In der Finanzwelt ist wohl kein Dogma so stark verbreitet wie das der Diversifikation:
„Bankberater“ verweisen bei ihrer „Beratung“ darauf, dass das Geld in viele Fonds gesteckt wird und dadurch die Investition sicherer sei.
Investmentanfänger streuen ihr Geld auf viele verschiedene Aktien, Anleihen, ETFs und P2P-Kredite, um das Risiko zu reduzieren.
Auch das Investmentsprichwort „Nicht alle Eier in einen Korb zu legen“ spricht sich für die Diversifikation aus.
Ich habe im ersten Satz die Diversifikation absichtlich als Dogma bezeichnet, weil ich in meinen Recherchen zum Investieren nur sehr wenig Kritisches zur Diversifikation gelesen habe und es als unumstritten/unwiderlegbar angesehen wird.
Es herrscht kurz gesagt die Meinung:
Je mehr Diversifikation, desto besser.
Aus diesem Grund möchte ich das Thema der Diversifikation kritischer betrachten und aufzeigen, unter welchen Umständen Diversifikation keinen Vorteil bringt oder sogar mehr schadet als nützt.
Bevor ich hinterher nur böse Kommentare erhalte und mich mit Euch streiten muss, möchte ich noch etwas anmerken: Ich denke durchaus, dass eine gute Diversifikation sehr wichtig für die Investition des eigenen Vermögens ist. In diesem Artikel gehe ich nur bewusst auf die (weniger beachteten) negativen Aspekte der Diversifikation ein.
Was ist Diversifikation?
Laut Wikipedia wird die Diversifikation wie folgt beschrieben:
„Diversifikation (auch Diversifizierung) bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft eine Ausweitung von Wahlmöglichkeiten. Ziel einer Diversifikation ist die Erhöhung von Chancen und/oder ein Abbau von Risiken.“
Übertragen auf das Investment in Aktien bedeutet es, dass ich mein gesamtes Geld nicht nur in eine einzelne Aktie investiere. Vielmehr verteile ich meine Investments auf mehrere Aktien, sodass ich bei der Insolvenz eines Unternehmens nicht mein gesamtes Geld verliere. Durch die Diversifikation auf mehrere Unternehmen habe ich ein deutlich niedrigeres Risiko bei ähnlich großen Chancen.
Falsch verstandene Diversifikation
Wie bereits zuvor beschrieben, ist das Ziel der Diversifizierung die Risiken zu reduzieren. Dabei unterliegen Anfänger häufig der Illusion, dass hierfür ausschließlich die Anzahl der gehaltenen Aktien relevant ist.
Nach dem Motto:
Je mehr Aktien, desto besser und sicherer.
Dabei muss allerdings immer berücksichtigt werden, um welche Aktien es sich handelt. Wenn ich zum Beispiel in meinem Depot ausschließlich die Aktien von VW und BMW habe, wird der Kauf der Daimleraktie das Risiko kaum verringern.
Es handelt sich bei VW und BMW nämlich um zwei deutsche Konzerne, die beide in der Automobilbranche tätig sind. Durch die Hinzunahme von Daimler (einem weiteren deutschen Automobilkonzern) wird weder das Länder- noch das Branchenrisiko reduziert.
Wenn ich einzig und allein an der Anzahl der Aktien festmache, wie gut mein Portfolio diversifiziert ist, unterliege ich möglicherweise einem schlimmen Denkfehler. Unter den deutschen Anlegern ist es zum Beispiel typisch, dass ausschließlich in die heimischen deutschen Aktien investiert wird. Dadurch habe ich (unabhängig von der Anzahl der Aktien) immer das Länder- und Währungsrisiko. Sobald sich die deutsche Wirtschaft negativ entwickelt, bin ich voll betroffen und überhaupt nicht abgesichert.
Wenn ich dann glaube gut diversifiziert zu sein, ist das sehr gefährlich und kann böse enden.
Kosten der Diversifikation
Bei dem Thema der Diversifikation sollte sich eigentlich auch die Frage stellen, ob es unter kostentechnischen Gesichtspunkten sinnvoll ist das Geld so weit zu streuen. Mir ist beim Mitlesen in verschiedenen Aktiengruppen auf Facebook immer wieder aufgefallen, dass dieser Punkt kaum beachtet wird. So wollen viele Anfänger mit ein paar tausend Euro mit Einzelaktien anfangen und ein diversifiziertes Portfolio aufbauen.
Dabei wird allerdings nicht berücksichtigt, dass das unter Berücksichtigung der Kosten meistens überhaupt nicht sinnvoll ist und ein ETF auf den MSCI World die bessere Alternative wäre. In der Investmentszene wird stark darüber gestritten, wie viele Aktien in einem diversifizierten Einzelaktienportfolio mindestens enthalten sein müssen. Das absolute Minimum dürften dabei allerdings bereits 15 Aktien sein, wobei das für meinen Geschmack noch viel zu wenig ist.
Aus Kostengesichtspunkten sollten mindestens 1.000 € pro Aktie investiert werden, sodass wir insgesamt schon 15.000 € für den Start des Aktienportfolios benötigen würden.
Alternativ gibt es mittlerweile ja auch die Möglichkeit verschiedene Aktien im Sparplan ab 25 € im Monat zu kaufen. Das große Problem ist meiner Meinung nach, dass es nur eine begrenzte Auswahl an Aktiensparplänen gibt und durch die geringen Monatsraten erst nach einigen Jahren annehmbare Positionsgrößen zustande kommen. In den ersten zwei oder drei Jahren würden die Verkaufskosten (aufgrund der geringen Positionsgrößen) die Rendite komplett auffressen.
Vorteile hoher Konzentration
Zum Abschluss möchte ich noch einen weiteren sehr wichtigen Punkt ansprechen, der meiner Meinung nach beim Thema der Diversifikation nur sehr selten Beachtung findet. So kann es durchaus sinnvoll sein absichtlich nicht zu diversifizieren und das genaue Gegenteil machen:
Sich voll und ganz auf eine einzige Sache zu konzentrieren.
Die Konzentration ist der Diversifikation vorzuziehen, wenn dadurch die Chancen deutlich höher sind bei gleichem oder nur leicht höherem Risiko.
Ein gutes Beispiel dafür wäre Dein Beruf. Die Menschen spezialisieren sich durch jahrelange Ausbildung auf eine einzige Tätigkeit, sodass sie darin Experten werden und deutlich besser sind als ungelernte Menschen. Sie konzentrieren sich also extrem. Das hat den Vorteil, dass sie dadurch mehr Geld verdienen. Wenn sie jetzt zum Beispiel den Ansatz der Diversifikation fahren würden und zwei oder mehr Berufen nachgehen wollten, könnten sie sich nicht so sehr spezialisieren und nur deutlich niedrigere Löhne erhalten. Zudem haben zwei oder mehr Berufe auch noch den Nachteil, dass die Berufe zeitlich und örtlich irgendwie sinnvoll organisiert werden müssten.
Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich, wie das auf den Bereich der Investitionen übertragen werden kann.
Für mich ist Warren Buffet hier ein super Beispiel für konzentrierte Investments.
Er legt seinen Fokus vollkommen auf das langfristige Investieren in Aktien von guten Unternehmen. Dabei wird ausschließlich langfristig investiert und nicht kurzfristig gehandelt oder spekuliert.
Er kauft zudem keine Staatsanleihen, keine Unternehmensanleihen, keine Rohstoffe, kein Gold, kein Silber, keine Kryptowährungen, keine Immobilien, keine Kunstsammlerstücke, keine Oldtimer, keine P2P-Kredite und nur ganz selten mal Optionen.
Durch den vollkommenen Fokus auf den Aktienbereich hat er es geschafft über die letzten Jahre und Jahrzehnte extrem gute Renditen zu erwirtschaften, weil er in diesem Bereich ein Experte ist.
Das soll jetzt natürlich nicht bedeuten, dass wir alle Warren Buffet nacheifern müssen und ausschließlich in Aktien investieren dürfen. Wir sollten uns allerdings vor Augen führen, dass die Konzentration auf eine einzige Anlageklasse oder ein bestimmtes Segment langfristig deutlich besser sein kann als seinen Fokus auf viele verschiedene Bereiche aufzuteilen.
Letztendlich haben wir nämlich als Privatinvestoren auch nur begrenzt Zeit und können nicht den ganzen Tag mögliche Investments analysieren. Das war für mich auch einer der Hauptgründe, warum ich von vielen Investments die Finger lasse und aktuell ausschließlich über ETFs in den weltweiten Aktienmarkt investiere.
Zum Abschluss noch ein Zitat von Warren Buffet, welches das Thema gut auf den Punkt bringt:
„Diversifizieren ist ein Schutz gegen Unwissen. Es macht wenig Sinn für diejenigen, die Bescheid wissen.”
Wie steht Ihr zum Thema der Diversifikation? Seht Ihr das ähnlich?
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Hey Dominik, ich stehe auch zur Diversifikation ein wenig „kritisch“. Der einleuchtendste Grund ist die Analogie mit dem Beruf. Auch in meinem Studium habe ich schon bemerkt, dass „Diversifikation“ sich nicht lohnt (mir ist auch schon aufgefallen, dass sich alle SEHR guten Studenten auf einen einzigen Teilbereich konzentrieren.) ETFs bieten aber eine sehr gute Grundlage, wenn man sich nicht weiter damit beschäftigen will, finde ich. Also eine schlechte Entscheidung ist das auf gar keinen Fall. Ich möchte die kommenden Monate auch einen ETF auf den MDax kaufen 🙂
Ansonsten ist mein Portfolio aber extrem konzentriert, weil ich nur ein Unternehmen habe 😀 ich mache mir aber keine Sorgen, weil ich das Depot im Laufe der Zeit natürlich noch ausbauen werde und den ein oder anderen ETF mit einbringen möchte.
Auf die 15.000€ Erspartes warten, bis man anfängt, würde ich niemals. Je früher man einsteigt, desto besser, damit der Zinseszins wirken kann und man schneller Erfahrungen sammelt (denn es macht, finde ich, einen Unterschied, ob man schon bereits investiert ist oder noch vom Seitenrand zuschaut). Ich bin mit ca. 600€ eingestiegen.
Viele Grüße,
Lena
Hallo Lena,
nicht nur, dass sich die guten Studenten auf einen Teilbereich fokussieren.
Auch beim Lernen von Prüfungen setzen sie Schwerpunkte und wollen nicht alles gleich gut bzw. schlecht können.
ETFs sind wirklich eine sehr gute Grundlage und damit bist Du in der Regel auch schon ziemlich gut diversifiziert.
Letzten Endes ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass man seine eigene Strategie fährt und sich gleichzeitig den Risiken bewusst ist. Bei nur einem einzigen Unternehmen ist das Risiko natürlich deutlich höher als bei 15.
Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass Du schneller Erfahrungen sammelst, wenn du nicht nur liest, sondern auch investierst. Auch wenn es zu Beginn nur kleine Summen sind.
Ich meinte auch nicht, dass man erst mit 15.000 € anfangen sollte zu investieren. Mein Weg ist es zuerst in ETFs zu investieren und mit größeren Summen später auch noch Einzelaktien dazuzunehmen.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo,
für mich spricht grundsätzlich einiges für und etwas weniger gegen Diversifikation.
Ich bin pro Diversifikation bei Investments, wo ich mir sehr sicher sein kann, dass ich mit Konzentration kein Alpha generieren kann. So z.B. beim Stock picking. Zum einen gibt es meines Wissens nach keinen wissenschaftlichen Grund zu glauben man könne konstant Alpha generieren, zum anderen glaube ich auch einfach an die Effizienz der Aktienmärkte.
Im Gegensatz bin ich pro Konzentration bei Investments wo klar ist dass durch Know-how etc signifikant Outperformance erzielt werden kann. Zum Beispiel bei Start ups oder im Bereich der Immobilienmärkte. Dort herrscht schlicht Informationsintranzparenz – alle Informationen sind nicht verfügbar und auch nicht gleich verteilt zwischen Käufer und Verkäufer.
Insofern gibt es für mich sowohl Beispiele als auch Gegenbeispiele zum Thema Diversifikation vs Konzentration.
Viele Grüße
Harald
Hallo Harald,
vielen Dank für die fachlich gute Ergänzung.
Letzten Endes bringt eine Konzentration auch nur etwas, wenn eine Überrendite wahrscheinlich ist. Beim Stockpicking schneiden schließlich selbst „Profis“ schlecht ab, sodass ich hier eher zur Diversifikation raten würde.
Allerdings gerade auf den Immobilienmärkten herrscht keine Informationstransparenz, sodass Du eine Immobilie auch deutlich unter Ihrem Wert kaufen kannst. Bei Aktien ist das deutlich schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich.
Schöne Grüße
Dominik
Hi Dominik,
nachdem ich erst Einzelaktien und später ETFs gekauft habe, bin ich nun wieder (primär) zu Einzelaktien übergangen. Ich kaufe sie – wie du auch angedeutet hast – über Sparpläne und diversifiziere sehr stark. Erstens, weil es so viele interessante Unternehmen gibt. Zweitens, weil mir die Marktrendite völlig ausreicht. Und drittens, weil ich nicht vorhabe, die Aktien zu verkaufen.
Die Gebühren liegen bei 1,5%. Dafür spare ich mir langfristig die ETF-Gebühren.
Das einzige was mich stört sind die teilweise überteuerten Kurse bei Kauf der Sparplan-Anteile. Aber das Problem gibt es ja auch bei ETFs.
Kurzum: Ich bin überzeugter Diversifikateur 🙂
Viele Grüße
Felix
Hallo Felix,
eigentlich ist es ein Wunder, dass Du jetzt erst den ersten Kommentar auf meinem Blog hinterlässt. 😉
Das ist auch mal eine spannende Geschichte vom Einzelaktienkäufer zu ETFs zu wechseln und danach wieder zurückzukehren. Meistens fangen die Leute zuerst mit ETFs an und wechseln dann irgendwann zu Einzelaktien.
Wenn Du Deine Aktien nicht verkaufen willst, ist das ja auch überhaupt kein Problem mit den kleinen Positionen.
Im Gegenteil kann es sogar hilfreich sein, weil es dich dann daran hindert die Aktien zu verkaufen.
Das sollte einem allerdings vorher auch bewusst sein.
Darf ich fragen, wie viele verschiedene Einzelaktien Du hast? Jeder hat wahrscheinlich eine andere Vorstellung, ab wann man „diversifiziert“ ist.
Schöne Grüße
Dominik
Ich möchte auf einen Aspekt hinweisen, der mir wichtig erscheint. Mein Depot ist durch ETF und Einzelaktien sehr gut diversifiziert. Sowohl in der Branche, als auch geographisch. Ergebnis ist, dass mein Depot im Bereich +33-35% verharrt. Egal, ob die Märkte steigen oder fallen. Irgendein ETF verlieret immer, wenn andere gewinnen. Erholt sich jener, schmelzen die Gewinne durch Währungsschwankungen der anderen.
Und durch die neue Besteuerungen von ETFs, welche massive Verluste bringen werden, verbieten sich neue Investments in ETF von selbst.
Hallo Stefan,
das ist schön zu hören mit der guten Diversifikation.
Langfristig gleichen sich diese einzelnen Schwankungen sowieso aus, doch umso schöner ist es, wenn auch jetzt schon die Diversifikation hilft und die Schwankungen reduziert.
Was meinst Du mit der Änderung der Besteuerung von ETFs?
Alle ETFs kannst Du ja nicht meinen, weil sich die Besteuerung bei ausschüttenden ETFs (ohne ausschüttungsgleichen Erträgen) ja nicht verändert. Oder täusche ich mich da? Bezogen auf thesaurierende und synthetische ETFs hast Du auf jeden Fall recht.
Schöne Grüße
Dominik
Nö, das Depot steigt nicht, das Vermögen bleibt auf einem Level. Kein Vermögensaufbau, keine Absicherung. Jeder Gewinn wird durch einen Verlust abgeschmolzen.
Hallo Dominik,
erstmal danke für den schönen Artikel. Du sprichst damit einen Punkt im Finanzbereich an, der sehr wichtig ist.
Um es nochmal zu betonen:
Diversifikation = Verminderung von Risiken
Konzentration = Erhöhung der Chancen.
So sehe ich das zumindest.
Diversifikation ist also hauptsächlich für alle geeignet, die sich nicht so stark und regelmäßig mit der Börse beschäftigen wollen und so ihr Kapital erhalten bzw. moderat steigern wollen.
Konzentration ist dann eher was für alle, die mehr Geld verdienen wollen und auch vorrübergehend mal einen Verlust verkraften können.
Als Beispiel seien hier mal Bill Gates, Steve Jobs oder auch die Gebrüder Albrecht (Aldi) in Deutschland genannt. Hätten die sich nicht genau auf eine Sache konzentriert, wäre wohl nie das aus ihnen geworden, was sie waren bzw. sind.
Schöne Grüße
Harald
Hallo Harald,
vielen Dank für Dein Lob.
Du hast es wirklich sehr treffend und kurz auf den Punkt gebracht.
Besonders für Menschen, die sich nicht so sehr mit dem Thema Börse und Investieren beschäftigen wollen, ist es besser möglichst breit zu diversifizieren. Damit kannst Du an sich nicht viel falsch machen, aber die großen Kurswunder darfst Du dann natürlich auch nicht erwarten.
Gerade im unternehmerischen Umfeld ist es klar, dass eine Konzentration alleine sinnvoll ist.
Schöne Grüße
Dominik
Moin Dominik,
als bekennender Diversifikator muss ich mich natürlich kurz zu Wort melden!
Auch wenn ich laut Herrn Buffet ein Unwissender bin, liebe ich meine breite Diversifikation. Ich investiere in alles was er meidet und zusätzlich in das was er auch kauft.
Es ist einfach schön zu wissen, dass folgende Szenarien einzelnd und für sich genommen mich nicht allzu hart treffen: eine lange Börsen-Baisse, das Platzen einer Immobilienblase, das Zusammenbrechen des P2P-Hypes, das Ende der Kryptowährungen, ein Preisverfall für Edelmetalle oder eine Pleitewelle im Crowdinvestingmarkt,… Und wenn alles zusammen kommt haben wir alle ganz andere Probleme.
Teilweise geht es bei mir nun auch um Vermögenserhalt und Absicherung. Da ist Diversifikation glaube ich nicht die schlechteste Idee. Aber auch dem neumodernen Kram stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Ich entdecke eben auch gerne neue Anlageklassen und probiere sie aus statt pauschal alles neue zu verteufeln. Was P2P, Kryptos und Crowdinsting taugen muss sich zeigen. Aber der absolut größte Teil meines Vermögens liegt in „etablierten“ Assets wie Wertpapieren, Immobilien und Edelmetallen. Selbst in den 3 genannten Anlageklassen bin ich in Unterkategorien nochmal (breit) gefächert aufgestellt.
Diversifikation ist also auch etwas sehr Individuelles und hängt von der eigenen Situation und den Zielen ab.
Beste Grüße an Warren! Er hat alles richtig gemacht aber ich komm auch klar 😉
Vincent
Hallo Vincent,
das ist natürlich auch eine sehr persönliche Sichtweise, womit man sich selbst wohl fühlt.
Manche möchte unbedingt Edelmetalle im Portfolio haben, während andere das nicht als so wichtig einschätzen.
Anderen reicht es einfach nur in eine einzige Anlageklasse zu investieren.
Ich würde nach meinen ganzen Erfahrungen und den ganzen Interviews sagen, dass Du noch gut schlafen können musst.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du die Risken einschätzen kannst und mit den Schwankungen zurecht kommst.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo Dominik,
ich finde es super, dass die tausendfach durchgekauten Themen in Finanzblogs auch einmal von anderer Seite beleuchtet werden. Von daher besten Dank für deinen Beitrag! Wie so oft im Leben, kommt es auch beim Diversifizieren aufs richtige Maß an. Diese Kernaussage hast du sehr schön herausgestellt.
In einem Punkt möchte ich dir allerdings widersprechen:
„So wollen viele Anfänger mit ein paar tausend Euro mit Einzelaktien anfangen und ein diversifiziertes Portfolio aufbauen.“
Wenn sich ein solches Portfolio mit ein paar tausend Euro im Aufbau befindet, finde ich das völlig in Ordnung. Jeder fängt schließlich mal klein an. Wenn so etwas langfristig ausgerichtet ist, finde ich es nicht schlimm, wenn das Depot anfänglich nicht perfekt diversifiziert ist. Jeder Anfänger zahlt Lehrgeld. Wer klein beginnt, zahlt oftmals weniger Lehrgeld. Schlecht wäre es, wenn es bei diesem kleinen Portfolio bleiben würde.
Andere Stimmen sind der Ansicht, dass sich Investitionen in Einzelaktien erst ab 50.000 Euro Kapital lohnen würde. Diese Meinungen beziehen sich aber eher auf die Rendite unter Berücksichtigung des zeitlichen Aufwandes und nicht bezogen auf das Risiko.
Schöne Grüße
Marco
Hallo Marco,
mich freut es, dass ich das Thema nochmal von einer anderen Seite beleuchten konnte.
Dabei ist es natürlich klar, dass es unterschiedliche Meinungen gibt.
Ich sehe ein kleines Einzelaktienportfolio aus Riskogesichtspunkten eigentlich auch nicht so kritisch. Viel mehr unter dem erhöhten zeitlichen Aufwand, der für mich außer Verhältnis zum Ertrag steht. Das ist im Beitrag nicht ganz klar geworden, doch Du hast das wirklich gut zusammengefasst.
Dake dafür.
Schöne Grüße
Dominik
Ich habe auch ziemlich viele Werte im Depot. Und somit auch hoch diversifiziert. Aber nicht der Diversifikation wegen sondern……
Ich hatte früher nur einige Werte und irgendwie keine Strategie und keine richtige vorgehensweise, wie ich Unternehmen aussuche.
Die (tote) Zeit, bis es Dividende gab war mir zu lange. Das war mit der Grund, warum ich „nervös“ geworden bis, wenn einige Werte mal in den Keller gingen. Ich habe es nicht ausgehalten und dann ganz dumme Entscheidungen getroffen.
Erst als ich mich besonnen habe und den Blog des „Dividendenmillionär“ gefunden habe, begann ich anders zu denken und mit meinem Vermögen viele kleine Positionen zu kaufen – vorzugsweise aus USA -, die eine regelmäßige und teilweise überdurchschnittliche Dividende abwerfen.
Seit dem bin ich sehr entspannt „unterwegs“.
Hallo Matthias,
entschuldige die späte Freischaltung und Beantwortung Deines Kommentars.
Ich hatte dir auf den anderen Kommentar schon die Begründung geschrieben.
Den mentalen Aspekt beim Investieren solltest Du auf keinen Fall unterschätzen. Die beste Konzentration oder auch Diversifikation mit einer vermeintlichen Überrendite bringt dir letztendlich nichts, wenn Du die Aktien dann im Crash verkaufen musst.
Dabei kann die Dividende ein guter beruhigender Faktor beim Investieren sein.
Schöne Grüße
Dominik
Halloe Dominik,
Ich bin eigentlich auch grosser Fan von Diversifikation, vor allem wenn man ein grösseres Vermögen besitzt. Ich würde mich unwohl fühlen meine ganzen 100’000 CHF an Assets in die selbe Anlage zu investieren. Ich bi bereit gewisse Risiken in Kauf zu nehmen, aber auch ich habe meine Grenzen. Das bedeutet für mich ich investieren in alles was ich verstehe und ich denke das es potenzial zur Werterhaltug oder Wertsteigerung hat.
Beispielsweise habe ich momentan nicht mehr als 50% an der Börse investiert, ich möchte das auch beibehalten. Wobei ich mit meinem Sicherheitsbedürfnis bis zu 65%/70% in Aktien investieren könnte. Bei mehr wird mir noch unwohl im Magen 🙂
Grüsse
Thomas
Hallo Thomas,
das ist letztendlich eine Sache der eigenen Risikowahrnehmung und Risikotragefähigkeit.
Das wichtigste ist diese richtig einzuschätzen und danach dann auch zu handeln.
So würden die meisten Menschen deine Investments wahrscehinlich als viel zu risikoreich einschätzen (weil sie von Aktien keine Ahnung haben) und die Optionshändler würden das vielleicht als zu risikoarm einschätzen.
Letztendlich ist und bleibt es allerdings besser geringer investiert zu sein und es durchzuhalten, als zu hohe Risken einzugehen und dann damit nicht umgehen zu können.
Schöne Grüße
Dominik
Dem stimme ich zu! Gut in Worte gefasst.
Grüsse
Thomas
Aha…..
Gestern einen Beitrag geschrieben. Weder anstößig, noch beleidigend…..nix in dieser Art.
Und wo ist er ?
Es wurde mir auch angezeigt, dass der Beitrag noch freigeschaltet werden muss.
Gruss, M.
Hallo Matthias,
beim ersten Kommentieren muss ich den Kommentar freigeben.
Das dient dem Schutz vor Spam-Kommentaren, die ich immer häufiger erhalte.
Es war keinerlei böse Absicht von mir.
Am Wochenende war ich unterwegs auf einem Seminar und hatte keine Zeit zum Beantworten der Kommentare.
Zudem geht das so schlecht von einem kleinen Handy aus.
Schöne Grüße
Dominik
Wäre doch mal ein guter Einwand, das Smartphone upzugraden 😉 Man kann es als Investition fürs Business ansehen. Mein Handy nutze ich zu 70% Geschäftlich/Nebenbeeruflich. Also möchte ich ein grosses Display und einfach Handhabung (iPhone 6s Plus). Muss ja nicht das neuste sein, meines ist jetzt auch 2 Jahre alt.
Grüsse
Thomas
Haha das stimmt auf jeden Fall.
Ich bin allerdings nicht andauernd unterwegs und wollte mehr von meinem Computer aus machen.
Damit ich nicht unterwegs andauernd mit meinem Blog beschäftigt bin.
So als Art Trennung.
Schöne Grüße
Dominik
Hallo,
ich denke auch, man kann sich „zu Tode“ diversifizieren. Wodurch man dann auch den evtl. Kosten-Duzten-Faktor aus Blick verlieren kann.
Weiter so und beste Grüße
Hallo Phil,
Danke für Deinen Kommentar.
Die Kosten sollten mit dem entstehenden Nutzen abgewogen werden. Meiner Meinung nach sind diese Faktoren bei dem Thema Diversifikation häufig aus der Balance.
Schöne Grüße
Dominik
Warren Buffet geht mir auf die Nerven, alle schmeissen mit diesem Stichwort, dabei ist seine Performance eher schwach. Wie eine top Performance aussieht, kann man im Buch Magier der Märkte durchlesen, da war mir schon ab und zu schwindlig. Am liebsten würde ich eine Diversifikation in Dutzenden von Märkten streuen, in jede nur 1% investieren nach einem System. Die Diversifikation würde nicht nur in einige Assets, Länder und Währungen, sondern auch versch. Zeiten erfolgen (so gin einer der interviewten Händler vor, seine Performance war auch hammer). Aber ich habe jetzt nicht die Zeit um mich darum zu kümmern, muss auch noch arbeiten. Also geht es nicht. Eine gute Streuung ist finde ich in der Tat mit passiven Investments erreicht. Ich investiere in Wikifolios, die meisten sind in Deutschland investiert, also hält sich die Streuung in Grenzen :/ Mit mehr Vermögen werde ich v.a. geographisch breiter vorgehen, ich denke da an Ko-Zertifikate auf Indizes mit niedrigem Hebel. ETFs sind mir da etwas zu teuer und bieten zu wenig Rendite, da geht noch mehr.
Von dem Buch habe ich noch nie gehört und das muss ich mir mal auf meine persönliche Leseliste schreiben.
Ich wäre mit der Performance von Warren Buffet über einen längeren Zeitraum schon extrem zufrieden. Dann muss ich nur jedes Jahr ein paar tausend Euro investieren und kann dann die Magie des Zinseszinseffekts genießen.
In der Tat sind komplexere Investmentstrategien auch mit deutlich mehr Arbeit verbunden und können nur schwer neben der Arbeit umgesetzt werden.
Schöne Grüße
Dominik