichen Alternativen nicht sehen, die sich vor ihnen auftun. Der zweite Grund ist, dass die Menschen Annahmen übernehmen, die sie ihr Lebtag nicht mehr in Frage stellen.

„Es ist egoistisch und selbstsüchtig, wenn du dich nur mit dir beschäftigst. Du musst zuerst an Andere denken.“

„Die Art, wie du leben willst, ist unmoralisch.“

„Der Staat ist viel stärker als du — du musst dich allem beugen, was er sagt.“

„Du musst den Willen der Mehrheit akzeptieren.“

Menschen sind frei, weil sie sich dazu entscheiden

Eine bewusste Entscheidung. Was erst mal so leicht klingt, ist eine jahrelange Aufgabe. Es dauert Jahre und ist arbeitsintensiv, bevor man sich aus seinen Fallen befreien kann. Jeder Mensch hat dabei an einer anderen Baustelle zu bohren. Manche tragen den Konflikt in sich, ihren Eltern gerecht zu werden — noch weit im Erwachsenenalter. Andere tragen die Bürde, sich für jedes gesellschaftliche Problem einsetzen zu müssen und andere „umerziehen“ zu wollen, denn sonst sei die Welt nicht gut. Wieder andere sehen sich im Zwang, immer mehr Geld zu verdienen, denn sonst verlören sie den Respekt bei ihren Kollegen. Es ist wahr, ich denke, jeder Mensch befand oder befindet sich in den „Boxen“ oder „Fallen“, wie Browne sie beschreibt.

Die Fallen

Eine übergeordnete Falle, aus der sich viele weitere ableiten lassen, ist der Glaube, dass man anders sein müsste als man ist und die Annahme, dass andere sich anders verhalten müssten als sie es tun. Man erwartet von anderen, dass ihnen die gleichen Dinge wichtig sind, wie einem selber. Man erwartet, dass sie anders reagieren oder fühlen sollen. Er sollte nicht so beleidigt sein — sie sollte nicht so forsch antworten. Oder man versucht krampfhaft ein anderer Mensch zu werden — ordentlicher, fleißiger, religiöser. Jemand, der lieber Jazz hört statt Hip-Hop oder einen ganz anderen Kleidungsstil pflegt.

Eine Variation der Identitätsfalle ist die sogenannte intellektuelle Falledie Überzeugung, dass deine Gefühle anders sein sollten, als sie sind. In diese Falle tritt man, wenn man zum Beispiel homosexuell ist, und trotzdem jemanden vom anderen Geschlecht heiratet. Schließlich sollte man sich zum gegengeschlechtlichen Part hingezogen fühlen, oder? Oder wenn du neidisch oder eifersüchtig bist, und diese Gefühle verdrängst, erstickst, mit Drogen versuchst zu betäuben. Man befindet sich auch in der intellektuellen Falle, wenn man Haus, Kinder, einen guten Job hat — und sich trotzdem nicht glücklich fühlt. Das sollte man aber doch, oder? Man hat doch jetzt alles. Man versucht jemand zu sein, der man nicht ist. Man versucht etwas zu fühlen, was man nicht fühlt. Es stellt sich das Gefühl ein, gefangen zu sein.

Aber auch der Gegenpart ist nicht ohne — die emotionale Falle.

Eine tragische Geschichte

Sara Meyer verliebte sich sofort in den blonden, gut aussehenden Mann, den sie auf der Weihnachtsfeier kennen gelernt hatte. Sein tiefer, fesselnder Blick faszinierte sie und die Muskeln, die man unter seinem engen Hemd durchschimmern sah, machten sie ganz schwach. Schnell griff sie in die Trickkiste und machte alles, was ihr einfiel, um sich seiner Aufmerksamkeit gewiss zu sein — sie streichelte sich leicht über den Hals und warf ihm hin und wieder flüchtige Blicke zu — so lange, um ihr Interesse zu signalisieren, aber so kurz, um die keimende Neugier nicht zu ersticken. Sie verstand, das Spiel zu spielen.

Der große Mann mit den aufregenden Augen und den starken Muskeln — Marco war sein Name — fackelte nicht lange. Er hatte seine Traumfrau gefunden! Brodelnde Leidenschaft und rosarote Zuckerwattenregenbögen waren der Klebstoff, der die Beziehung am Leben hielt und dazu führten, dass sowohl Sara als auch Marco auf Wolke 7 schwebten. Leider übersah Sara, dass Marco außer Fitness und Proteinshakes keine Gesprächsthemen anbieten konnte. Aber weil der Sex so phänomenal war, ließ sie ihm das nochmal durchgehen.

12 Monate später machte Marco Sara im Affekt einen Antrag — den sie natürlich sofort annahm. Sie war jetzt schließlich die erste unter ihren Freundinnen, die heiratete! Und dann auch noch so einen gut aussehenden Mann! Nach 6 Monaten schon zeichneten sich aber Probleme ab. Marco begann Sara gehörig zu nerven und das Zusammenleben erwies sich schwieriger als gedacht. Plötzlich fiel ihr auf, dass Marco nur über Fitness und Proteinshakes redete und sie kam nicht drum herum, sich einzugestehen, dass sie das gar nicht interessierte.

Also suchte sie nach anderen Gesprächsthemen. Es stellte sich leider heraus, dass Marco nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen war und keine weiteren Interessen besaß. Tag um Tag wurde Sara klar, dass es eigentlich nicht viel gab, was Marco und sie verband. Und irgendwie war der Sex auch nicht mehr so phänomenal. „Oh Gott“, dachte Sara und bekam langsam kalte Füße. Aber plötzlich kam ihr eine Idee, wie sie diese bröckelnde Beziehung retten und die Ehe mit diesem gut aussehenden Mann aufrecht halten konnte — ein Kind würde sie beide mehr aneinander schweißen und schien die perfekte Lösung zu sein.

Gesagt, getan!

Baby Nummer 1 war unterwegs. Doch, oh Schreck. Es wurde alles nur noch schlimmer! Marco zog sich mehr und mehr aus der Verantwortung, war jeden Tag länger auf der Arbeit als üblich und überließ seiner gestressten Frau die dreckige Hausarbeit und die Fürsorge des Kindes. In regelmäßigen Abständen machte Sara ihrem Mann Vorwürfe, dass er sie im Stich ließe und sich nicht ausreichend um ihre Bedürfnisse und die des Kindes kümmern würde. Aber Marco arbeitete doch hart? Sah sie das denn nicht? Die €30.000 Schulden für die Traumhochzeit zahlten sich nicht von alleine ab, sowie das Haus, in dem sie lebten und zusätzlich musste doch noch etwas zu essen auf den Tisch. Sah sie denn nicht, wie er sich anstrengte, um ihrem Kind und ihr ein schönes Leben zu ermöglichen? Was waren seine Opfer groß — und wurden mit keinem Blick gewürdigt. Eine frustrierende Situation.

Als Baby Nummer 3 schon vier Monate alt war, wurde Sara klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Marco — der Mann, mit den einst faszinierenden Augen und den starken Muskeln —entwickelte sich in ihren Augen mehr und mehr zu einem Versager. Sie musste ihn schnell loswerden. Nach einem heftigen Scheidungskrieg, der gebrochene, verletzte Herzen, weinende Kinder und ein finanzielles Disaster zurückließ, sah sich Sara in einer noch hoffnungsloseren Situation: sie hatte drei Kinder zu versorgen, besaß keine Skills, die Einkommen generieren könnten und war abhängig von den Unterhaltszahlungen ihres Ex-Mannes.

Aber dass Sara Meyer nach keinen Lösungen suchte, kann man so nicht behaupten. Schnell rappelte sie sich wieder auf, zog sich wieder schick an, legte Make-Up auf und bezirzte den nächstbesten Mann, den sie finden konnte. Eine weitere lieblose und leere Ehe — eine Lösung für ihre finanziellen Probleme.

Die emotionale Falle ist der Glaube daran, dass du wichtige Entscheidungen treffen solltest, wenn du gerade starke Gefühle verspürst. Wenn sich Zorn auf den Chef breit macht und du aus deiner Haut fahren könntest, hältst du es vielleicht für eine gute Idee, ihm mal so richtig die Meinung zu geigen — ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Oder wenn du gerade Streit mit deiner Partnerin hattest und du in der Bar auf die Idee kommst, du lenkst dich einfach mit der heißen Schnitte an der Theke ab.  Oder wenn du gerade starken Hass oder Neid auf jemanden verspürst, dass du glaubst, du musst deiner Aggressivität freien Lauf lassen. Oder wenn du vor Glück und Liebe so euphorisiert bist, dass du denkst, es ist eine gute Idee, diese Person so schnell wie möglich zu heiraten — obwohl du sie erst zwei Monate kennst.

Die emotionale Falle ist — meiner Meinung nach — einer der destruktivsten Fallen, die es gibt. Hier können sich schlimme Schicksalsschläge entwickeln, aus denen herauszukommen entweder unmöglich ist. Oder sich als so schwierig erweist, dass es viele Jahre dauert zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Hier sind zerrüttete Ehen und Beziehungen Zuhause. Ungewollte Schwangerschaften, finanzielle Disaster, hohe Schulden. Racheakte, Morde, Drogenabhängigkeiten und waghalsige Abenteuer, die einen vielleicht das Leben kosten können.

Lehren, die ich aus dem Buch zog

Harry Browne stellt viele Fragen in dem Buch und erklärt einfache Worte, die wir jeden Tag benutzen, aber die trotzdem keiner versteht. Kleines Beispiel — hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was die Worte „Staat“ oder „Gesellschaft“ überhaupt bedeuten? Im Alltag personalisieren wir diese Worte. Wir stellen uns diese als eine einzige Person vor, die einheitlich handelt und agiert. „Der Staat will …“, „Der Staat macht …“, „Die Gesellschaft braucht …“, „Die Gesellschaft fordert …“ — das sind im Grunde genommen Sätze, die es gar nicht gibt. Denn der Staat kann nichts wollen, er kann nicht denken und er kann nichts sagen. Genauso wie die „Gesellschaft“.

Nur Individuen können denken, fühlen, wollen, brauchen, sich ausdrücken.

Auch das, was wir unter Gesellschaft oder Staat verstehen, sind lediglich Ansammlungen von Individuen — Personen, die aufgrund ihrer Moralvorstellungen, Lebensziele und Denkweise unterschiedlicher nicht sein können.

Der „Staat“ und die „Gesellschaft“ — das ist Erika Huber, die seit 3 Jahren gegen ihre Pfunde ankämpft . Das ist Frank Schneider, der abends die Füße hochlegt und sein Bier  aufzischen lässt, bevor er den Fernseher einschaltet. Das ist Lukas Bauer, der Mitarbeiter im Geheimdienst, der sich in die Dunkelhaarige von nebenan verguckt hat. Er hofft, sie heute Abend bei der Party wiederzusehen. Und weil die Menschen so unterschiedlich sind, wird es niemals eine Gruppe von Menschen geben, die sich als ein „Objekt“ einheitlich ausdrückt.

Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist tiefgreifend. Das heißt nämlich genau das, was viele ja schon vermuten: Politiker brabbeln leere Phrasen, die keine Bedeutung haben können, geschweige denn umsetzbar sind. Aktivisten kämpfen seit Zwölftrillionen Jahren, um etwas zu erreichen und es ändert sich ja doch nichts. Menschen verlassen sich auf den Staat, der sie versorgt, was sich immer wieder als ein extrem fataler Fehler entpuppt. Das ist der Grund. Aber es geht noch gravierender.

Jeder Mensch ist mit seinem eigenen Leben beschäftigt

Jeder Mensch denkt die meiste Zeit des Tages über sich selber nach — über seine Pläne, seine Wünsche, seine Ziele und sein Leben. Das ist das Spannendste, was es gibt: dein Leben. Wie du es gestaltest. Was du daraus machst. Was du erlebst, welche Gefühle du in dir auslöst. Das geht jedem Menschen so. Deswegen müssen wir der Tatsache ins Auge sehen.

Kein Mensch und keine Gruppe von Menschen wird Armut beseitigen können. Kein Mensch und keine Gruppe von Menschen wird Gewalt verhindern können. Kein Mensch und keine Gruppe von Menschen wird dafür sorgen können, dass alle Menschen „in Würde“ leben. Kein Mensch und keine Gruppe von Menschen wird dafür sorgen können, dass alle Menschen glücklich und in Frieden leben.

Du kannst aber dafür sorgen, dass du nicht arm bist. Du kannst dafür sorgen, dass du nicht in Gewalt verwickelt bist. Du kannst dafür sorgen, dass du in Würde lebst. Du kannst dafür sorgen, dass du glücklich und in Frieden lebst.

Wer in Würde leben will, muss selbst dafür sorgen. Wer die Liebe seines Lebens finden möchte, der muss selbst dafür sorgen. Wer in ungeahntem Reichtum leben möchte, muss selbst dafür sorgen. Du musst Verantwortung für dich übernehmen, denn kein Mensch wird das sonst tun. Nicht deine Eltern und schon gar nicht Beamte oder Politiker, die dich gar nicht kennen.

Du musst Verantwortung für dich übernehmen. Für deine Gesundheit, für dein Vermögen, für deine Beziehungen. Nicht 90%, nicht 100%, sondern 110%.

Alles hat seinen Preis

Alles, was wir tun, produziert einen Effekt oder eine Konsequenz. Wer sich für etwas entscheidet, der entscheidet sich gleichzeitig nämlich auch gegen etwas. Der Preis, den man dafür zahlt, muss nicht in Geld entrichtet werden, sondern kann auch mit Gefühlen, Zeit, Gesundheit und Energie bedient werden.

Kleines Beispiel — du willst eine euphorisierende Stimmung erreichen, weil dich das glücklich macht. Du überlegst, wie du diesen Zustand herbeiführen kannst. Die schnellste und vielleicht leichteste Methode ist wahrscheinlich, auf Drogen zurückzugreifen. Am leichtesten kommst du an die, die auch legal verfügbar sind. Bei illegalen Drogen wird es vermutlich etwas schwieriger, ist aber trotzdem an sich die schnellste Möglichkeit, diesen biochemischen Zustand hervorzurufen.

Der Preis, den du für ein solches Verhalten allerdings zahlen musst, ist immens hoch: Deine Gesundheit wird dir irgendwann einen Strich durch die Rechnung machen. Je öfter du die Droge konsumierst, desto schneller wird dein Körper verfallen, desto schneller beendest du dein Leben. Und Süchte führen zu vielen weiteren Problemen — Eheproblemen, Lügen, Heimlichtuerei, Stress, Probleme, den Alltag zu bewältigen, Ängste, Depressionen. Ein sehr hoher Preis.

Aber auch, wenn man einen anderen Weg wählt, muss man einen Preis zahlen. Wie kann man auf „natürliche“ Weise Euphorie in sich auslösen? Man kann an Projekten arbeiten, die einen fordern und in denen man einen Zustand des „Flow“ erleben kann. Man kann eine Beziehung und Partnerschaft aufbauen, bei der man sich wohl und glücklich fühlt. Man kann Kinder kriegen, sie großziehen und erziehen. Was in uns Euphorie auslöst, ist unterschiedlich, aber wir müssen für alles einen Preis zahlen — wir müssen an der Beziehung arbeiten, wir müssen uns bei der Arbeit anstrengen und unsere „Leidenschaft“ erst mal finden, eine jahrelange Suche. Wir müssen Probleme lösen, die wir uns damit aufgehalst haben. Bis sich tiefes Glück einstellt, vergehen Monate, manchmal Jahre. Man kann sich auch entscheiden, gar nichts zu tun. Auch hier zahlt man einen Preis. Und zwar den, dass man sich nicht glücklich fühlt und unangenehme Situationen erträgt.

Aber egal in welcher Situation man ist — man kann immer raus finden, wenn man diesen einen Preis zahlt.

Stell dir vor, du hast dir irgendwas auf Raten angeschafft, was du schon lange nicht mehr genießt. Jeden Monat musst du 300€ abdrücken, die du eigentlich lieber für etwas Anderes ausgeben willst. Diese Ratenzahlung geht dir gehörig auf den Keks — wie kommst du da nur wieder raus?

Die (1) erste Möglichkeit ist, du belässt es so und wartest auf das Ende der Laufzeit. Der Preis — Ohnmacht und unangenehme Gefühle, noch viele Monate lang. Die (2) zweite Möglichkeit besteht darin, aktiv zu werden und diesen Zustand so schnell wie möglich zu eliminieren. Das kann unterschiedlich erfolgen. Du könntest mehr arbeiten. Du könntest etwas aus deinem Haushalt verkaufen, was du nicht mehr brauchst und damit den Kredit bedienen. Oder du könntest die ungeliebte Ware verkaufen und die verlorene Differenz dann aus eigener Tasche zahlen. Klar, hat man Verlust gemacht, aber die unangenehmen Gefühle sind weg, der Preis ist bezahlt. Es gibt immer einen Weg hinaus.

Über Beziehungen

Am Schönsten finde ich die Passagen über Beziehungen und Freundschaften. Wir werden wohl alle die Erfahrung schon mal gemacht haben, uns wie ein „Alien“ in dieser Welt zu fühlen, spätestens in der Pubertät fängt das an. Aber bei den meisten Menschen bleibt dann hängen, dass sie sich verstellen müssten oder dauernd Kompromisse eingehen müssen, damit es jemand Anderes mit ihnen aushält. Man bräuchte auch regelmäßig Abstand voneinander. Andere haben schon aufgegeben und sagen sich, dass es keine Menschen gibt, mit denen sie sehr gut zusammenpassen. Sie geben sich dann mit Beziehungen und Menschen zufrieden, bei denen sie sich nicht 100% wohl fühlen. Sie denken nicht daran, dass es jemanden da draußen gibt, mit dem sie die Zeit so sehr genießen, dass sie absolut glücklich sind.

Diese Menschen gibt es

Man muss nicht 100% kompatibel sein, das wäre ja außerordentlich langweilig. Aber wenn man einige wichtige Ansichten teilt und die Zeit wie im Flug vergeht, dann könnte es eine Freundschaft fürs Leben werden. Und zwar eine, von der man keinen Urlaub braucht und sich so geben kann wie man ist — ohne großes Wenn und Aber und ohne große Kompromisse zu machen. Weil der Andere es genießt, dass man genauso ist, wie man ist. Ja, gibt es sowas? Ja, sowas gibt es und es ist eines der schönsten Gefühle auf dieser Welt.

Solche Menschen stehen natürlich nicht an jeder Ecke. Aber ich selbst habe schon die Erfahrung gemacht und Zeit mit Leuten verbracht, bei denen ich nur dachte: ‚Wow, toll!‘ Das fühlt sich einfach großartig an, wie ‚angegossen‘. Das ist mir in meiner 150.000-Einwohner-Stadt zumindest schon 2x passiert. Statistisch gesehen gibt es also in Deutschland 1067 Personen, mit denen es so hervorragend passen könnte. Das ist mehr als genug! Man muss nur 1—5 Personen finden, denn für mehr hat man gar keine Zeit.

Da draußen gibt es Menschen, bei denen musst du dich nicht verstellen. Bei denen musst du nicht viele Kompromisse eingehen. Bei denen musst du dich nicht anstrengen und die Zeit mit ihnen fühlt sich besser an als ohne.

Browne schreibt, dass eine Beziehung nur so lange wärt, wie es im Selbst-Interesse desjenigen steht. Dem kann ich nur absolut zustimmen. Genau deswegen sollte man nicht so viele Kompromisse eingehen. Habt ihr euch Gedanken gemacht, wie eine Partnerschaft überhaupt entsteht? Sie kommt nur zustande, wenn man das Geltungsbedürfnis des Anderen befriedigt (es müssen noch ein paar weitere Kriterien erfüllt werden, aber das ist der Allerwichtigste). Wenn man das dauerhaft schafft, und zwar indem man so ist, wie man ist — man sagt, was man für richtig hält und agiert so, wie es der eigenen Persönlichkeit entspricht —, dann sitzt da ein Kandidat fürs Leben. Natürlich muss nichts für die Ewigkeit sein, dessen muss man sich bewusst sein. Aber diese lebenslangen Freundschaften sind prinzipiell möglich und kommen vielleicht öfter vor, als man glaubt.

Ich vermute, diese Erfahrung ist auch eine der schönsten und erstrebenswertesten, die man auf dieser Welt machen kann.

Fazit

Browne reißt viele verschiedene Themen an. Durch das Buch hinweg argumentiert er in Punkto Religion pro Atheismus, in der Politik pro Liberalismus und vor allem pro Individualismus. Ich finde gerade das, was er über den Staat, Gruppen und Gesellschaft schreibt, sehr interessant, geradezu revolutionär, wenn man sich drauf einlässt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch bei einigen sauer aufstößt. Für andere wiederum kann es als ein Augenöffner dienen. Und selbst wenn nicht — einige interessante Gedanken sind auf jeden Fall dabei, über die es sich lohnt, nachzudenken.

Habt ihr das Buch gelesen? Wie fandet ihr es? Konntet ihr etwas daraus mitnehmen?

Viele Grüße,

Anna

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Glück. Liebe. Freiheit.

Einer ist ausgezogen.  Nicht, um den Index zu schlagen. Sondern um die Freiheit zu finden. Eine spannende Reise, die nicht nur erkenntnisreich ist, sondern Mut erfordert.

Mut — zu sich zu stehen

Mut — seine Träume ernst zu nehmen

Mut — sein Leben zu gestalten

Weise, lebensklug und verständnisvoll nimmt uns Harry Browne an die Hand. Ein Ausflug in die grenzenlose Freiheit — kommst du mit?

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Harry Browne war ein cooler Typ und ich stimme mit Ihm in vielen Punkten ueberein.

    Praesidentschaftskandidat 1996+2000. Erfinder des Permanent Portfolios und er hatte generell die Gabe die wirtschaftlichen Zusammenhaenge / Lage gut einzuschaetzen
    https://en.wikipedia.org/wiki/Harry_Browne

    1970 ein Buch ueber die kommende Inflationsphase zu schreiben, war zum Beispiel geradezu prophetisch und hat wahrscheinlich vielen Lesern Ihr Vermoegen bewahrt.

    Ich habe die meisten seiner Buecher gelesen aber Ihn erst bei meinem USA Aufenthalt kennen gelernt. In Europa ist er warhscheinlich nur den wenigsten bekannt.

    1. Hey Maschinist, schön, dass du vorbei schaust 🙂

      ich finde auch, dass er ein cooler Typ war 😀 Ich bin erst durch MJ DeMarco auf ihn aufmerksam geworden. In seinen Büchern hat er „The Secret of Selling Anything“ empfohlen, was ich mir sofort geholt habe. Auch da spricht er so viele Wahrheiten an …

      Ich habe bisher nur die beiden Bücher von ihm gelesen, aber ich finde bisher, dass der Inhalt einzigartig ist. Das, was da drin steht, habe ich bisher noch nie sonst gelesen und dann auch noch so verständlich, emphatisch und vor allem logisch. Bin ein großer Fan von seinen Büchern 😀 😀

      Viele Grüße 🙂
      Anna

  2. Wer weiss am besten was gut fuer dich ist?
    Du? Immer? In jeder Situation – denk‘ nach? War das immer so? Ab welchem Alter weiss man es besser?
    Aha, also doch nicht IMMER. Manchmal wissen es Partner, Eltern, Freunde „eigentlich“ besser …
    Selbst in meinem Alter weiss meine Frau oft besser was „gut“ fuer mich ist 😉
    merke ich dann hinterher …

    Gesetzt den Fall, du waerest erschaffen worden.
    Wer wuesste am Besten, was gut fuer dich ist?
    Yep, dein Schoepfer: Jesus Christus.

    Will er dich zwingen, knechten, zu Dingen ueberreden („Missionar in Afrika“)? dich in Unfreiheit halten („alles was Spass macht ist verboten“)?
    Nee, er hat dich ja bedingungslos lieb, er hat dich gemacht, weiss wie du tickst, wie du funktionierst, er will dein Bestes (als einer der wenigen/als einziger?)
    Er verhilft dir erst zur wahren Anna-Identitaet!

    Individualismus ist uebrigens nicht die Loesung. Wir sind soziale Wesen. Kaum einer ist alleine auf der einsamen Insel gluecklich …
    Deshalb geht persoenliche Freiheit nie losgeloest von der Freiheit der anderen Menschen um uns herum.
    Deshalb gibt’s auch immer ein Wirkungsgeflecht (Reziprozitaet). Meine „freie“ Ruecksichtslosigkeit ist gleichzeitig die Einschraenkung der Freiheit meines Gegenuebers.
    Regellosigkeit ist Anna.rchie.

    Auch hier ist die Loesung die Freiheit-in-Christus bei dem Menschen, der Christus die Fuehrung ueber sein Leben ueberlaesst und sich an ihm orientiert (Bibel, Heiliger Geist, Gemeinschaft der Heiligen).
    Du willst schliesslich aus freien Stuecken, was der Christus-in-Dir will und dadurch bist du als individuelles Wesen maximal frei.

    Natuerlich bist du auch frei, dich (hoffentlich nur vorerst?) gegen Christus zu entscheiden (Es gibt keinen Zwang, sonst waere es ein Marionetten-Theater).
    Aber vielleicht mal ein bisschen hinein-luschern? https://gottkennen.de/

    1. Hallo Joerg,

      Danke für deinen langen Kommentar 🙂 Vielleicht hast du Recht, dass manche manchmal besser wissen, wie man tickt und was man braucht. Diese Menschen sind eine Bereicherung, wenn man wichtige Entscheidungen in seinem Leben trifft und sich Rat einholen kann 🙂

      Stimmt, wir sind soziale Wesen. Auf einer einsamen Insel würden wir schnell verrückt werden, weil wir soziale Kontakte brauchen. Das, was du geschrieben hast, hatte ich auch im Hinterkopf, als ich das Buch gelesen habe. Browne erklärt das so, dass Soziales auch in unserem Selbst-Interesse steht. Also dass es im Interesse der Mutter steht, dass sie sich um das Wohlbefinden ihres Kindes kümmert; oder dass du das Interesse hast, die Bedürfnisse deiner Frau zu berücksichtigen, denn wenn sie glücklich ist, dann bist du auch glücklich. So auch bei jemanden, der es sich zur Mission gemacht hat, anderen zu helfen zu wollen („den Armen, Obdachlosen, etc.“), er denkt nämlich, dass er das Elend beseitigen kann und sich dann dadurch selbst besser fühlt. Heißt also, er agiert auch nur in seinem eigenen Selbst-Interesse. Ich sehe daher Altruismus und Individualismus gar nicht im Widerspruch, sondern im Einklang miteinander. Was meinst du dazu?

      Mit Religion habe ich mich bisher noch gar nicht so genau beschäftigt, werde mir den Link aber mal ansehen 🙂 Danke!

      Viele Grüße,
      Anna

      1. Ich habe das Buch nicht gelesen und schreibe in Allgemeinplaetzen.

        Klar KOENNEN Altruismus und Individualismus manchmal im Einklang sein.
        Es ist sinnvoll auf die eigene Herzenshaltung zu schauen. Warum tue ich etwas wirklich?
        Zumindest nehme ich mir das vor – falls ich daran denke 😉

        Allerdings, wie erklaerst du extreme Hingabe bis in den Tod?
        Im Falle von „sein Leben fuer jemand anders geben“? (zB Rettungsaktionen fuer „Fremde“; Jesu Tod am Kreuz um uns mit Gott zu versoehnen)
        Instinkt zur Rettung besserer? Gene?
        Naja, egal. Kommt ja nicht sooo haeufig vor.

        1. Hey Joerg 🙂

          Hmh, schwierige und gute Frage! Denn im ersten Augenblick macht derjenige ja dann etwas, was ihm selbst offenbar schadet. Allerdings glaube ich, dass er sich trotzdem für das (für ihn) kleinere Übel entscheidet. Denn wenn man z.B. in einem Kampf steht, in dem es heißt, Du oder deine geliebte Person, ist die Vorstellung schmerzvoller, ohne die geliebte Person zu sein oder nichts unternommen zu haben. Also, wenn man einfach zuließe, dass die geliebte Person umgebracht wird, ohne etwas unternommen zu haben, wiegen die Schuldgefühle vermutlich schlimmer als die Bereitschaft, sich selbst zu opfern … xD Das klingt jetzt sehr abstrakt, in diese Situation wird ja hoffentlich niemand kommen xD ^^

          LG 🙂

  3. Das Buch klingt wirklich Interessant, hab ich mir auf meine Leseliste notiert. Ein gutes Zitat welches hier der Harry „Freiheit ist die Möglichkeit, dein Leben so zu leben, wie du es leben möchtest.“
    Ich hab vor kurzem folgenden gefunden, welches gut reinpasst. „Es ist einfacher, die Zukunft zu erfinden, als sie vorauszusehen“ – Alan Kay. Er meinte mit erfinden schon richtig das erfinden neuer Möglichkeiten, man könnte es aber auch so deuten: Erfinden im Sinne, sein Leben selber in die Hand zu nehmen und nicht abzuwarten bis was passiert. 🙂

    LG
    Sanja

    1. Hey Sanja 🙂
      Danke für deinen Kommentar!
      Ich finde das Zitat von Alan Kay sehr treffend. Wir sind es, die die Zukunft gestalten. Sie passiert nicht einfach so. Wir haben in jeder Situation Einflussmöglichkeiten, Gestaltungsfreiraum. Dabei müssen die Schritte nicht leicht sein. Aber man kann immer etwas tun. Das ist eine schöne und vor allem konstruktive Denkweise, finde ich!

      Viele Grüße 🙂
      Anna

  4. Hallo Anna,

    Die besten Dinge sind die, bei denen der Preis niedriger als gedacht ist:

    Ich hatte solche Momente beim Verzicht auf bestimmte Konsumgüter und beim „mehr Sport treiben“/abnehmen.

    Während teilweise bei anderen die Abstinenz von Sales (wie dem Amazon Prime Day) gefeiert wird, hat es mich schon sehr weit gebracht, dort nur Dinge zu kaufen, die ich a) schon längere Zeit vorher haben wollte, und bei denen ich b) auch in naher Zukunft Zeit und Gelegenheit habe, sie zu benutzen.

    Beim „mehr Sport treiben“ wiederum habe ich meist das Problem gehabt, dass es mir entweder keinen Spaß macht (z.B. Joggen), die Verletzungshäufigkeit hoch ist, es regelmäßig Geld und Zeit kostet oder Kombinationen daraus (Fitnessstudio: für mich kein Spaß und kostet Geld, Hallenfussball: jedes Mal kleinere Schürfwunden vom Kunstrasen und kostet Geld, etc.). Meine Lösung war dann letztendlich, dass ich viele innerstädtische Strecken mit dem Fahrrad mache (bei Hin- und Rückweg mit sicherer Unterbringung mit dem eigenen, sonst mit dem für 30 min hier kostenlosen Leihfahrrad), was meist im Vergleich zu den Öffis zeitneutral oder sogar zeitsparend ist, keine laufenden Kosten verursacht (Reparaturen lassen sich im Ernstfall zumindest verschieben) und mir sogar meist Spaß macht – soviel, dass ich ab und an auch am Wochenende oder gleiche eine ganze Woche im Urlaub losfahre.

    Bei „Freunden fürs Leben“ sieht es bislang ganz gut aus, bei Partnerschaften weniger, aber bei „€30.000 Schulden für die Traumhochzeit“ würde ich wohl auch (hoffentlich schon vorher) erkennen, dass es nicht ganz passt 🙂

    1. Hey luttz, schön, dass du schreibst 🙂

      Ach, diese Sales kriege ich gar nicht mit 😀 Ich gucke eigentlich nie bei Amazon, lese da nur und kaufe da Bücher. Neulich habe ich dieses Kindle Unlimited abgeschlossen, damit ich noch mehr lesen kann, das lohnt sich hoffentlich.

      Joggen macht mir auch überhaupt keinen Spaß, aber ich weiß leider nicht, was ich machen soll. Ich habe mir fest vorgenommen, morgen was zu machen, es ist wichtig, man muss sich das angewöhnen :/ Im Fitti war ich auch schon angemeldet, aber das frisst nur Geld und ich bin da wirklich äußerst ungern hin gegangen. Das mit dem Fahrrad klingt sehr gut. Ich habe mir mal überlegt, vielleicht wäre so ein Heimtrainer eine Investition, also ein einzelnes Gerät (Stepper oder Laufband) für Zuhause. Das könnte sich vielleicht wirklich lohnen ^^ Mal sehen 🙂

      Bei €30k-Hochzeit würde ich mir auch Gedanken machen … andererseits wird wirklich wild gefeiert, zumindest bin ich schonmal Zeuge einer €15k-Hochzeit geworden :/ Na ja, aber das muss jeder selber irgendwie wissen …

      Viele Grüße 🙂
      Anna

  5. Hey Anna,
    in die Interlektuelle Falle sehe ich oft mein Umfeld stapfen. Das neue Auto wird gekauft um zu Imponieren. Das Haus finanziert. Etc. Vlt. Bemerke ich das so stark, weil ich im Kopf sehr frei bin? Vlt. Bemerke ich das weil ich Dinge anders löse?
    Viele Personen sind Beispielsweise in der Erwartungshaltung, dass ich mit meiner besten Freundin zusammen komme, wir was weiß ich mit einander machen. Das führt oft zu Missverständnissen. Wir haben schnell bemerkt für ne Beziehung sind wir zu verschieden, aber Zeit miteinander zu verbringen ist trotzdem irgendwie cool. Viele haben nicht diesen Horizont, dass man auch einfach nur Freunde sein kann.

    Ich würde Pollitical Correctnes auch in Gesellschaftliche interlektuelle Falle nehmen. Wenn ich nicht mehr zu jemandem sagen kann (nur in nett natürlich):“ Ey du bist zu Dick, wie wäre es mit Eigenverantwortung?“ Dann läuft etwas in unserer Gesellschaft falsch.

    In die Emotionale Falle bin ich vor gut 2 1/2 Jahren selbst getappt, als ich auf Anraten des Jugendamtes wieder den Kontakt zu meinen Eltern aufgebaut hatte. (Du kennst die Geschichte) Kurz und knapp. Nett und angenehm ist etwas anderes gewesen. Es war immer ein: „Du willst doch nicht das wir sterben, dann mach dieses oder jenes“. Oder wir machen richtig Stress. Ich habe nicht Eigenverantwortlich gehandelt. Bzw. Erst sehr spät reagiert. Es war wie eine Schokstarre. Ich wusste es war falsch, hatte aber irgendwie angst, das diese (sorry) Idioten ihre Drohungen wahr machen und dann meinen Freunden schaden usw. Man fängt dann an nur aus Angst alleine zu Dissozieren, sich zurück zu ziehen, sich nicht mehr wohl zu fühlen. Eigenverantwortung ist kaum möglich, weil man durch die anhaltende Dissoziation sehr leicht fremd-gesteuert werden kann.

    Und der Körper sucht sich dann die Bestätigung und den Druckabbau. Bei mir wars durch Porn. Diese Droge, Sie raubt dir Kraft, deinen Libido, deine Klarheit im Kopf, deine Emotionale Stabilität, dein Selbstbewusstsein.

    Im Moment mache ich eine 90 Tage Challenge, jeden Tag mindestens eine Person kennen lernen. Ich habe zu Anfang gedacht, ich hätte Angst vor Personen, ich könnte nicht Verkaufen, bin doch eh viel zu Instabil o.ä. Jetzt nach gut 14 Tagen habe ich bemerkt, Porn war eigentlich nur der Übeltäter. Die ersatzsucht, die emotionale Falle. Und ohne das: Booom!. Auf einmal funktioniert wieder vieles. 😀 Welches die letzten 2 1/2 Jahre nicht funktionukkelt hat.
    Ich wusste es ist ein Problem, aber das es das Problem ist, dafür habe ich ein Halbes Jahr gebraucht es herauszufinden.

    Ende der Geschichte: Eigenverantwortung ist gut, manchmal gibt es aber sehr belastende Lebenskrisen, die dies verhindern, das man nicht auf sich selbst hören kann, weil man Stumm geworden ist. Hierbeis Umfeld der Key 🙂

    Gruss,
    Pascal

    1. Huhu Pascal! Danke für deinen Kommentar 🙂 🙂

      Ja ja, die Pornosucht 😀 😀 Da bin ich aber froh, dass du das jetzt überwunden hast 😀 Die 90 Tage Challenge klingt ja interessant. Wie bist du auf die Idee gekommen? Oder hast du irgendwas dazu gelesen? Wie gehst du da vor — gehst du direkt auf die Leute zu, verwickelst sie in ein Gespräch? Cool, das wäre echt eine Überlegung wert!

      Genau, ich bin auch dabei, ein paar Verhaltensweisen zu verändern. Hal Elrod (ich mache über seine Bücher auch noch ein Review) schreibt, dass, wenn man aufhört zu denken, wie die Person, die man gestern war, und einfach andere Dinge TUT und DENKT, sich quasi automatisch schon vieles verändert. Ich denke, es ist wahr. Nur, weil unser Sein in einem kontinuierlichen Körper herumgetragen wird, heißt das nicht, dass unser Denken kontinuierlich sein muss.

      Oha, deine Eltern sind ja ganz schön manipulativ. Wie kann man denn nur so sein? :O

      Stimmt, die intellektuelle Falle ist, wenn man sich Konsumgüter kauft, die man nicht braucht, aber denkt, man müsse sie irgendwie haben. Da tappt eine ganze Nation hinein. Wessen Leben ist das wohl? Wohl nur das weniger … ich bin froh, mich davon abgewandt zu haben. Stimmt, vielleicht fällt Political Correctness auch in diese Falle. Zum Thema Dicksein wird auch noch irgendwann ein Mega-Beitrag kommen. Kurz: mir gehts wie dir — die Dicken, die darauf pochen, dass Adipositas völlig „normal“ wäre und die essentielle Naturgesetze (trotz Schulbildung) abweisen, sind schockierend. Aber am Ende verengen sich die Blutgefäße ja doch, das Herz wird schwächer, Diabetes schlägt zu, etc., ob man jetzt die Naturgesetze verstanden hat oder nicht.

      Viele Grüße 🙂
      Anna

  6. Hi,

    naja einen Heimtrainer zu benutzen, würde ja wieder Zeit kosten, und wenn es gerade nicht regnet, bin ich zumindest für diesen Zweck eigentlich auch lieber draußen. Und am Wochenende, wo Zeit ist, probiere ich gerne auch neue Strecken aus, während sich die Wohnzimmertapete nicht ändert – außer natürlich mit sowas: http://hddgroup.de/game-indoorcycling-2/
    (für Regentage vielleicht gar nicht mal so schlecht).

    Für Kindle Unlimited lese ich bisher nicht genug, ich bin immer noch nicht ansatzweise durch alle geschenkten und getauschten Bücher durch, aber wenn du mehr liest, mag sich das lohnen. Ich bin mal gespannt, wie du dann in einem Jahr oder so darüber berichtest 🙂

  7. Hey Anna,
    los bin ich diese sucht NOCH nicht los. Arbeite daran. Wie ich auf die 90 Tage gekommen bin? Der Mensch braucht ca. 6 Wochen um sich an Dinge zu gewöhnen. 6 Wochen + Sicherheitspuffer = 90 Tage 🙂 Wie ich auf die Idee gekommen bin? siehe zum einen die Kommentare unter den Links unten, zum anderen habe ich bemerkt, früher lief bei mir, also ich habe die 5 Schuljahre die ich verpasst habe in sehr kurzer zeit aufgeholt und war auf dem Weg die Welt zu erobern^^, ich hatte immer einen großen Fokus.
    Bis meine Familie wieder in mein Umfeld kam. Ende letzten Jahres habe ich sehr viel an meinem Leben umgebaut: Familie weg, Umfeld gewechselt. Es gab schon eine Verbesserung der Lebensqualität. Nichts desto trotz habe ich mich dennoch sehr stark zurück gezogen.

    Vor gut einem Monat habe ich dann gesagt ES REICHT. Vor dem Studium habe ich vieles hinbekommen, ich habe vieles Umgestellt. war aber trotzdem nicht auf Erfolgskurs. Ich war innerlich unglücklich und ich hatte keinen Grund dazu, ich lebe nicht mehr im Getto, ich habe keine Familie mehr die einen nur Schmerzen zufügen will, auch mein Umfeld ist super. Ich habe nicht verstanden wieso ich mich so schlecht gefühlt habe. Ich will kein Bullshit-Artist sein (So nenne ich die Leute die immer nur reden aber keine Macher sind)

    Deshalb muss ich mich mit mir selbst beschäftigen und den Fehler finden. #Eigenverantwortung Jeden Tag ein bisschen umstellen und gucken wie man sich fühlt und warum.
    Ich dachte wirklich ich hatte eine Soziale Phobie ad extremum, welche wie ich jetzt weiß größtenteils nur auf Porn basiert.

    Anfang diesen Jahres hat sich zusätzlich herausgestellt, das eine Person die ich mag, jemanden anderes mag. Deshalb habe ich angefangen mich zusätzlich mit Pickup und co. zu beschäftigen aber noch nichts umzusetzen. Die Challenge soll mich unterstützen hierbei ins Handeln zu kommen. Diese doch noch vorhandenen Ansprechangst zu verlieren und zusätzlich die Verknüpfung im Kopf zu etablieren Menschen = Nett.
    Wie ich es mit den Ansprechen mache? Das ist im Moment noch der schwierige Teil 😀

    Nichts desto trotz hätte ich für solche Erkenntnisse beim Seelenklempner mit Sicherheit mehrere Jahre gebraucht die ich hierbei innerhalb von 2 Monaten erzielt habe 🙂 Egal ob Diät, Finanzen, Beziehung oder sonst was im Leben. Man kann den Einfachen weg gehen, der nur Ursachen lindert oder man geht den Schwierigen und geht die Probleme wirklich an 🙂

    Wie man als Elternteil nur so sein kann? Ich vermute in dem Drogen wichtiger sind als die Kinder. Indem man sich von Angst und Psychosen lenken lässt? Joa, so ungefähr.

    Gelernt habe ich, mir niemals einen Versager ins Team zu holen. Weil man sonst auch nur zu einem Versager wird.

    Gruß,
    Pascal

    http://www.getmad.de/anatomie-eines-burnouts
    http://www.getmad.de/pascal-how-to-change-challenge

    1. Hallo Pascal,

      habe gerade den Artikel zur Challenge gelesen und wünsche Dir wirklich viel Erfolg dabei.
      Ich habe in den letzten zwei Jahren in dem Bereich auch eine größere Veränderung durchgemacht. Von jemandem, der sich noch nicht mal getraut hat im Supermarkt die Mitarbeiter zu fragen, wo etwas steht, zu einem selbewussteren Menschen, der sich mittlerweile traut auf fremde Menschen zuzugehen und auch mal ein Gespräch anzufangen. Ich kann Dir sagen, dass die ganzen Herausforderungen und das Verlassen der Komfortzone es mehr als wert sind.
      Irgendwann bist Du an einem Punkt, wo Dein altes Ich Geschichte ist und auch kein Weg mehr zurückführt.

      Wenn Du willst, können wir uns gerne dazu mal austauschen.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Hey ihr,

        also ich gehöre auch eher zur schüchternen Sorte. Ich dachte auch mal, dass es eine soziale Phobie sein könnte, aber ich glaube eher nicht. Ich habe einfach keine Lust mit vielen Menschen zu reden. Üben muss ich aber trotzdem, natürlich, sozial mit anderen Menschen umzugehen ist ein Skill, der viel Geld wert sein kann. Es kostet aber auch viel Mühe und Anstrengung erst mal :/ Da werde ich bald wieder Dale Carnegie auspacken.

        Ich glaube, die 90 Tage Challenge ist eher was für euch Männer. Frauen sind beim Ansprechen immer der passive Teil und sollten es auch bleiben. Das wusste schon der alte Ovid xD

        VG 🙂

  8. Hey luttz!

    Also ich muss gestehen, dass ich das irgendwie nicht mag, draußen oder unter Leuten Sport zu machen xD Man schwitzt ekelig, kommt außer Puste, das muss niemand sehen. (In meinem Fall zumindest). Deswegen war die Kündigung im Fitti ein großer Segen. Früher bin ich mal geritten, das war was Anderes… aber Reiten isst sehr viel Zeit, auch wenn es wirklich wunderbar ist :/

    Das Kindle Unlimited ist bis jetzt wirklich gut. Konnte so 3-4 Bücher schonmal lesen 🙂 Eines davon werde ich auch noch vorstellen (Hal Elrod). Bin bissl schockiert, dass er seine Bücher über Kindle Unlimited oder für nur 2,99€ anbietet. Der Inhalt ist unbezahlbar :-O Ihr dürft gespannt sein 🙂 🙂

    LG

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