Es gibt Menschen, die scheinen nur dem Geld hinterher zu jagen. Alles andere wird diesem einen Ziel im Leben untergeordnet: so viel Geld wie möglich zu verdienen.
Andere wiederum arbeiten so wenig wie gerade nötig, um möglichst viel Zeit für andere Dinge und Menschen zu haben.
Zeit oder Geld? Was zählt am Ende?
Wer von beiden hat die richtige Strategie gewählt? Kann man das überhaupt so pauschal sagen?
Oder haben am Ende beide Gruppen vielleicht sogar mehr gemeinsam, als auf den ersten Blick ersichtlich ist?
Diesen Fragen wollen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen. Und wir fangen mit den Argumenten für die erste These an.
These 1: Am Ende zählt das Geld
Welche Gründe könnte es dafür geben, dass am Ende das Geld zählt?
Der erste ist ganz einfach: mit genügend Geld in der Tasche kannst du dir jeden Luxus leisten.
- Du wolltest schon immer einen Lamborghini fahren? Kein Problem!
- Dein Haus ist dir zu klein, weil es nur 10 Zimmer hat? Kauf dir einfach ein größeres!
- Du hast Lust auf eine Rolex für 20.000 €? Hey, man gönnt sich ja sonst nichts!
Diese Dinge machen zwar auf Dauer nicht glücklich, aber du signalisierst deiner Umwelt damit, dass du reich bist. Dieser Status ist dir wichtig.
Falls dir Statussymbole nicht wichtig sind, hat Geld noch einen weiteren Vorteil – es kann dir ein Gefühl von Sicherheit verleihen.
Dein Arbeitsplatz ist nicht mehr sicher, weil der Konzern von den niedrigen Lohnkosten in Südostasien profitieren will? Nicht so schlimm. Dein Vermögen ist inzwischen groß genug, um mindestens ein Jahr davon leben zu können.
Bis dahin hast du bestimmt einen neuen Job gefunden.
Deine Geldmenge lässt dich ruhiger schlafen, du weißt, so schnell kann dich jetzt nichts aus der Ruhe bringen.
Ein weiterer Grund, der diese erste These stützt, lautet: Geld gibt dir mehr Macht.
Wer viel Geld hat, kann auf dieser Welt sehr viel bewirken. Im positiven sowie im negativen Sinne. Dadurch hast du sehr viel Macht. Wenn dir diese Möglichkeit der Einflussnahme im großen Stil wichtig ist, dann brauchst du Geld.
Am Besten ganz viel davon.
Wenn dir also Dinge wie Luxus, Status, Sicherheit oder Macht wichtig sind, dann dürfte Geld für dich eine wichtige Rolle spielen.
Doch welche Argumente haben die Verfechter der zweiten These in der Tasche? Der These, dass am Ende vor allem die Zeit zählt?
These 2: Am Ende zählt die Zeit
Das schlagkräftigste Argumente lautet schlicht: Im Gegensatz zu Geld ist Zeit begrenzt.
Geld kannst du theoretisch unendlich viel verdienen. Doch deine Lebenszeit ist begrenzt, sie hört irgendwann auf. Oft, wenn es gerade unpassend ist. Und Dinge, die begrenzt oder nur in geringer Anzahl vorhanden sind, haben bekanntlich einen höheren Wert.
Denk zum Beispiel an den Hope-Diamanten.
Aus diesem Grund, ist es völlig legitim zu sagen, dass es am Ende vor allem auf die Zeit ankommt. Sie ist unheimlich kostbar.
Dazu kommt, dass die wirklich wichtigen und erfüllenden Dinge im Leben meistens Zeit brauchen. Studien bestätigen immer wieder, dass es vor allem Erlebnisse sind, die glücklich machen.
Des Weiteren hängt unsere Lebenszufriedenheit meistens von unseren engsten Beziehungen ab: zu unseren Partnern, zu unseren Freunden, zu unserer Familie.
Wie und mit wem wir unsere Zeit verbringen ist also ganz entscheidend, wenn wir am Ende auf ein glückliches und erfülltes Leben zurückblicken wollen.
Und eins sollte man auch nicht vergessen: Verlorenes Geld kann man wieder zurückgewinnen. Verlorene Zeit nicht. Auch das macht unsere Zeit sehr kostbar.
Es gibt also für beide Thesen gute Argumente. Sowohl Geld als auch Zeit scheinen wichtig zu sein. Je nachdem, wo deine Prioritäten liegen.
Wie du im Leben zu mehr Geld kommst, kannst du jederzeit auf diversen Finanzblogs lernen (zum Beispiel hier bei Dominik oder auch auf meiner Seite). Doch wie bekommt man eigentlich mehr Zeit?
Wie bekomme ich mehr Zeit?
Wenn Zeit letzten Endes tatsächlich wertvoller als Geld ist – und darauf deutet einiges hin – dann sollten wir uns darum bemühen, „zeitreicher“ zu werden.
Doch wie gelingt das?
Eine weit verbreitete (und völlig legitime) Strategie besteht darin, auf Geld zu verzichten, um mehr Zeit zu haben. Oder ganz konkret: Ab nächsten Monat arbeite ich nur noch zu 80% bei meinem Arbeitgeber, dann hab ich endlich mehr Zeit für ___________ (setze hier ein, was oder wer dir im Leben besonders wichtig ist).
Weniger Einkommen, mehr (Frei)Zeit. So lautet die Formel.
Wer ein sehr gutes Einkommen, einen tendenziell minimalistischen Lebensstil oder beides hat, fährt mit dieser Strategie gut.
Und die anderen?
Können sich Zeit kaufen. Laut den Autoren des äußerst empfehlenswerten Buchs „Happy Money*“, macht das sogar glücklich(er)!
Doch wie funktioniert das? Nehmen wir einmal an, du hast eine Wohnung, die du gerne sauber hältst. Für die Reinigung wendest du jede Woche zwei Stunden auf.
Diese zwei Stunden „kaufst“ du dir, in dem du eine Putzkraft einstellst. Jetzt kannst du in dieser Zeit deinem Hobby nachgehen.
Ein anderes Beispiel: du hättest gerne mehr Zeit für deinen Partner, doch irgendwie fordert der Nachwuchs ständig eure Aufmerksamkeit. Die Lösung? Ein Babysitter. Der oder die passt ein paar Stunden auf euer Kleines auf, und ihr geht romantisch essen.
Wie bekommst du also mehr Zeit? Geld macht es möglich! Je mehr Geld du hast, desto mehr Zeit kannst du dir kaufen.
Fazit
Zeit oder Geld. Was zählt am Ende wirklich?
Es gibt sowohl für die eine, wie auch für die andere These gute Argumente. Denn nicht jeder Mensch ist gleich gestrickt und hat die gleichen Prioritäten. Während dem einen Luxus und Status wichtig sind, wünscht sich der andere vor allem mehr Zeit mit seinen Liebsten.
Doch während es nicht an Möglichkeiten zum Geld verdienen mangelt, scheint es immer schwieriger zu werden, Zeit zu finden.
Eine mögliche Lösung für das Problem kann der sogenannte Frugalismus sein. Das ist allerdings nicht jedermanns Sache. Alle anderen haben die Möglichkeit sich mehr Zeit zu kaufen – wofür man natürlich Geld braucht.
Was zählt am Ende also wirklich? Meiner Meinung nach eine gute Mischung aus Geld und Zeit. Die besteht für mich darin, so viel Geld zu haben, dass ich in der Lage bin, mir immer wieder Zeit zu kaufen, wenn ich sie brauche.
Und im Idealfall mir nächstes Jahr mehr Zeit kaufen zu können als dieses Jahr.
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich als finanziell fitter Mensch mich überhaupt mit dem Thema Geld und Vermögensaufbau beschäftige.
Und du? Wie siehst du das? Zeit oder Geld?
Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!
Hi,
ich habe mir diese Frage letztens auch gestellt. Zeit ist das was letztlich begrenzt ist. Daher sollten wir uns überlegen wie wir zu mehr Zeit kommen. In unserer Gesellschaft geht das halt über Geld und Zeit kaufen. Dazu eignen sich Immobilien genauso wie Aktien oder Unternehmensaufbau.
https://divdepot.de/zeit-kaufen/
Grüße Thomas von DIVDepot
Hi Thomas,
Genau so ist es. Letztlich hilft dabei alles, was einem eine Art „passives“ Einkommen bescheren kann. Also sobald eine Entkopplung von Zeitaufwand und finanziellem Ertrag möglich ist. Zum Beispiel bei Immobilien, Aktien, ETFs und anderen Investments, die einem ein Einkommen durch Mieterträge oder Zinsen/Ausschüttungen ermöglichen. So wie du das ja auch geschrieben hast.
Schöne Grüße,
Carsten
Ich finde werde These 1 noch 2 richtig. Denn beides ist ja in unserer Welt schon sehr verknüpft. Ohne Geld kannst du ja nichts machen, auch wenn du Zeit hast… Ohne Zeit kannst du nichts machen, acuh wenn du Geld hast. Also es muss beides in einem ausgewogenen Maß vorhanden sein. Ich gehe den Weg, eine gewisse Zeit meines Lebens in den Aufbau von passivem Einkommen zu stecken, und dann nach und nach beides zu haben: Zeit und Geld in ausgewogenem Maß. Das klappt gut. Es ist ein Irrglaube, dass beides zusammen nicht möglich ist!