April 12, 2017

Zinseszins-Effekt

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Bei dem Wort Zinseszins-Effekt werden die meisten Menschen wahrscheinlich an den (ihrer Meinung nach) langweiligen Mathematikunterricht in der Schule mit so einer blöden und umständlichen Formel denken. Leider verstehen viele nicht den enormen Einfluss des Zinseszins-Effekts, weil ihn dafür die Anwendungsfälle fehlen und sie dadurch keinen Bezug dazu haben.

So sagte ein Mathematiklehrer bei mir aus der Schule auf die Frage hin, wofür denn der Mathematikstoff nützlich sei nur, dass Du es zum Beispiel bei der Konstruktion von Brücken verwenden kannst. Weitere oder passendere Anwendungsfelder konnte er dazu nicht nennen. Das hilft natürlich den einzelnen Schülern nur bedingt weiter und trägt eher zur Demotivation bei, wenn sie nicht zufällig in genau diesem Bereich später arbeiten wollen.

Aus diesem Grund möchte ich mich heute näher dem Zinseszins widmen und aufzeigen, welche Auswirkungen er auf das eigene Leben haben kann.

Definition

Bevor wir näher in die Details gehen, sollten wir uns vielleicht erstmal verdeutlichen, was der Zinseszins-Effekt ist. Am bekanntesten ist der Zinseszins-Effekt aus dem Bereich der Finanzwissenschaften. So investierst Du Dein Geld und erhältst dafür jährlich eine bestimmte Rendite. Durch die Reinvestition des erhaltenen Betrags erhältst Du dann in dem darauffolgenden Jahr zu der Rendite auf Dein ursprünglich eingesetztes Kapital auch noch Zinsen auf die wiederangelegten Zinsen. Durch die Zinsen auf die bereits erhaltenen Zinsen steigt Dein Vermögen immer schneller (exponentiell) an. Das bedeutet, die absoluten Beträge, die jedes Jahr dazukommen, werden immer größer.

Bevor wir uns noch mehr mit der Theorie beschäftigen, möchte ich den Zinseszins-Effekt mal an einem plastischen Beispiel verdeutlichen. Aus Vereinfachungsgründen bleiben Transaktionskosten, Steuern und die Inflation unbeachtet.

Ungleiche Zwillinge

Otto ist 20 Jahre alt und erhält aus einer Erbschaft 10.000€. Er würde ja gerne das Geld ausgeben, doch er wurde im Testament verpflichtet das Geld zu investieren. Durch einen Freund erfährt er von der Möglichkeit sein Geld in Aktien von soliden Unternehmen zu investieren und dadurch gute Dividenden einzufahren. Insgesamt steigen die Aktien jedes Jahr um 6%. Davon werden zwei Drittel (also 4% bezogen auf das investierte Kapital) als Dividende jährlich ausgeschüttet.

Otto erfreut sich an den 400€ Dividenden und gibt sie jedes Jahr für schöne Dinge wieder aus. Schließlich muss man ja auch im Jetzt leben und das Leben genießen. Weiteres Geld investiert er nicht, denn er kann leider nichts sparen.

Seine intelligente Zwillingsschwester Anna, die in der Schule im Mathematikunterricht den Zinseszins-Effekt richtig verstanden hat, reinvestiert die Dividenden anstatt sie auszugeben. Sie erhält ebenfalls mit 20 Jahren 10.000€ aus der Erbschaft und investiert diese in die gleichen Aktien wie ihr Bruder.

Letztendlich haben die beiden die gleiche Ausgangssituation und sie unterschieden sich nur darin, wie sie mit der Dividende umgehen. Dadurch vermehrt sich das Kapital von Otto mit 2% pro Jahr und das von seiner Zwillingsschwester um 6%.

Zurück in die Zukunft

Wir spulen jetzt mal zur Rente (67. Geburtstag) 47 Jahre weiter und schauen uns das Vermögen der beiden an.

Aus Ottos anfänglichen 10.000€ sind 25.360€ geworden. Das ist schon mal nicht schlecht. Vor allem wenn man bedenkt, dass er jedes Jahr einen guten Betrag an Dividenden entnommen hat. In der Summe hat er über die Jahre ungefähr 20.000€ an Dividenden entnommen.

Was denkst Du, wie viel größer das Vermögen seiner Schwester ist?

Bevor ich die Zahlen in den Rechner eingetippt habe, habe ich auch nochmal selbst geschätzt und bin ziemlich weit daneben gewesen. Anna hat ein Endvermögen von knapp 154.650€.

Das ist das 6-fache ihres Bruders und das nur, weil sie nicht jährlich einen Teil der Zinsen entnommen hat. Durch den Zinseszins-Effekt erhältst Du auf erhaltene Zinsen weitere Zinsen, wodurch Dein Vermögen exponentiell steigt. Indem Otto jedes Jahr die Dividenden entnommen hat, verhindert er, dass der Zinseszins-Effekt voll wirken kann. In dem Diagramm sieht diese Entwicklung sogar noch viel drastischer aus.

Vermögen Anna und Otto

Nur ein paar Anmerkungen, damit Du Dir vorstellen kannst, was ein solches Depot bedeutet. Sie könnte jetzt in ihrer Rentenzeit die Dividenden entnehmen und durch die Zinsen würde ihr Geld trotzdem niemals weniger werden. Sie hätte quasi eine kleine Zusatzrente von knapp 500€ im Monat ohne jemals mehr als 10.000€ dafür investiert zu haben. Bei ihrem Bruder wären es dagegen nur 80€ im Monat. Das kann bereits den Unterschied ausmachen zwischen einem angenehmen arbeitsfreien Rentnerleben und der Pflicht einen Nebenjob auszuüben, um die Ausgaben decken zu können.

Der Langzeiteffekt des Zinseszins

Wir stellen uns jetzt weiter vor, dass Anna sparsam lebt und dadurch zur Geburt ihres Kindes auf einen Schlag 10.000€ in Aktien investieren kann. Zudem hat Sie ihrem Kind (mit zunehmendem Alter) beigebracht, dass das Geld erst zur Rente angerührt werden sollte, damit der Zinseszins-Effekt voll wirken kann. Ihr Kind lässt das Depot unberührt liegen und reinvestiert immer die Dividenden. Der Aktienmarkt macht immer noch 6% jedes Jahr.

Wie viel Geld wird das Kind zur Rente im Depot haben?

Na was schätzt Du? Hat das Kind hinterher 10-, 20-, 30- oder sogar 40-Mal so viel Geld im Depot?

Im Depot sind im Alter von 67 Jahren insgesamt 496.000€. Damit ist das Vermögen am Ende fast 50-Mal so groß wie die anfängliche Investition. Hieran kannst Du erkennen, dass der Zinseszins-Effekt mit steigender Anlagedauer nochmal stark zunimmt. Mit einem solchen Depot könnten jeden Monat 1650€ entnommen werden, ohne dass das Depot an Wert verlieren würde.

Was wäre wenn …?

Ich habe bereits häufiger bei anderen Bloggern ähnliche Beispiel gelesen und immer wieder kommen die gleichen Kommentare auf einen solchen Beitrag:

„Sehr idealistisch. Mit 20 Jahren hat doch niemand so viel Geld.“

„Das bringt mir auch nicht viel. Ich bin schon Mitte 40 und habe es nicht so leicht.“

„Ja das sind ja auch unrealistische Annahmen ohne Steuer und Inflation. Unter einer realistischen Betrachtung wäre das nicht so viel.“

Ich könnte diese Liste an Kommentaren noch ewig weiterführen. Sie alle haben gemeinsam, dass der Sinn eines solchen Beitrags nicht verstanden wurde. Mir geht es hierbei nicht darum, dass jetzt alle jungen Menschen bereits mit 20 Jahren so viel Geld in den Aktienmarkt investieren müssen. Das klappt schon alleine deswegen nicht, weil die meisten in dem Alter nicht so viel Geld haben oder ihnen das nötige Wissen zu einer solchen Investition fehlt.

Mir geht es darum zu verdeutlichen, dass der Zinseszins-Effekt langfristig extrem hohe unvorstellbare Kräfte hat und daher so früh wie möglich mit dem Investieren begonnen werden sollte.

„Der beste Zeitpunkt zu Investieren war vor 20 Jahren. Der zweitbeste ist jetzt.“

Wir können nicht die Vergangenheit verändern, auch wenn wir uns das manchmal wünschen würden. Auch wenn das beste gewesen wäre, bereits früher mit dem Investieren begonnen zu haben, können wir uns immer noch dazu entscheiden jetzt zu beginnen.

Ich merke das immer beim Austausch mit anderen finanzinteressierten Menschen, dass Sie sich wünschen ihr Wissen bereits in meinem Alter gehabt zu haben und dann bereits mit dem Investieren begonnen zu haben. Der Zinseszins-Effekt wird mit der Zeit immer stärker und je früher Du anfängst ein Vermögen aufzubauen, desto einfacher wird das für Dich. Selbst wenn es dann zu Beginn nur kleinere Summen sind, summiert sich auch das mit der Zeit auf. Kleinvieh macht eben doch Mist.

Heute ist das gestern der Zukunft. Wenn wir jetzt nicht anfangen, weil wir uns darüber ärgern nicht schon früher begonnen zu haben, werden wir uns in der Zukunft noch viel mehr über diese Entscheidung ärgern.

Mir ist bewusst, dass die meisten Menschen nicht auf einen Schlag große Summen investieren können. Im zweiten Teil wird es daher um das Thema gehen, wie der Zinseszins-Effekt bei regelmäßigen Investitionen wirkt.

Wann hast Du begonnen zu Investieren oder hast Du bisher noch kein Geld investiert? Zu welchem Zeitpunkt und wodurch ist Dir die Macht des Zinseszins-Effekts deutlich geworden?

PS: Ein sehr empfehlenswertes (englisches) Buch zum Thema Zinseszins-Effekt:

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Hallo Dominik,

    auf die Frage was die stärkste Kraft im Universum sei, soll Einstein der Zinseszins geantwortet haben. In der Finanzwelt trifft das wohl absolut zu wenn es um den Vermögensaufbau geht. Bekannter maßen ist der Mensch jedoch nicht in der Lage exponentiell zu denken. Wenn es um Zeiträume von Jahrzenten geht, muss man sich sowas unbedingt exakt ausrechnen, da die Größenordnungen schnell nicht mehr fassbar sind. Vor etlichen Jahren gab es einmal eine Werbung von einer großen deutschen Bank die damit geworben hat den „Ertragswinkel“ zu steigern (Abgebildet waren lineare Kurven!). Die eigentlich viel lukrativeren exponentiellen Kurven hat man wohl aus gutem Grund verschwiegen.

    Ich selbst bin jetzt 26 Jahre alt und habe vor gut einem Jahr mit Einstieg ins Berufsleben mit dem Investieren begonnen. Obwohl ich damit wohl noch stark vom Zinseszinseffekt profitieren kann, wünschte auch ich, ich hätte das bereits früher begriffen und eine duale Studium oder ähnliches gemacht, statt eines reinen Studiums an der Uni. Man kann damit eben nicht früh genug beginnen ;).

    Viele Grüße
    Richard

    1. Hallo Richard,

      ich hatte auch überlegt das Zitat von Einstein in meinen Artikel zu nehmen, doch ich dachte, dass das so ein Standard ist, dass die meisten den auch schon kennen. Beim Schreiben meiner Artikel und dem Berechnen der einzelnen Zahlen vertue ich mich auch immer wieder, obwohl ich ja weiß, wie groß die Macht des Zinseszins-Effekt ist.
      Die meisten Menschen interessieren sich ja auch nicht für die Finanzen und so sieht bereits eine lineare Vermehrung des eigenen Geldes gut aus. Das paradoxe daran ist, dass sie meist neben der Anlage des Geldes auch noch Schulden haben und hier die negative Seite des Zinseszins-Effekts zu spüren bekommen.

      26 Jahre ist ja auch noch ziemlich jung. Viele fangen auch erst mit 40, 50 oder sogar 60 Jahren mit dem Investieren an. Dann ist der Zug größtenteils allerdings bereits abgefahren und Du wirst junge Investoren nicht mehr überholen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Schickes Logo Dominik!

    Ich schaff wohl erst mit 21,5 die guten 10.000 aber bin drauf und dran, dass so schnell wie es geht einzuholen, damit mir jeder Artikel mein späteres Vermögen vorrechnet und ich nichts mehr tun muss. Spaß beiseite, guter Artikel, und das neue Logo gefällt mir!

    Grüße,
    Sebastian

    1. Hallo Sebastian,

      vielen Dank. Es ist schön, das Dir das Logo gefällt.
      „Erst mit 21,5 Jahren“ hört sich so an, als sei es ein schlechtes Ergebnis, doch das ist es in keinem Fall. Viele haben mit Anfang 30 noch nicht so viel investiert.
      Zudem zahlen meine beiden Beispielspersonen nach der ersten Investition überhaupt kein Geld mehr ein. Ich denke mal stark, dass das bei Dir anders sein wird.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Hallo Domink,

    Guter Beitrag, vorallem für Einsteiger lohnenswert die den Zinseszins noch nicht so gut kennen. Ich kann mich über meine Investitionen, Renditen und Sparraten nicht beklagen. Im Moment läuft alles super! Aber es kommen sicherlich auch schlechtere Jahre auf mich zu.

    Das Logo finde ich übrigens auch ganz gelungen, aber irgendwie ist der Header nun etwas leer mit de weissen Hintergrund 🙂 Vielleicht machst du ja eine Kombination aus dem alten und neuen Header?

    Gruss
    Der Sparkojote

    1. Hallo Sparkojote,

      mein erster Beitrag zum Thema Zinseszins-Effekt sollte in der Tat erst einmal die Grundlagen abdecken, bevor ich in den weiteren Beiträgen dann noch mehr in die Details gehe.
      Du investierst ja bereits größere Mengen und brauchst Dir da überhaupt keine Sorgen zu machen. Der Sinn des Vermögensaufbaus und der Vorsorge ist ja gerade, dass ich damit für Zeiten vorsorge, wo ich nicht so viel sparen kann oder sogar etwas aus meinem Vermögen entnehmen muss. Die meisten geben ihr gesamtes Geld aus und sind dann bei kleinsten finanziellen Veränderungen direkt am Ende. Besonders bei einer Kündigung geht für die meisten sofort die Welt unter und sie brauchen für den nächsten Monat direkt einen neuen Job oder müssen sonst einen Kredit aufnehmen.

      Es ist auch beabsichtigt, dass das Logo nicht so sehr im Vordergrund steht und jetzt deutlicher weniger Raum einnimmt. Ich werde das erstmal so belassen und bei weiteren Veränderungen meines Designs dann nochmal drüber gucken, ob ich da noch etwas verbessern kann.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Die Angst abzulegen, dass ich den Job verlieren könnte, war eine der wertvollsten Errungenschaften, die ich erreicht habe, indem ich mich mit den persönlichen Finanzen auseinander gesetzt habe und indem ich viele nützliche Tipps von Finanzbloggern umgesetzt habe.

        Ich bin 28 Jahre alt und stehe gerade mal 2 Jahre im Berufsleben. Ich bin also noch weit davon entfernt finanziell Unabhängig zu sein. Trotzdem fühl ich mich Monat für Monat immer freier. Wenn ich mich mit Kollegen unterhalte und diese ihre Angst um einen Jobverlust oder um Gehaltseinbußen äußern, dann kann ich ihre Sorgen zwar verstehen. Jedoch verspüre ich den Druck selbst absolut nicht.

        Aus einem einfachen Grund: Ich habe meine Finanzen im Blick und im Griff und weiß, was der Verlust des Jobs für mich bedeuten würde. Ich weiß, dass es gar nicht so tragisch wäre und vor allem sehe ich das von der positiven Seite: Ich hätte dann mehr Zeit für Freunde, Familie und meine eigenen Projekte =)

        Und dafür möchte ich allen Finanzbloggern und Youtubern danken, deren Beiträge ich im Laufe der letzten 4 Jahre verkonsumiert habe!! =)

        1. Hallo Nico,

          ich denke das ist einer der größten Vorteile, wenn man beginnt sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen.
          Du kennst Deine Ausgaben und weißt, wie viele Monate oder sogar Jahre Du ohne weitere Einnahmen überleben kannst.
          Damit bist Du schon über 90 % der Bevölkerung voraus, was das Thema angeht.

          Ich bin auch sehr dankbar für alle Finanzblogger und YouTuber, die mich auf dem Weg begleitet und unterstützt haben. 😉

          Schöne Grüße
          Dominik

  4. Moin Dominik!
    Gut beschrieben 🙂
    Hab den Artikel mal auf meiner Grundlagenseite (Unterkategorie Geldsystem und Zinseszins) in die Linkliste gepackt!
    Bin gespannt auf Teil 2.

    Das Logo ist geil. Freut mich, dass du meiner Empfehlung das mal zu überarbeiten nachgekommen bist. Hat sich definitiv gelohnt.

    Gruß
    Vincent

    1. Hallo Vincent,

      das freut mich wirklich sehr, dass Du meinen Artikel weiter teilst.
      Ich plane hier eine längere Artikelserie draus zu machen und es werden vermutlich auch noch weitere Artikel kommen.

      Danke nochmal für das Lob zu meinem Logo. Mir gefällt es auch deutlich besser.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Huhu Dominik,
    den Zinseszins ist selbst heute noch nicht richtig bei mir angekommen. Immer wieder sehe ich Hochrechnungen, was man alles mit hoher Rendite erreichen kann und doch schaue ich stets ungläubig, obwohl mathematisch alles korrekt ist. Ich habe in einem Artikel mal ausgerechnet, wann ein Depot die monatliche Sparrate schlägt und je nach Rendite kommt an der Börse erst nach rund 10 Jahren der Wendepunkt. Deswegen: Sparen ist zu Beginn wichtiger als die Rendite. Wer mit 20 mit einmaligen 5.000 Euro im Depot startet, steht schlechter da als jemand, der das Geld für sein Humankapital nutzt und 5 Jahre später dank spitzen Gehalt 10.000€ anlegt.

    1. Hallo Jenny,

      es ist schön, dass es nicht nur mir so geht.
      Deinen Artikel zu dem Thema fand ich auch sehr spannend.
      In der Tat ist das wichtigste beim Investieren viel zu Investieren. Wenn ich 1000€ investiere, bringen mir auch 10% pro Jahr nicht viel im Gegensatz zu einer Investition von 10.000€.
      Mit einer guten Ausbildung und gutem Ehrgeiz gilt es das eigene Einkommen zu erhöhen und dadurch auch mehr Geld zum Investieren zur Verfügung zu haben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Moin Dominik,
    dein Beitrag erinnert mich an ein Zitat von Warren Buffet, der es dank des Zinseszinses zu einem der wohlhabendsten Menschen der Welt gebracht hat: „My wealth has come from a combination of living in America, some lucky genes, and compound interest“.
    Es wird immer wieder gerne geschrieben, dass er 99% seines Vermögens erst nach seinem 50. Geburtstag erwirtschaftet hat. Wenn das kein Beweis für die Funktion des Zinseszinseffektes ist, dann wird es wohl keinen Beweis geben.
    Ich hoffe, dass mehr Menschen irgendwann die wirkliche Macht dahinter verstehen werden und es nicht als unnötiges Wissen aus dem Matheunterricht abtun.

    BG
    Yanneck

    1. Hallo Yanneck,

      das Zitat vor Warren Buffet ist wirklich gut.
      Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das genau gesehen habe, aber wenn man sich einen Chart mit der Entwicklung seines Vermögens anguckt, kann man die Entwicklung mit dem Zinseszins-Effekt gut nachvollziehen.
      So hat er zum Beispiel die meiste Zeit seines Lebens an seiner ersten Milliarden gearbeitet. Die ganzen Milliarden danaach gingen relativ schnell.

      Folgende Szene wird auch Warren Buffet zugeschrieben:
      Ein Mann fragte, wie er sich den Zinseszins-Effekt zunutze machen könnte.
      Darauf Warren: Versuch so schnell die 100.000€ im Depot zu knacken. Danach geht es extrem viel schneller alleine durch den Zinseszins-Effekt vorran. Das schwerste ist immer der Anfang. Die ersten 1.000, 10.000 oder 100.000€. Die Verdoppelung von dem bereits bestehenden geht dann schnell.

      Ich hoffe mit meiner Serie auch genau das zu zeigen und den Menschen zu verdeutlichen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Hallo Dominik,

    sehr guter und ausführlicher Artikel wieder einmal.
    Der Zinseszinseffekt ist ein wichtiges Thema beim Investieren, das die „schnell mal eine Aktie kaufen und verkaufen“-Leute gerne vergessen.

    Der Zinseszinseffekt ist so mächtig, dass er auch trotz großen Kurseinbrüchen in einem Crash am Ende eine positive Rendite sichert.

    Habe hier selbst einen Artikel darüber verfasst: https://danielbusinessblog.wordpress.com/2017/04/17/market-timing-sinnvoll-oder-nicht/

    1. Hallo Daniel,

      danke Dir für Dein Lob.
      Ich glaube viele Menschen denken viel zu kurzfristig und können so auch nicht den Zinseszins-Effekt nutzen.
      Die Rendite ist schließlich auch ein Ausgleich für das kurzfristige Kursschwankungsrisiko.

      Schöne Grüße
      Dominik

  8. ich würde sagen ich stehe mit knapp 20 jahren und 20.000 € sehr gut da.
    und kann pro monat 1000 sparen; anwärterbezüge regeln (dual. Stud. beim Finanzamt Bay)

    allerdings habe ich die 20k einfach nur auf dem konto rumliegen.
    ich weiß dass ein etf gut wäre, weiß aber nicht wie ich das geregelt bekomme und welcher etf gut ist von den dutzenden, oder wohin ich sonst mein geld stecken könnte

    1. Hallo Tom,

      damit stehst Du in der Tat wirklich sehr gut da.
      Die meisten haben das mit Mitte 30 nicht erreicht. Ich ziehe meinen Hut.

      Was hast Du denn bisher für Bücher gelesen?
      Das kann ich zu Beginn wirklich nur empfehlen, bevor etwas „falsches“ mit dem Geld gemacht. Lieber wenig Zinsen als Geld verlieren. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

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