Juli 9, 2017

Finanztreffen

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Gestern (Samstag den 08.07) fand das erste von Felix (vom Finanzblogroll) und mir organisierte Finanztreffen in Gelsenkirchen statt. In einer kleinen Gruppe von nur 6 Leuten (einige hatten kurzfristig vorher abgesagt) haben wir uns fast 5 Stunden über die verschiedensten Finanzthemen ausgetauscht. Eins ist mir bei diesem Austausch auch wieder ganz klargeworden:

Finanzinteressierte Menschen, die die Finanzielle Freiheit anstreben, stehen in der Gesellschaft ziemlich alleine da und können sich in der Regel in ihrem Alltag mit kaum jemandem über das Thema austauschen. Die meisten Menschen sind so stark darauf konzentriert das neuste Handy zu besitzen, den teuren Neuwagen zu leasen und einen Kredit für den Urlaub aufzunehmen, dass sie es sich gar nicht vorstellen können auch nur 100€ im Monat zu sparen. Da muss es einem ja obskur vorkommen, dass manche Menschen mehrere hundert Euro im Monat sparen und dann auch noch in Aktien investieren. Was für Zocker! ? Sie sagen dann: „Die Börse ist doch genauso riskant wie Roulette spielen im Kasino. Es ist nur Glück, ob man hinterher besser dasteht.“

Es macht wirklich viel Spaß in ein Gespräch einzusteigen ohne vorher die ganzen negativen Vorurteile über die Börse aus dem Weg räumen zu müssen oder die Investition in Aktien rechtfertigen zu müssen. Dabei ist mir auch wieder aufgefallen, dass in der Gruppe niemand kurzfristig am Finanzmarkt spekuliert, sondern alle einen langfristigen Buy-and-Hold-Ansatz haben. Es geht darum sich mit der Zeit ein immer größer werdendes passives Einkommen aufzubauen, sodass irgendwann dadurch die eigenen Kosten gedeckt werden können.

Dabei ist es dann vollkommen egal, dass der eine seinen Fokus eher auf Einzelaktien legt, während der andere vielleicht eher in ETFs investiert.

Finanziell Frei unter 40?

Wir waren eine relativ junge Gruppe, wo die „Ältesten“ gerade mal um die 30 Jahre alt waren. Wenn Du bereits in jungem Alter die Finanzen in die eigene Hand nimmst und Dein Geld sorgsam investierst, ist es relativ realistisch bereits mit 40 Jahren oder sogar früher die Finanzielle Freiheit zu erreichen. Keiner konnte es sich vorstellen bis zur Rente (oder sogar noch darüber hinaus) arbeiten zu müssen.

Einer hat sogar erzählt, dass bei ihm im Büro ein Mitarbeiter 79 Jahre alt ist. Das musst Du Dir erstmal vorstellen mit 79 Jahren noch zur Arbeit zu gehen zu müssen, weil das sonstige Einkommen nicht ausreichend ist. Gleichzeitig gibt es bei jedem der Anwesenden im Büro ältere Kollegen, die überhaupt keine Lust mehr auf die Arbeit haben und nur noch ihre Zeit bis zur Rente abwarten. Besonders tragisch ist dann, wenn einer der Kollegen sich seit Jahren auf die Rente gefreut hat, dann das Leben richtig genießen will und wenige Monate nach Renteneintritt an Krebs verstirbt.

Solche Geschichten motivieren das Leben in die eigene Hand zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen und sich frühzeitig frei von solchen Zwängen zu machen. Das bedeutet keinesfalls, dass die anderen dann alle auf der faulen Haut liegen wollen und nur noch den ganzen Tag vorm Fernseher verbringen. Vielmehr ist es so, dass jeder unterschiedliche Pläne für das eigene Leben in der Finanziellen Freiheit hat und sich hierdurch die Freiheit erkauft voll über das eigene Leben bestimmen zu können.

Bewusster Umgang mit Geld

Ich habe jetzt absichtlich nicht sparsamer Umgang mit Geld geschrieben, weil das meistens eher ein negatives Bild von Verzicht und Mangel bei den Menschen hervorruft. Jeder der Anwesenden überlegt sich ganz genau, wie er mit dem eigenen Geld umgeht und hinterfragt immer wieder, ob es das überhaupt wert ist dafür (so viel) Geld auszugeben. Einigkeit bestand darüber, dass die meisten Menschen sich keinerlei Gedanken über den Umgang mit dem eigenen Geld machen und meistens noch nicht mal 500€ auf der hohen Kante haben. So wird jedes Wochenende das Restaurant besucht, alle Elektronikgeräte müssen neu gekauft und alle paar Jahre durch das neuste Modell ersetzt werden, und es werden Unsummen für Klamotten ausgegeben.

Es geht meiner Meinung nach bei einem sparsamen Umgang mit dem eigenen Geld darum ein bestmögliches Preis-Leistungsverhältnis zu erhalten. Das Ziel der Produkte ist es unser Leben besser zu machen und angenehmer zu gestalten. Die Leistung ist als das eigene Glück bzw. die Lebenszufriedenheit zu steigern.

Dabei ist meiner Meinung nach fraglich, ob der Neuwagen für 10.000€ glücklicher macht als ein drei Jahre alter Gebrauchtwagen des gleichen Fabrikats für 6.000€. Oder ob das neuste iPhone für 700€ viel mehr Leistung bietet und deutlich glücklicher macht als ein gebrauchtes älteres Handy für 150€. Diese Entscheidungen muss natürlich jeder Mensch für sich treffen. Bei unserem Treffen war allerdings ziemlich klar, dass der Unterschied bei solchen Sachen nicht besonders groß ist und das Gesparte lieber investiert wird, um uns weitere Freiheiten zu erkaufen.

Das waren nur ein paar von vielen spannenden Einsichten und ich werde auf jeden Fall wieder ein Finanztreffen in der Zukunft organisieren. Der Austausch an sich macht schon unglaublich viel Spaß und ich kann außerdem auch viel dabei lernen. In der Gesellschaft sind wir insgesamt extrem in der Minderzahl und erhalten (wenn wir unsere Ziele den anderen mitteilen) häufig einiges an Gegenwind. Dann ist es auch schön zu sehen, wenn es auch andere Menschen gibt, die ähnlich ticken.

Wart Ihr schon mal auf einem Finanztreffen und wie ist Euer Fazit? Hättet Ihr vielleicht Interesse an einem Finanztreffen in Gelsenkirchen?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Hey Dominik,

    danke noch mal für die Organisation. ich fand das Treffen sehr interessant. Im Alltag hat man selten die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Menschen die so denken wie wir.
    Schade nur, dass man sich förmlich fast an schreien musste bei der lauten Musik ;).

    1. Hallo Markus,

      kein Problem.
      In der Tat sieht das im Alltag mit dem Austausch eher schlecht aus.
      Beim nächsten schaue ich mich auf jeden Fall nach einer ruhigeren Location um. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass es so laut sein würde.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Hey Dominik,

    Das Treffen hört sich sehr interessant an, sicherlich einige tolle Themen dabei gewesen. Wir haben ja kurz vor meiner Abreise in die USA auch über viele Themen Gesprochen.

    Wie du schon beschreibst es ist alles Ansichtssache und Prioritäten Setztung. Ich muss zugestehen, dass ich beispielsweise bei Elektronischen Geräten, vor allem bei Neuanschaffungen gerne mal tiefer in die Tasche greife. Dafür habe ich dan ien Gerät das funktioniert und das auch mehr als 4-5 Jahre. Einige Beispiele MacBook Pro 13″ (4 Jahre alt), iPhone 6S Plus (2 Jahre alt), Sony 50″ LCD Fernseher (5 Jahre alt) etc.

    Alle Einkäufe waren im höheren Preissegment angesiedelt, halten dafür aber extrem lange und müssen erst ausgetauscht werden wenn Funktionalitäten wegfallen, die ich brauche zum Arbeiten.

    Gruss
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      das Treffen war wirklich gut.

      Da musst Du nichts gestehen. Ich denke es ist vernünftig zu Beginn mehr auf die Qualität zu achten und dann auch ein wenig mehr Geld für die Sachen auszugeben. Es heißt ja nicht umsonst, dass man zweimal kauft, wenn man billig kauft.
      Es ging bei uns auch eher darum, dass viele ebenfalls viel Geld für technische Geräte ausgeben und dann andauernd das neuste Gerät und das neuste Modell kaufen müssen. Besonders wenn damit gearbeitet und nicht nur herumgespielt wird, sollte auf die Qualität geachtet werden.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Ich wollte unbedingt zu deinem Treffen kommen, da du gleich um die Ecke wohnst…aber ich habe leider zu spät davon erfahren. Ich hoffe hier findet bald in der Nähe noch ein Treffen statt 🙂

    1. Es wird auf jeden Fall noch weitere Treffen geben.
      Ich werde Deine E-Mailadresse mit in den Verteiler aufnehmen und Dich beim nächsten Mal informieren.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Hallo zusammen,
    wo in Gelsenkirchen hat das Treffen denn statt gefunden? Ich bin in der Stadt groß geworden und würde mich beim nächsten Mal gerne mit dazu gesellen, wenn denn auch nicht-Blogger willkommen sind.
    Ein Punkt ist mir noch aufgefallen. Es wirkt auf mich so als gebe es immer nur die zwei Extreme, Frugalisten die dem Konsum weitestgehend entsagen und mit 29 in Rente gehen, oder Knechte des Kapitalismus die jeden Cent verkonsumieren und bis ins hohe Alter schuften müssen. Eines haben beide Szenarien gemein: Beide Menschentypen verachten ihren Job und erledigen ihn nur zum Geldverdienen. Ich werfe mal eine These in den Raum, nur um die kontroverse Seite auch einmal zu Wort kommen zu lassen: Menschen, die sich Jahre oder Jahrzehnte lang dem Verzicht verschrieben haben, können beim Erreichen der FU nicht einfach den Schalter umlegen und auf einmal ihr Leben vollends genießen und dabei anfangen, etwas mehr zu konsumieren. Sie leben weiter mit zugedrehtem Geldhahn und berauben sich selbst in großen Stücken Ihrer Lebensfreude. Warum haben diese Menschen nicht vor Eintritt in die FU nicht schon gemacht, was sie machen wollten? Einen schönen Artikel dazu, den Du ja auch kommentiert hast, findet Ihr auf der Seite vom Zendepot.
    Viele Grüße.
    PS: Ich habe nicht behauptet, dass auch ich diese These von oben vertrete. Ich mag es nur, auch die „andere Seite“ zu beleuchten.

    1. Guten Morgen,

      das Treffen hat im Extrablatt in der Innenstadt stattgefunden. War allerdings etwas laut und für nächstes Mal werde ich mich nach einer anderen Location umschauen. Jeder ist für das Treffen willkommen. Bei diesem Treffen war ich sogar der einzige Blogger.
      Ich denke abgesehen von diesen Extremen gibt es auch noch viel Platz in der Mitte, nur die Menschen am äußeren Spektrum fallen eher auf.

      Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass die Finanzielle Freiheit und extremer Frugalismus keine Lösung für einen gehassten Job sind. Da sollte viel eher versucht werden etwas an der Jobsituation zu verändern. Wenn man sich dann einmal darauf eingeschossen hat jeden Cent umzudrehen, wird es wahrscheinlich diese Einstellung zu verändern.
      Ich erkenne allerdings auch das Gegenteil, dass Menschen sehr sparsam mit dem Geld umgehen, weil es sie glücklich macht und sie lieber ein minimalistisches Leben führen. Von außen ist soetwas natürlich immer nur sehr schwer zu beurteilen vorallem, wenn sich die Menschen auch selbst etwas vormachen.

      Ich werde Dich dann zur E-Mailliste hinzufügen und Dich fürs nächste Treffen informieren.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Ich wäre sehr gerne dabei gewesen, bin aber zur Zeit im Urlaub. Mit 47 wäre ich wohl der mit Abstand älteste Teilnehmer gewesen.
    Beim nächsten Treffen bin ich auf jeden Fall dabei !

    1. Dann noch einen schönen Urlaub. Das ist wiederum auch nicht schlimm und beim nächsten Mal wird die Altersverteilung eventuell auch etwas anders ausfallen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Es war ein nettes Treffen mit interessanten Gesprächen. Über ältere Teilnehmer die näher an der finanziellen Freiheit sind hätte ich mich gefreut. Nehmt es mir nicht Übel aber hatte den Eindruck dass die meisten sich finanziell nur besser aufstellen bzw. absichern wollen und nicht die finanzielle Freiheit ernsthaft anstreben um diese dann auch wirklich auszuleben. Die meisten Gespräche wurden über Aktien und den bewussten Umgang mit Geld geführt.
    Meine Meinung nach reicht es nicht „ein paar hundert Euro“ im Monat bei Seite zu legen, es sei denn man plant erst in 25Jahren am Ziel zu sein und vielleicht 10Jahre früher in Rente zu gehen. Ein vierstelliger Betrag sollte es schon monatlich sein. Ab dieser Grenze geht dann aber wahrscheinlich auch bei den Personen die nicht 100% die finanzielle Freiheit anstreben der bewusste Umgang mit dem Geld verloren.
    Interessant war, dass keiner auf eine eigene Immobilie setzen will. Für mich ist es ein wichtiger Baustein um später die Lebensunterhaltskosten zu minimieren.
    Bisher war mir auch nicht bewusst wie stark eine Partnerschaft den Weg zur finanziellen Freiheit beschleunigt.
    Beispielsweise können die monatlichen Sparbeträge erheblich gesteigert werden wenn beide Arbeiten gehen und die Kosten für die Miete halbieren sich für jeden, weil diese nur einmal anfällt. Weitere Vorteile gibt es beim Essen und Versicherungen.
    Beste Grüße
    Bastian

    1. Hallo Bastian,

      es freut mich, dass Dir das Treffen gefallen hat.
      Ich denke beim nächsten Treffen werden auch viel mehr Menschen kommen, weil dieses Mal wirklich sehr viele relativ kurzfristig absagen mussten oder gar nicht erst kommen konnten. Zudem habe ich jetzt ja schon eine Liste mit einigen Kontakten. Ich denke Dein Eindruck ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass wir so eine junge Gruppe waren. Ich kann an dieser Stelle natürlich nur für mich sprechen.

      Zur Zeit ist für mich mit meinen 20 Jahren halt noch nicht die Motivation meinen Job mit Erreichen der Finanziellen Freiheit sofort an den Nagel zu hängen. Das wäre auch etwas seltsam, weil ich noch gar nicht richtig angefangen habe zu arbeiten. Mir geht es eher darum in der Zukunft noch freier entscheiden zu können und mir ein gutes passives Einkommen aufzubauen. Das Ziel ist dabei zwar die Finanzielle Freiheit, allerdings hatte ich dann wie gesagt nicht vor sofort um die Welt zu reisen oder ähnliches.

      Ich stimme Dir vollkommen zu, dass ein paar hundert Euro im Monat nicht reichen, um die Finanzielle Freiheit in relativ kurzer Zeit zu erreichen. Für mich ist es auch immer wieder ziemlich unterhaltsam zu sehen, dass manche Menschen in Facebookgruppen (meist unerfahrenere junge Menschen) 100€ oder noch weniger jeden Monat in ETFs investieren und damit meinen die Finanzielle Freiheit zu erreichen. Aktuell investiere ich während meines dualen Studiums 500€ und mit Einstieg in das Berufsleben ist eine vierstellige Sparsumme geplant. Wer die Finanzielle Freiheit natürlich nicht unbedingt erreichen will und nicht die nötige Motivation hat, wird sich damit sehr schwer tun hohe Summen zu sparen.

      Eine Immobilie macht (wie der Name schon sagt) immobil und kommt daher meiner Meinung nach nur in Frage, wenn man nicht mehr vor hat in nächster Zeit umzuziehen oder größere Veränderungen wie Familie und Kinder anstehen könnten. Aus diesem Grund kommt in meiner aktuellen Situation keine Immobilie in Frage. Ich denke bei den anderen wird es ähnlich aussehen. Dabei hat eine Partnerschaft natürlich auch Vorteile bei den Kosten. Man hat meistens zwei Einkommen, doch dafür können viele Kosten geteilt werden. Man braucht ja zum Beispiel nicht auf einmal zwei Küchen oder die Kosten fürs Essen verdoppeln sich ja auch nicht.

      Schöne Grüße
      Dominik

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