März 30, 2018

Blogger Geld verdienen

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Anfang des Jahres habe ich zu meiner ersten Blogparade aufgerufen und war wirklich begeistert von den vielen Reaktionen. Ich hatte zu Beginn noch Zweifel, ob und wie viele Menschen Interesse an dem Thema hätten und wie viele letztendlich meinem Aufruf folgen würden. Insgesamt haben 16 Blogger einen Beitrag zu dem Thema geschrieben und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet.

Ich habe aus den Beiträgen viele Erkenntnisse mitgenommen und möchte jetzt meine eigene Sichtweise zu dem Thema schildern. Am Ende des Beitrags findest Du die Links zu den einzelnen Beiträgen der Blogparade. Wenn Du Beiträge verpasst hast, kannst Du gerne mal bei den anderen Bloggern vorbeischauen.

Grundtenor

Eigentlich alle Blogger und auch Leser waren sich einig, dass Blogger auch Geld verdienen dürfen. Der Grundtenor lässt sich wie folgt zusammenfassen:

„Ja Blogger dürfen Geld verdienen. Sie sollten aber z.B. keine Banner verwenden, wenig Banner verwenden, nur passende Werbung einbauen etc.“

Jeder hat ganz unterschiedliche Vorstellungen, wie und in welchem Maße Werbung verwendet werden. Trotzdem sind sich alle einig, dass für den zeitlichen Aufwand eine Vergütung angemessen ist.

Zudem ist festzuhalten, dass ich Dich nicht dazu zwingen kann einen bestimmten Beitrag zu lesen oder meinem Blog zu folgen. Keiner hat Dir eine Pistole an den Kopf gehalten und Dich dazu gezwungen, dass Du diesen Text lesen musst. Auch der Staat kann nicht vorschreiben, welche Medien zu konsumieren sind. Der Blogger hat sich also auf die Bedürfnisse und Wünsche der Leser zu konzentrieren, weil sie sonst jederzeit verschwinden können. Ich hoffe natürlich, dass Du weiter dranbleibst und meinen Beitrag bis zum Ende liest. ?

Dazu kommt, dass ich auch nur dann Geld verdiene, wenn Du Dich als Leser bewusst dazu entscheidest über einen Affiliate-Link von mir auf Amazon einzukaufen* oder ein Produkt von mir erwirbst (ich habe aktuell allerdings noch keins).

Die Währung der Blogger ist das Vertrauen der Leser.

Wenn das Vertrauen einmal verloren ist, ist es nur sehr schwer wieder zurückzugewinnen. Dann war die ganze Arbeit und das ganze Schreiben umsonst. Zudem sind die Einnahmen vom eigenen Wert für den Leser abhängig. Wenn ich mit meinen Büchervorstellungen genau den Nerv treffe und einige meinen Empfehlungen folgen, verdiene ich durch empfohlene Bücher Geld. Falls keiner etwas bestellt, habe ich den Artikel komplett kostenlos für die Leser erstellt.

Dazu kommt auch noch, dass es sich bei der Empfehlung von Büchern nur um sehr geringe Beträge handelt. Für die Empfehlung des Klassikers „So denken Millionäre*“ von T. Harv Eker verdiene ich zum Beispiel 56 Cent. Und das noch vor Begleichung meiner Kosten und vollkommen unversteuert. Ich kann also nicht die ganzen 56 Cent direkt auf den Kopf hauen. ?

Um meine Kosten für den Blog zu decken, müsste ich erst einmal 10 solcher Bücher im Monat vermitteln. Ab da mache ich auch erst Gewinn. Allerdings nur, wenn ich meine Arbeitszeit vollkommen außeracht lasse.

Bloggen ist ein Haufen Arbeit

Als Nicht-Blogger ist es sehr schwer zu verstehen, wie viel Zeit in die Erstellung und die Pflege eines Blogs fließt. Bevor ich damit angefangen habe, hätte ich das in diesem Umfang auch niemals gedacht.

Das fängt schon bei der Planung und Ideenfindung an. Ich lese sehr viele Bücher und bilde mich immer weiter, damit ich immer weitere neue und spannende Inhalte erstellen kann. Viele von meinen Beiträgen, wie zum Beispiel mein Artikel „Reich werden als Beamter“ erfordern zudem einiges an weitergehender Recherchearbeit.

Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach, dass Du diesen Beitrag vermutlich in 5 Minuten lesen oder in noch kürzerer Zeit überfliegen kannst. Trotzdem gehen für das Schreiben eines Artikels schnell mal 2-3 Stunden drauf. Je nachdem, wie schnell ich die richtigen Wörter finde und wie lang der Beitrag an sich ist. Nach der Erstellung wird der Beitrag nochmal Korrektur gelesen, angepasst, verbessert, für den Blog formatiert und graphisch aufbereitet. Für einen einzigen Beitrag können also schnell 5 Stunden draufgehen, ohne dass es ein besonders aufwendiger Beitrag ist.

5 Stunden an Arbeit, damit andere Menschen kostenlos 5 Minuten etwas zum Lesen haben.

Dazu kommt noch die ganze Arbeit im Backoffice. Verbesserung der Seite, beantworten von Kommentaren, Bewerbung von Beiträgen auf der eigenen Facebookseite, schreiben von Kommentaren auf anderen Seiten, erstellen von Gastbeiträgen für andere Seiten, Absprachen mit anderen Bloggern, Ablehnen von vielen dubiosen Angeboten und vieles mehr.

Ich bekomme mittlerweile jede Woche mehrere Anfragen von mehr oder weniger dubiosen Agenturen, die ich zu 99 % ablehne. Wahrscheinlich könnte ich innerhalb eines Monats locker 500 € verdienen, wenn ich alles annehmen würde. Dann würde ich allerdings zu recht meine Leser verlieren. Das meiste ist aus meiner Sicht extrem unseriös und macht hauptsächlich den Anbieter reich.

Innerhalb der letzten knapp 1,5 Jahre habe ich auch über 2000 Kommentare auf verschiedenen Blogs geschrieben. Am Anfang musst Du auf Dich aufmerksam machen und Backlinks für Deine Seite aufbauen. Alleine mit Kommentareschreiben habe ich wahrscheinlich hunderte Stunden verbracht.

Wenn Du es einigermaßen professionell angehst und jede Woche einen ausführlichen Beitrag veröffentlichen möchtest, kommst Du schnell an eine gute 10-20 Stunden Woche. Die wenigsten sind bereit sich in der Freizeit hinzusetzen und 10-20 Stunden in der Woche für einen Lohn von unter 1 Euro pro Stunde zu arbeiten. Trotzdem gibt es in Deutschland sehr viele Finanzblogger, die es sich zum Ziel gesetzt haben andere Menschen weiterzubilden und mit ihrem eigenen Weg ein Vorbild zu sein. Die allerwenigsten der Blogger verdienen mehr als 200 € im Monat.

Unfähige Vorstände

Ich denke die allermeisten Menschen sind durchaus damit einverstanden, dass Menschen für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden. Große Aufstände gibt es nur immer wieder, wenn die eingesetzte Arbeit und das Gehalt in einem krassen Missverhältnis stehen.

Mich würde es zum Beispiel ziemlich wütend machen, wenn mein Kollege schlechter qualifiziert ist, weniger arbeitet und trotzdem deutlich besser verdient. Wobei ich anderen Menschen das Geld immer gönne, wenn sie auch wirklich mehr leisten und einfach besser sind.

Ich finde das lässt sich auch wunderbar an den Diskussionen zu Vorstandsgehältern festmachen. Es geht immer ein großer Aufschrei durch die Medien, wenn jemand Millionen verdient und fette Boni einstreicht, obwohl er ein Unternehmen vollkommen gegen die Wand gefahren hat und tausende Mitarbeiter jetzt in der Kurzarbeit deutliche Abstriche hinnehmen müssen.

Wir Menschen haben eine Art von Gerechtigkeitskompass, dass andere Menschen angemessen bezahlt werden sollen. Deswegen werden die Debatten über Obergrenzen beim Einkommen immer laut, wenn jemand nichts dafür getan hat.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ein ähnlicher Eindruck auch bei Bloggern besteht. Sie tun gar nichts für Geld und bekommen einfach passiv ihr Geld jeden Monat auf das Konto überwiesen. Oder dass sie etwas Unmoralisches machen und Geld für eigene minderwertige Produkte verlangen. Ich habe auch schon das ein oder andere E-Book zugeschickt bekommen, dass vom Umfang eher einem meiner längeren Blogartikelserien entspricht. Und das E-Book wird dann auf Amazon für 9,99 € verkauft.

Da kann ich die Wut der Menschen auch durchaus verstehen. Knapp 10 Euro für einen fünf DIN A 4 Seiten langen Text zu zahlen, ist überhaupt nicht verhältnismäßig. Diese wenigen schwarzen Schafe machen dann das Bild der Blogger und Autoren vollkommen kaputt und schüren viel Hass.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Blogger, die Monate oder sogar ein ganzes Jahr an einem Buch arbeiten und viel Energie und Herzblut hineinstecken. Für mich wäre das 440-Seiten lange Buch vom Finanzwesir ein großartiges Beispiel. Ich habe es bisher noch nicht gelesen, aber schon sehr viel Gutes darüber gehört. Hinter einem solchen Buch stecken so viele Stunden an Arbeit, dass der Preis meiner Meinung nach eigentlich schon ein Witz ist. Trotzdem wird es wahrscheinlich auch hierbei Menschen geben, die sich beschweren.

Mein Fazit

Dürfen Blogger Geld verdienen?

Ja auf jeden Fall.

Das Vertrauen und der Mehrwert für den Leser sollte allerdings immer an erster Stelle stehen. Wenn es dann passende Produkte gibt, die den Leser wirklich weiterbringen, kann ich zum Beispiel durch das Setzen von Affiliate-Links* eine Win-Win-Situation herstellen. Ich verdiene Geld und mein Leser muss beim Kauf nicht einen einzigen Cent mehr zahlen. Auch bezahlte Kooperationen mit anderen Finanzanbietern können den Lesern noch einen weiteren Mehrwert bieten.

 

Wie stehst Du zu dem Thema? Findest Du es in Ordnung, dass Blogger mit ihrer Arbeit Geld verdienen? Was hast Du aus der Blogparade mitgenommen?

Anhang Artikel zur Blogparade:

Älterer Artikel der Denkfabrik: Ich habe mich verkauft

Sparkojote: Ich verdiene Geld mit meinem Blog

Sanja: Dürfen Blogger Geld verdienen

High Tech Investing: Mein Beitrag zu mehr Transparenz in der Finanzblogszene

Ex-Studentin: Her mit dem Geld! – Bloggerganoven überall

Selbst-Schuld: Geld verdienen mit Bloggen erlaubt

GELDZ: Als Blogger Geld verdienen – 3 seriöse und dubiose Wege

Finanzküche: Darf ich mit meinem Blog Geld verdienen? (Podcast)

Netzjob: Darf man als Blogger Geld verdienen?

Geldluxx: Darf man mit einem Blog Geld verdienen? – Blogparade

Finanzfisch: Beitrag zur Blogparade „Dürfen Blogger Geld verdienen?

Finanzstratege: Passives Einkommen aus dem Bloggen – geht das?

Vermietertagebuch: Mit dem Blog Geld verdienen

freaky finance: Dürfen Blogger Geld verdienen?

Geldchallenge: Dürfen Blogger Geld verdienen?

Binärer Optionshandel: Du verdienst Geld wenn ich blogge

Pascal Weichert: Dürfen Blogger Geld verdienen?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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    1. Vielen Dank. Sehe ich genauso.
      Das Thema hat ja auch eine große Resonanz hervorgerufen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  1. Ein hervorragender Artikel Dominik, den ich so absolut unterschreiben kann.

    Besonders gefällt mir der Satz: „Die Währung der Blogger ist das Vertrauen der Leser.“

    Eine wirklich gelungene Blogparade, den Link zu diesem Artikel habe ich soeben auf meinen sozialen Medien verlinkt.

    Viele Grüße
    Sladjan

    1. Hallo Sladjan,

      vielen Dank für Dein Lob und das Weiterverbreiten.
      Wenn ich die Blogparade mit einem Satz zusammenfassen müsste, dann wäre das dieser.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Anscheinend gibt es genau so viele Blogs zum Thema „Finanzen“ wie zu jedem anderen Thema auch.
    Rein zufällig bin ich letzte Woche auf einen solchen Blog gestoßen und habe dann die Links zu anderen Finanzblogs gesehen.

    Zur Frage, ob man mit Blogs Geld verdienen darf:
    Natürlich „darf“ man das. Die Frage sollte m.E. eher lauten: „Für welche Leistung ist der Kunde bereit, Geld zu zahlen?“ = Das muss sich auch jeder Buch-Autor überlegen. Wenn er Pech hat, hat er alles umsonst geschrieben, weil Niemand bereit ist, dafür Geld auszugeben (gerade bei Sachbüchern besteht doch die Gefahr, dass dieselben Informationen woanders auch stehen – und sei es kostenlos im Internet).

    Um auf die Finanzblogs zurückzukommen: Die fachlichen Informationen gibt es auch woanders zu lesen. Was ich eher interessant finde, ist die Frage, was das für Menschen sind, die sich für Thema „Finanzen“ interessieren. Seit wann sie das tun, wie sie dazu gekommen sind, wie ihre generelle Einstellung zu „Geld“ ist, etc..

    1. Hallo Rabix,

      schön, dass Du auf die Finanzblogszene gestoßen bist.
      Ich hoffe, dass Du viel für Dich mitnehmen kannst.

      Meiner Einschötzung nach geht es mit Finanzblogs auch nicht nur um die reinen Fachinformationen zum Thema Finanzen. Viel wichtiger ist es den Menschen zu zeigen, dass es für jeden möglich ist sein Geld selbst zu verwalten und zu vermehren. Das hat mir zumindest zu Beginn einen großen Schub im Selbstbewusstsein gegeben, weil ich mir dachte:

      Wenn die das können, dann kann ich das auch.

      Schöne Grüße
      Dominik

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